15.06.2016
EXTRA-MW-BLICK NR. 06/2016 ZUM TAG DER FAKULTÄT MASCHINENWESEN
»Sind Sie zufrieden mit ihrem Auto? Und ist das Auto auch zufrieden mit Ihnen?« Mit diesen Fragen startete der Gewinner des 1. Science-Slams zum Tag der Fakultät Maschinenwesen in seinen dreiminütigen Beitrag. Der Maschinenbauer Dr. Andreas Griesing überzeugte das wissenschafts-neugierige Publikum mit einer unterhaltsamen Kurzversion seiner Dissertation zum Thema »Schadensfrüherkennung ausfallkritischer Komponenten bei Nutzfahrzeugen«. Mit 105 Dezibel erntete er den lautesten Applaus der insgesamt neun Promovenden, die sich diesem herausfordernden Kommunikationsformat stellten. Damit kam sein Forschungsthema auf einen Lärmpegel zwischen Presslufthammer und Rockkonzert. Der Promotions-Star des Abends selbst zeigte sich begeistert vom lockeren Veranstaltungsformat zur traditionellen Absolventenverabschiedung: »Erst jetzt habe ich das Gefühl, ich hab’s auch selbst verstanden – nachdem ich meine Promotion in drei Minuten zusammenfassen musste«, erklärt Griesing.
Am 11. Juni 2016 feierten fast 400 Gäste den Tag der Fakultät Maschinenwesen im Boulevardtheater Dresden. Vom 01. April 2015 bis 31. Januar 2016 haben mehr als 500 Diplom- und Doktor-Ingenieure ihr Studium an der Fakultät Maschinenwesen erfolgreich beendet. Zum diesjährigen Festakt wurden mehr als 100 Absolventen und Promovenden der Studiengänge Maschinenbau, Chemie-Ingenieurwesen, Verfahrenstechnik und Werkstoffwissenschaft ins Berufsleben verabschiedet und Preise im Gesamtwert von fast 10.000 Euro verliehen.
»Ich bin stolz auf Sie und ich bin stolz auf unsere Universität, die Sie ausgebildet hat. Heute können Sie mit ganz viel Optimismus in die Zukunft schauen«, so der Dekan, Prof. Ralph Stelzer, in seiner Eröffnungsansprache. »Es ist kein einfaches Studieren und Promovieren an der Technischen Universität Dresden! Wir legen die Latte bewusst hoch weil wir Verantwortung haben – der Gesellschaft und Ihnen gegenüber. Durch Ihre Ausbildung sind Sie hervorragend ausgerüstet, um erfolgreich im Beruf zu bestehen und das Wissen weiter voranzutreiben«, erklärte der Rektor der TU Dresden, Prof. Hans Müller-Steinhagen, in seinem Grußwort. Den kommenden gesellschaftlichen Herausforderungen müsse man mit Wissen und ständiger Lernfähigkeit begegnen: »Ich bin sicher, dass sich unsere Arbeits- und Lebensbedingungen in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren massiv von heute unterscheiden.«
Die Festrede zum Thema »Produktion von Morgen« hielt in diesem Jahr der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Reimund Neugebauer: »Sie werden sich permanent weiterbilden müssen, weil sich die Summe des Wissens mit rasender Geschwindigkeit vervielfältigt. Nur wenn wir Grenzen überschreiten, lassen sich neue Denkweisen, Produkte und Prozesse entwickeln, die unsere Wettbewerbsfähigkeit sichern.« Auf Ingenieure komme zukünftig viel Arbeit zu: »Die Weltbevölkerung wächst viel schneller als alle Prognosen es vorhergesagt haben. Wir müssen das fünf- bis sechsfache an Produkten schaffen, damit alle Menschen in zufriedenen Verhältnissen leben.«
Neben der Ehrung von Absolventen und Promovenden wurden Preise im Gesamtwert von fast 10.000 Euro verliehen – darunter auch der mit 5.000 Euro dotierte »Manfred Hirschvogel Preis« für die beste Dissertation 2015, der »Franz-Stolze-Preis« und der »Linde-Award«. Der »Preis für Innovation in der Lehre« ging an Prof. Stefan Odenbach, den die Studierenden der Fakultät bereits 2010 ausgezeichnet hatten. Christoph Lehmann und Florian Pötzsch vom Fachschaftsrat Maschinenwesen lobten unter anderem seine klar auf die Studierenden ausgerichtete Lehre und die mediale Unterstützung durch den fiktiven facebook-Charakter Egon Sensor. »Jedes Jahr eine Idee muss schon sein, denn Lehre die heute gut ist, ist in zehn Jahren mittelmäßig und in fünfzehn Jahren langweilig«, kommentiert Prof. Odenbach seine Auszeichnung. »Wissensvermittlung ist ein komplexes Problem. Es geht darum, Wissen an Menschen zu vermitteln, die individuell sind und sich von Jahr zu Jahr verändern.«
Der »Tag der Fakultät Maschinenwesen« wurde gemeinsam mit dem Verein Freunde und Förderer der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden e.V. veranstaltet. Die Mediziner Bigband aus Dresden »The Big Band Therapy« begleitete die Veranstaltung musikalisch. Wir danken der ESI ITI GmbH Dresden für die Unterstützung.
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V.i.S.d.P: Dekan der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden
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