Jun 20, 2022
Energie ist Leben: Neues Forschungsgebäude für das Institut für Energietechnik der TU Dresden
Das Institut für Energietechnik der TU Dresden hat ein neues Forschungsgebäude für rund 16 Millionen Euro erhalten. Heute fand im feierlichen Rahmen und in Anwesenheit von Finanzminister Hartmut Vorjohann und Dr. Andreas Handschuh, Kanzler der TU Dresden, die Übergabe statt.
Im Neubau sind auf vier Geschossen 3 bis 11 m hohe, verzahnte Versuchs- und Laborhallen für drei Professuren verteilt. Unter anderem befinden sich dort die Kompressoren- und die Kältehalle sowie ein Laserlabor. Die Professuren für Wasserstoff- und Kernenergietechnik, Kälte-, Kryo- und Kompressorentechnik sowie für Technische Thermodynamik werden nun hier modernste Versuchsstände für Experimente vorfinden.
Finanzminister Hartmut Vorjohann erklärte: "Der Forschungsneubau zeigt, wie eng die Forschungsbereiche der TU vernetzt sind und wie Bauen für Spitzenforschung heute aussehen kann. Es ist eine Meisterleistung des Planens und Bauens die sehr unterschiedlichen Raumhöhen für die Versuchshallen so anzuordnen, dass daraus ein begehbares Gebäude entsteht. Und dies auf engstem Raum im Campusgelände."
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow sagte: "Das Gelingen der Energiewende hängt entscheidend davon ab, wie gut die Forschung im Bereich der Energietechnik aufgestellt ist. Mit dem Neubau erhält die TU Dresden nun optimale Bedingungen um die Forschung weiter voranzutreiben. Davon profitiert nicht nur die Universität. Aus den Projekten, die hier realisiert werden, entsteht letztlich ein Nutzen für die gesamte Gesellschaft."
Rektorin Prof. Ursula Staudinger ließ mitteilen: "Die Gewinnung und Speicherung umweltfreundlicher Energie ist eines der zentralen und globalen Zukunftsthemen. Mit dem Neubau erhalten unsere Wissenschaftler:innen jetzt noch bessere Forschungsbedingungen. Auch die Studierenden profitieren, denn die neue Infrastruktur ermöglicht mehr Praxisnähe und forschungsorientierte Lehre. So wird die TU Dresden auf diesem wichtigen Feld der Ingenieurwissenschaften noch attraktiver für Studierende aus aller Welt."
Die Höhe der Versuchsanlagen, Schall-, Erschütterungs- und Explosionsschutz; Schutz für schwingungsempfindliche Laseranlagen sowie hohe und niedrige Temperaturen waren besondere Anforderungen dieser Baumaßnahme.
Baubeginn war im September 2019. Da sich auf dem Gelände vormals vermutlich Bombenkrater befanden, ging dem Bauen eine umfangreiche Kampfmittelbeseitigung voraus. Synergien zwischen Alt- und Neubau ergaben sich durch die Nutzung der Umkleide- und Sanitärflächen, des Treppenhauses und des neuen Aufzuges im Merkel-Bau. Das neue Gebäude entstand als Anbau an den Merkel-Bau, der während der Bauzeit des Forschungsgebäudes dem Denkmalschutz unterstellt wurde.
Der Merkel-Bau kann durch den Anbau jetzt zu großen Teilen barrierefrei erschlossen werden. Für die Versorgung des Komplexes mit Strom, Kälte und Sondergasen entstand gegenüber ein neues Technikgebäude.
Äußerlich tritt die Fassade des Forschungsbaus durch leicht gefaltete Aluminiumtafeln in Erscheinung und reiht sich so in die Gestaltung der neueren Gebäude des Maschinenwesens ein.
Realisiert wird die Baumaßnahme durch die Niederlassung Dresden II des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 16 Millionen Euro. Davon stammen über 12 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Der Anteil des Freistaates beläuft sich auf rund 4 Millionen Euro. Das Bauvorhaben wird mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Über das Institut für Energietechnik:
Alle drei Professuren sind Teil der Innovationsstrategie Sachsens. Die Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik setzt sich vor allem mit den immer bedeutender werdenden strategischen Energiefragen des Freistaates Sachsen auseinander. An der Professur für Kälte-, Kryo- und Kompressorentechnik steht vor allem die Untersuchung alternativer Kältemittel z.B. für Elektrofahrzeuge oder Haushaltsgeräte im Mittelpunkt.
Das dazugehörige hochmoderne Kälte- und Klimalabor ist durch seine Größe und anlagentechnische Ausstattung einmalig in der deutschen Universitätslandschaft und erlaubt die Unterbringung zusätzlicher Forscherinnen und Forscher. Für sie verbessern sich nun auch die Arbeitsbedingungen. Die Professur für Technische Thermodynamik forscht zu innovativen Speichertechnologien für Wärme, der Bereitstellung thermophysikalischer Stoffdaten und arbeitet an einer verbesserten Lehre der Ingenieurwissenschaften, ein wichtiger Aspekt für die Gewinnung neuer Fachkräfte. Insgesamt werden rund 20 Forscherinnen und Forscher in dem neuen Gebäude arbeiten.