May 28, 2020
MW-BLICK 10/2020
News der Fakultätsleitung
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Studentinnen und Studenten, liebe Kolleginnen und Kollegen – Angehörige unserer Fakultät.
Seit vier Wochen nunmehr haben wir die Ausgabe eines Extra-MW Blickes eingestellt und kehren nun zur bewährten monatlichen Herausgabe, jeweils am Tag des Fakultätsrates zurück. Zurückkehren – den einen geht dies zu schnell, andere würden am liebsten alle Einschränkungen wieder auflösen – bei der Diskussion sollten wir bedenken: Das Virus ist nicht verschwunden, auch wenn die Neuinfektionen deutlich zurückgehen. Es gibt keine auf alle gleich verteilte Wahrscheinlichkeit einer Infektion (so wie bei einem Spielwürfel oder im Roulettespiel) – vielmehr wird die Wahrscheinlichkeit einer Infektion allein schon durch Kontaktbeschränkungen und Hygiene deutlich vermindert. Das mag eine nüchterne Einschätzung sein, aber sie hilft uns den Weg zurück - auch im Leben unserer Fakultät - mit möglichst bestem Schutz zu gehen.
Es ist Halbzeit im Semester – wie im Sport: Das Spiel geht weiter! In der nächsten Woche, der Pfingstwoche, besteht erstmal die Möglichkeit Kraft zu schöpfen für die zweite Hälfte dieses doch neuartigen Semesters. ‚Gefühlt vergeht die zweite Hälfte schneller‘, ‚Aller Anfang ist schwer‘, ‚Die größte Hürde ist genommen‘ …es könnten beliebig viele Zitate folgen. Es ist die Frage, für wen die digitale Lehre, zu der wir in diesem Semester gezwungen sind, die größere Hürde darstellt – für Studierende oder für die Professorenschaft und Mitarbeiter:innen? Viele Lehrende betreten gerade Neuland, wenn es um die vielseitigen digitalen Formate geht – so geht es unseren Studierenden aber in jedem neuen Abschnitt ihres Studiums. Hilft dieses Semester, nicht nur neue technische Möglichkeiten zu erproben, sondern sich auch wieder mehr in die Lage der Studierenden einzufühlen? Sicher! Wie ist es umgekehrt? Die digitale Lehre der Fakultät findet sehr viel Anerkennung und Zuspruch durch die Studierenden. Da, wo es Anregungen oder Kritik zur Verbesserung gibt, sollte bei aller Berechtigung bedacht werden, dass die technischen Möglichkeiten im Home-Office oftmals beschränkt sind, dass familiäre Situationen gemeistert werden und 24/7 auch im digitalen Format nicht zu realisieren ist.
An dieser Stelle möchten wir ganz ausdrücklich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unserer Fakultät für den großartigen Einsatz in den letzten Wochen danken. Nur durch Sie und mit Ihnen ist es gelungen, dass unsere Studierenden mit einem guten Ergebnis in die nächste Halbzeit gehen können. Jetzt können wir in der Pause noch etwas an der Taktik feilen, Luft holen – ja, es wird anstrengend bleiben, aber wir werden versuchen, auch in diesem Spiel mit Lust und Witz zu punkten. Und Ihnen, liebe Studentinnen und Studenten, danken wir für Ihre Geduld, wenn bei einer Online-Vorlesung der Ton mal verzerrt ist oder das Herunterladen der Videos doch etwas länger dauert, als das einfache Anklicken eines YouTube-Clips - wir wünschen Ihnen für die zweite Hälfte ganz viel Ausdauer und natürlich auch Freude, ungeachtet der Einschränkungen. Zu den anstehenden Prüfungen werden wir sehr bald konkrete Angaben machen können.
Herzliche Grüße vom Dekanat der Fakultät Maschinenwesen – im Überschwang des Erreichten sollten wir bedenken: In der zweiten Halbzeit müssen wir weiter punkten, denn der Erfolg ist nicht für die Ewigkeit und Misserfolg ist nicht der Untergang. Versuchen wir das Beste! Alles Gute!
Digitale Lehre - ein Statement des Fachschaftsrates der Fakultät Maschinenwesen zur Semesterhalbzeit
Der FSR ist sehr von dem Geleisteten der Fakultät und vor allem der Lehrenden in den letzten Wochen beeindruckt. Seit Semesterbeginn hatten wir in den einzelnen Studiengängen immer wieder um Feedback gebeten, auch um Prof. Odenbach als Studiendekan einen Überblick zur allgemeinen Situation zu liefern. Dieses haben wir vor allem aus dem 2. und 4. Semester Maschinenbau und Werkstoffwissenschaft sowie dem 6. Semester einzelner Vertiefungen im Maschinenbau erhalten. Insgesamt gab es fast ausschließlich sehr positive Rückmeldungen und Anerkennung von Studierenden gegenüber dem Management der Fakultät und dem Angebot, welches die Professor:innen und Dozent:innen in so kurzer Zeit aufgebaut haben. Bis auf einzelne Ausnahmen wurden von allen Lehrenden (soweit uns bekannt) sehr gute und von Beginn an funktionierende Konzepte aufgestellt. Natürlich gibt es vereinzelt noch Baustellen, besonders bei kleinen Lehrveranstaltungen - insgesamt sehen wir die Fakultät in der aktuellen Situation jedoch sehr gut aufgestellt.
