01.03.2023
Rechentechnik inspiriert vom Gehirn: EU-Millionen für sächsisches Deep-Tech-Startup SpiNNcloud Systems
Für sein Transition Grant Programm hat der Europäische Innovationsrat (EIC) in der aktuellen Ausschreibung 27 Projekte aus 286 eingereichten Vorschlägen ausgewählt, die insgesamt 79,3 Millionen Euro an EU-Fördermitteln erhalten. Dieses Programm zielt darauf ab, aus Forschungsergebnissen europäischer Forschungsprojekte kommerziell erfolgreiche Unternehmen entstehen zu lassen.
Zum ersten Mal vergibt der Europäische Innovationsrat (EIC) eine solche Förderung an ein sächsisches Deep-Tech-Startup. Das Team der SpiNNcloud Systems GmbH, eine Ausgründung aus der Arbeitsgruppe von Professor Christian Mayr an der Technischen Universität Dresden, erhält eine Förderung von insgesamt 2,5 Millionen Euro für sein bahnbrechendes Projekt ‘SpiNNode: SpiNNaker2 on the edge‘.
„SpiNNaker2 ist ein bioinspirierter Supercomputer, der an meiner Professur in Zusammenarbeit mit der Gruppe von Prof. Steve Furber von der Universität Manchester im Rahmen des europäischen Flagship Human Brain Project entwickelt wurde. Es handelt sich um den weltweit größten und energieeffizientesten Supercomputer für künstliche Intelligenz in Echtzeit“, erläutert Prof. Mayr.
Prof. Angela Rösen-Wolff, Prorektorin Forschung der TU Dresden, ergänzt: „Die EIC-Förderung wird es ermöglichen, SpiNNaker2 auf mobile Anwendungen, wie z.B. die Mensch-Maschine-Interaktion in unserem Exzellenzcluster CeTI, zu erweitern und in realistischen industriellen Umgebungen zu testen.“
Dazu sagt Matthias Lohrmann, CTO von SpiNNcloud: "Mit dieser Finanzierung können wir unsere Expansion vorantreiben und werden 2024 die ersten Systeme aus Sachsen an unsere Kunden weltweit ausliefern." Frank Bösenberg, Geschäftsführer von Silicon Saxony, dem mit mehr als 400 Firmenmitgliedern größten Halbleiterstandort Europas, ergänzt: "SpiNNcloud ist ein weiteres Beispiel für Hightech-Entwicklungen in der sächsischen Halbleiterindustrie und der Beweis für erfolgreichen Technologietransfer durch das exzellente Forschungsumfeld an der TU Dresden."
Christian Eichhorn, Co-CEO von SpiNNcloud, erklärt: "KI wie Chat-GPT hält nun Einzug in unseren Alltag und stellt damit eine dem Internet vergleichbare Revolution dar. Das Training dieses KI-Modells benötigt so viel Strom, wie 3000 Haushalte in einem Monat verbrauchen. Das Ausmaß des zukünftigen Stromverbrauchs beim Einsatz der KI ist noch nicht absehbar. Wir arbeiten an der energieeffizientesten Computer-Hardware für großformatige Anwendungen, da dies der Schlüssel zu einer deutlichen Verringerung des CO2-Fußabdrucks der KI sein wird.“
Hector Gonzalez, Co-CEO von SpiNNcloud Systems, ergänzt: „Unser Vorbild ist das menschliche Gehirn, das nur 30 Watt benötigt, um die komplexesten Aufgaben auszuführen. Die Zukunft der Rechentechnik muss vom Gehirn inspiriert sein."
Kontakt:
Prof. Christian Mayr
TU Dresden
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