Feb 28, 2025
Energie im Fokus: 10.000 Euro Förderung für Projekt zur Wissenschaftskommunikation gehen an TUD-Forscherin Katharina Hunger
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Katharina Hunger in dialogue.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie „Wissenschaft im Dialog“ (WiD) zeichnen zehn Gewinner aus
Energie brauchen wir in fast allen Bereichen des Alltags. Doch der Klimawandel und begrenzte Ressourcen stellen uns vor große Herausforderungen: Wie sollten wir über das Thema Energie sprechen, um möglichst viele Menschen mitzunehmen? Konflikte bei der Bereitstellung alternativer Energieträger prägen auch die Diskussion für die Strukturwandelregion Lausitz.
Deshalb hat Katharina Hunger (wissenschaftliche Mitarbeiterin am CIMTT Zentrum für Produktionstechnik und Organisation der TU Dresden) ihr Projekt Zukunftswerkstatt Lausitz 2050 – Energie im Fokus für den Hochschulwettbewerb im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2025 – Zukunftsenergie entwickelt. BMBF und WiD zeichneten sie als eine der zehn Preisträger:innen von knapp 120 Einreichungen aus – ihr Projekt wird mit 10.000 EUR gefördert, um bis Ende des Jahres umgesetzt zu werden.
Interaktives Planspiel zur Energiewende
In der Zukunftswerkstatt Lausitz 2050 – Energie im Fokus diskutieren Forschende, Bürger:innen und Unternehmer:innen über Herausforderungen in der Strukturwandelregion Lausitz. Die Teilnehmenden schlüpfen in interaktiven Workshops in die Rolle von Entscheidungstragenden und entwerfen Visionen für eine nachhaltige Energielandschaft im Jahr 2050. „Die Zukunftswerkstatt ermöglicht eine zentrale Plattform, um Bedürfnisse, Bedenken und Erwartungen von Bürger:innen direkt in den Gestaltungsprozess der Energiewende einzubringen“, erklärt Hunger. Angelehnt an die Aufgabenstellungen des Projekts Referenzkraftwerk Lausitz (www.RefLau.com) – einem neuartigen Kraftwerkskonzept – simulieren die Akteure Zielkonflikte und entwerfen innovative Ansätze, die aktuelle ökonomische und rechtlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen.
Die Zukunftswerkstatt ist partizipativ, kreativ und lösungsorientiert. Sie beginnt mit der Kritikphase, in der Teilnehmende Probleme identifizieren und analysieren. Anschließend folgt die Visionsphase, in der mithilfe von Rollenspielen und visuellen Techniken Utopien und Lösungsideen entwickelt werden. In der Realisierungsphase entstehen daraus konkrete Umsetzungspläne. Die Zukunftswerkstatt findet abwechselnd im Dock3 (Lausitz) und im Cosmo Wissenschaftsforum (Dresden) statt, um städtische und ländliche Perspektiven aus Sachsen und Brandenburg einzubeziehen.
Wissenschaftlicher Impact und sozialer Outreach
Die TU Dresden garantiert als Forschungspartner mit Innovationskraft und regionaler Nähe praxisnahe Umsetzungsmöglichkeiten. Im Austausch mit wirtschaftlichen Akteuren sowie Forschenden der TU Dresden – wie Dr.-Ing. Simon Unz (Forschungsgruppenleiter „Energieverfahrenstechnik und Wärmeübertragung“ an der Professur für Energieverfahrenstechnik) – werden wissenschaftlich-technische Möglichkeiten reflektiert und durch die Perspektiven der Gesellschaft ergänzt. „Diese Zusammenarbeit ist essenziell, um Lösungen zu entwickeln, die nicht nur technisch und ökonomisch umsetzbar, sondern auch gesellschaftlich akzeptiert und langfristig tragfähig sind“, ergänzt Hunger, die zum Thema Transdisziplinäre Forschung in den Ingenieurwissenschaften promoviert.