Des Weiteren werden auch die Bemühungen der meisten Lehrenden, Feedback erhalten und den Ideenaustausch anregen zu wollen, anerkennend wahrgenommen. Nach ein paar Wochen in dem neuen Format hat sich herauskristallisiert, dass es zwar für einige Studierende schwer ist, sich an den "normalen" Stundenplan zu halten, andere wiederum die Möglichkeit der freien Zeiteinteilung extensiv nutzen. Aufgezeichnete Vorlesungen oder Formate, die dem gewöhnlichen Vorlesungsbetrieb ähneln, kommen besser an als beispielsweise besprochene Folien. Auch bei Übungen wurde deutlich, dass Direktübertragungen gegenüber Plattformen wie Matrix bevorzugt wurden.
Für ein besonders umfangreich ausgearbeitetes digitales Konzept hatten wir bereits Prof. Beitelschmidt und sein Team im Modul Technische Mechanik - Kinematik und Kinetik (4. Semester MB) als "eLaerning Hero" (TUD-Social Media Kampagne) vorgeschlagen. Die Vorlesungen sind aufgezeichnet und direkt im Opalkurs zu finden (auch in unterschiedliche Qualitätsvarianten). Für Übungen gibt es ausführliche Videoeinführungen und zum Ende der Woche werden weitere Lösungshinweise gegeben, um die sehr kurzen Lösungen im Aufgabenheft zu ergänzen. Zu Übungsfragen wird über Opal ein Forum genutzt, in welchem die Tutoren die Fragen der Studierenden beantworten. Zusätzlich gibt es vom Professor aufgezeichnete Vorrechenübungen und eine wöchentlich, nach der Vorlesung stattfindende live Fragerunde mit ihm und den Kursleitern über GoToMeeting.
Wir möchten zum Abschluss noch einmal erwähnen, dass die Qualität der Online-Lehre an der Fakultät sich auf einem sehr hohen Niveau befindet und wir viel positives Feedback von unseren Studierenden bekommen haben.
"Es funktioniert erstaunlich gut, besser als an der HTW" (6. Semester Maschinenbau)
"Ich bin mit dem Angebot generell sehr zufrieden" (4. Semester Maschinenbau)
"TOP" (4. Semester Maschinenbau)
Fachschaftsrat der Fakultät Maschinenwesen
Selbstreinigende Oberflächen
Es ist noch kein Jahr her, dass der TU Dresden-Wissenschaftler Stephan Milles eine wasser- und eisabweisende (superhydrophobe) Aluminium-Oberfläche entwickelte, indem er sie mit einem laserbasierten Verfahren auf Mikro- und Nanoebene strukturierte. Milles und der Laserexperte Prof. Lasagni (Leiter der Professur für Laserbasierte Methoden der großflächigen Oberflächenstrukturierung) wurden für die Ergebnisse der Forschungsarbeit mehrmals ausgezeichnet und erhielten mediale Aufmerksamkeit. Doch
von Müdigkeit keine Spur - Nun haben das Team um Prof. Lasagni und Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik IWS eine periodische Oberflächenstruktur entwickelt, die nicht nur wasser- und eisabweisend ist, sondern auch Schmutzpartikel ausschließlich durch herunterrollende Wassertropfen entfernt. "Die hohe Bedeutung dieser Eigenschaft liegt in den zusätzlich erzielbaren Oberflächenfunktionen, wie z.B. der Reduzierung der Bakterienanhaftung, dem Wegfall von Reinigungsmitteln und einer hohen Umwelt- und Hygienewirkung" ergänzt Prof. Lasagni. Auch in diesem Forschungsprojekt verwendeten die Wissenschaftler Aluminium als industrienahen Werkstoff. Die Innovation könnte dadurch in vielseitigen Branchen, vor allem aber in der Lebensmittelindustrie, in der Automobil-, oder Haushaltsgeräteindustrie sowie in der Luftfahrt eingesetzt werden kann.
