29.09.2020
Startschuss für die Erforschung und Erprobung neuer Funksysteme für industrielle Anwendungen im Industrial Radio Lab Germany
Vier Forschungs- und Entwicklungslabore mit regionaler Verankerung an der Universität Bremen, der TU Dresden, der TU Kaiserslautern und dem Institut für Automation und Kommunikation (ifak) in Magdeburg bilden seit Ende letzten Jahres den Laborverbund Industrial Radio Lab Germany (IRLG). Koordiniert und geleitet wird das Projekt an der Vodafone Stiftungsprofessur für Mobile Nachrichtensysteme der TU Dresden.
Inzwischen ist der Aufbau der einzelnen Labore an den Hochschulen und Instituten erfolgreich abgeschlossen und die gemeinsame Erforschung und Erprobung neuer Funksysteme für industrielle Anwendungen kann starten.
Das IRLG unterstützt Unternehmen beim Einsatz von industriellen Funkanwendungen und
-technologien (z.B. 5G, WiFi 6, LP-WAN). Dazu stellen die Labore den Unternehmen in ihrer Region Ressourcen und Infrastruktur zur gemeinsamen Forschung bereit. Damit können die Firmen Demonstratoren und Produkte im Bereich Funkkommunikation u.a. auf der Basis von 5G effizient entwickeln. Kleine und mittelgroße Unternehmen bekommen die Möglichkeit ihre Innovationen mit Hilfe der Labore vor Ort schneller voranzubringen. Großunternehmen werden mit ihren Innovationsansätzen einbezogen.
Jedes Labor hat zusätzlich dazu eine individuelle Forschungsausprägung. Das Labor an der TU Dresden entwickelt im Rahmen des Projektes nachrichtentechnische Systeme und Algorithmen. Die Wissenschaftler forschen an Themen, wie der Echtzeitüberwachung des Funkspektrums, resiliente Campusnetze, Taktiles Internet, Ko-Design von Kommunikation und Steuerungsanwendungen oder aber dem Design der Funkschnittstelle für Industrieanwendungen.
Mit Hilfe des Industrial Radio Lab Germany und der voranschreitenden Digitalisierung kann nicht nur die Effizienz bei industriellen Anwendungen gesteigert, sondern auch Energie und Ressourcen eingespart werden. Es ergeben sich völlig neue Geschäftsansätze, in denen industrielle Anwendungen und Produkte mit innovativen Datendiensten gekoppelt werden.
Eine wichtige Voraussetzung ist in allen Fällen eine effiziente, sichere und einfach nutzbare Vernetzung zwischen Menschen, Maschinen und Produkten in den Produktionsstätten, zwischen den Produktionsstätten selbst und mit Servern im globalen Internet. Der Einsatz hoch leistungsfähiger und sicherer Funkkommunikation ist hierbei ein wichtiger Innovationstreiber in den verschiedensten Industriebranchen wie der Automatisierung, Robotik, Logistik, Luft- und Raumfahrt oder auch Wasserwirtschaft.
Das Projekt wird seit September 2019 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für 4,5 Jahre gefördert.
Informationen für Journalisten:
Prof. Dr. Gerhard Fettweis
Dr. Norman Franchi
Vodafone Stiftungsprofessur für Mobile Nachrichtensysteme
https://industrial-radio-lab.eu/