Als Teil des Projekts informiert der Instagram-Account @wissenschaftimdialog in Posts, Reels und Stories über den Werdegang des Projekts. Zusätzlich wird das Partizipationskonzept wissenschaftlich evaluiert, um die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zu untersuchen und gesellschaftlichen Wandel nachhaltig erfolgreich zu gestalten.
Hintergrund:
Hochschulwettbewerb 2025
Der Hochschulwettbewerb wird jährlich von Wissenschaft im Dialog (WiD) in Kooperation mit dem Bundesverband Hochschulkommunikation, der Hochschulrektorenkonferenz und seit diesem Jahr auch der Jungen Akademie ausgerufen und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Wissenschaftsjahres gefördert.
Die prämierten Kommunikationsideen kreisen thematisch um Formen erneuerbarer Energien, komplexe energiepolitische Entscheidungen und künstlerische Perspektiven auf nachhaltige Energiesysteme. Dabei setzen die Teams auf unterschiedliche Kommunikationsformate – von der Ausstellung über ein Escape-Room-Spiel bis hin zum inklusiven Theaterstück. Die zehn erfolgreichen Teams verteilen sich regional über ganz Deutschland.
Begleitend zur Projektumsetzung besuchen sie Schulungen und Veranstaltungen von Wissenschaft im Dialog, unter anderem zu Wissenschaftskommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, Social Media, Storytelling und Veranstaltungsorganisation. www.hochschulwettbewerb.net/2025/
Wissenschaftsjahr 2025 – Zukunftsenergie
Das Wissenschaftsjahr 2025 widmet sich dem Thema Zukunftsenergie. Wie kann ein Energiemix aussehen, der sauber, verlässlich, bezahlbar und ressourcenschonend ist? Welche Technologien wurden bereits entwickelt und woran wird aktuell geforscht? Welche neuen Energiepartnerschaften braucht unser Land? Wie wird die Energieversorgung der Zukunft aussehen – und welche Auswirkungen hat sie auf die Gesellschaft? Die Bedeutung der Forschung für die Erreichung einer klimaneutralen Energieversorgung in Wirtschaft und Gesellschaft steht im Mittelpunkt des Wissenschaftsjahres 2025. Energieforschung ist eine fachübergreifende, vielschichtige, kapitalintensive und strategische Aufgabe. Der Klimawandel, begrenzte Ressourcen und ein zugleich weltweit steigender Energiebedarf stellen Regierungen, Industrie und auch Bürgerinnen und Bürger vor neue Herausforderungen, die die Forschung adressiert. Das Wissenschaftsjahr 2025 – Zukunftsenergie lädt mit vielfältigen Angeboten dazu ein, Einblicke in Lösungsstrategien aus der Energieforschung zu gewinnen, die neuesten Innovationen und Erkenntnisse kennenzulernen und in den Austausch mit Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu kommen. Das Wissenschaftsjahr ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog (WiD). www.wissenschaftsjahr.de/2025
Wissenschaft im Dialog (WiD)
Wissenschaft im Dialog (WiD) ist die zentrale Organisation der Wissenschaft für Wissenschaftskommunikation in Deutschland. Die gemeinnützige GmbH engagiert sich für eine offene Gesellschaft, die Wandel mit Wissen gestaltet. Dazu fördert sie einen produktiven Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit: Als Think-and-Do-Tank für Wissenschaftskommunikation erarbeitet WiD praxisrelevantes Wissen, bietet zielgruppenorientierte Fort- und Weiterbildungen an, vernetzt unterschiedliche Akteur*innen und entwickelt innovative Kommunikationsformate. Wissenschaft im Dialog wurde im Jahr 2000 von den wichtigsten deutschen Wissenschaftsorganisationen gegründet. www.wissenschaft-im-dialog.de
Ansprechpartnerin:
Katharina Hunger
CIMTT Zentrum für Produktionstechnik
+49 351 463-33597