Hier gehts zur Pressemitteilung der Technischen Universität Dresden
Wissenschaftler des ILK und des ITM (TU Dresden) entwickeln neuartiges Fügeverfahren für Faserverbunde
Beim Fügen von Metall und Faserverbund sind Schrauben, Nieten oder Bolzen häufig notwendige Hilfselemente zur Erhöhung der Verbindungsfestigkeit. Materialwissenschaftler des Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) entwickelten unterdessen ein innovatives Laser-Schweißverfahren, das Faserverbunde und Metallbleche dauerhaft fügt und auf zusätzliche Fügehilfsmittel verzichtet, denn die benötigten metallischen Bänder werden am Institut für Textilmaschinen und textile Hochleistungswerkstofftechnik (ITM) direkt in die Verstärkungstextilien eingewebt. Das
Laserschweißen als industriell etabliertes Fügeverfahren und die angepasste Gestaltung der Textilien erlauben die effiziente Herstellung von Metall-Faserverbund-Strukturen mit hohen Verbindungsfestigkeiten, wodurch kostengünstige und gleichzeitig leichte Bauteile möglich werden. Diese Fügetechnologie könnte in der Automobilindustrie dafür sorgen, dass leichtere Karossen und damit umweltfreundlichere Autos, mit weniger Sprit- oder Stromverbrauch gebaut werden. Darüber hinaus handelt es sich um eine vielversprechende Leichtbau-Technologie, die in verschiedensten Industriebranchen wie etwa dem allgemeinen Maschinenbau, der Sportgeräteindustrie oder der Luft- und Raumfahrttechnik angewendet werden kann.
Hier gehts zum Fachbeitrag des ILK.
Franz-Stolze-Preis
Mit seiner hervorragenden Dissertation „Entwicklung eines thermoanemometrischen Mehrpunktmessverfahrens und dessen Anwendung zur verteilten Temperatur- und Geschwindigkeitsmessung in geschlossenen Kanälen“ an der Professur für Bildgebende Messverfahren für die Energie- und Verfahrenstechnik (IET - Fakultät Maschinenwesen) ist Dr.-Ing. Martin Arlit einer der beiden Preisträger des diesjährigen Franz-Stolze-Preises. Den mit 1500 Euro dotierten Preis für herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten auf dem Gebiet der Energietechnik, teilte sich damit Dr. Martin Arlit (1000 Euro) mit Dennis Guhl für seine Diplomarbeit an der Fakultät Elektrotechnik (500 Euro).
Wir haben dem zweifachen Familienvater unsere Glückwünsche übermittelt und einige Fragen dagelassen.
Wie würden Sie das Thema Ihrer erfolgreichen Dissertation kurz und knapp erklären?
Dr. Arlit: "Die hochauflösende Messung von lokalen Fluidgeschwindigkeiten ist ein zentrales Problem der experimentellen Thermofluiddynamik. Insbesondere bei der experimentellen Untersuchung von Strömungen in komplexen, schwer zugänglichen Geometrien sowie bei möglicherweise hohen Drücken und Temperaturen existieren zurzeit kaum hinlänglich gut anwendbare kommerzielle Messtechniken [...].Im Rahmen meines Promotionsvorhabens wurde ein spezielles Messsystem entwickelt, das eine verteilte Messung von Strömungsgeschwindigkeit und Temperaturen gasförmiger Medien ermöglicht. [...] Darüber hinaus wurden unter anderem Patente angemeldet und zur Vermarktung der Messanordnung wurde ein WIPANO-Technologietransferprojekt bewilligt und bearbeitet. Das Thema wird (hoffentlich) auch nach meiner Zeit am HZDR am Institut Fluiddynamik weitergeführt."
Was nehmen Sie sich von der Zeit an der TU Dresden und der Fakultät Maschinenwesen mit und wie ging es für Sie nach Ihrer Dissertation im Juni 2019 weiter?
Dr. Arlit: "Da mein Büro- und Laborarbeitsplatz am Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf war, betrachtete ich mich als externer Doktorand. Während meiner Zeit als Doktorand von 2013 bis 2019 schätzte ich aber vor allem die Weiterbildungsangebote der TUD bzw. der Graduiertenakademie und die Erfahrung bei der Betreuung von studentischen Praktika. Mitte 2019 wandte ich mich der Forschung ab und arbeite seit 07/2019 als Systemingenieur in der Produktbetreuung bei der SICK Engineering GmbH in Ottendorf-Okrilla. Dabei kann ich öfters auf die Erfahrungen aus der Forschung zurückgreifen, lerne aber auch viel neues hinzu."
Wie und wann haben Sie davon erfahren, dass Sie einer der beiden Preisträger sind?
Dr. Arlit "Da ich von der Nominierung zum Preis wusste, schaute ich in regelmäßigen Abständen auf den Newsbereich der Fakultät Maschinenwesen.", so der 36-jährige.
Wir wünschen dem Kletterer und Ausdauersportler nur das Beste für die Zukunft!
Der Newsletter erscheint einmal im Monat, mit Infos der Fakultätsleitung, wissenschaftlichen Themen und persönlichen Geschichten.
V.i.S.d.P: Dekan der Fakultät Maschinenwesen der TU Dresden
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NameSebastian Sotero M.A.
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