25.10.2022
Neues Graduiertenkolleg an der TU Dresden zum Rückbau von kraftwerkstechnischen Anlagen
Die TU Dresden hat mit Unterstützung von Dornier Nuclear Services und PreussenElektra das Graduiertenkolleg „Nachhaltige Entsorgung von kraftwerkstechnischen Anlagen – Herausforderungen und Lösungen für Technik, Umwelt und Gesellschaft“ ins Leben gerufen.
Das Graduiertenkolleg Sustainable Innovative Decommissioning (SIDEC) fördert wissenschaftlichen Nachwuchs bei der nachhaltigen Entsorgung von kraftwerkstechnischen Anlagen. Es startet offiziell zum Sommersemester 2023 und wird sich mit den fünf Querschnittsthemen Industrialisierung, Mess- und Analysetechnologien, Nachhaltigkeit in Entsorgung und Verwertung, Arbeitssicherheit und Strahlenschutz sowie Prozessrationalisierung und Digitalisierung aus dem Rückbau von Kernkraftwerken auseinandersetzen. Innerhalb dieser Thematiken werden fünf Promotionsprojekte initiiert. Die Doktorandinnen und Doktoranden werden sowohl an der TU Dresden als auch in den jeweiligen Unternehmen tätig sein und wissenschaftlich von Professor:innen der Fakultäten Maschinenwesen und Bauingenieurwesen betreut. PreussenElektra finanziert zwei Stellen, drei werden von Dornier Nuclear Services getragen.
Prof. Antonio Hurtado, Sprecher des Graduiertenkollegs an der TU Dresden, sieht im neuen Graduiertenkolleg die Blaupause zur interdisziplinären Ausbildung von Nachwuchskräften. „Wir freuen uns auf die Kooperation mit PreussenElektra und Dornier Nuclear Service und wissen diese finanzielle Unterstützung gerade in der jetzigen Zeit zu schätzen.“
Uwe Altmann, Leiter Innovation und langfristige Rückbauplanung bei PreussenElektra, ergänzt: „Im Arbeitsalltag können wir selbst nur begrenzt wissenschaftlich arbeiten. Wir erhoffen uns daher von den Forschungsarbeiten die Weiterentwicklung von Schlüsseltechnologien für den Rückbau und Innovationen in für uns wichtigen Bereichen. Natürlich wollen wir uns hier auch Spezialisten ausbilden und sie an uns binden.“
Dr. Anton Anthofer für Dornier Nuclear Services betont: „Wir freuen uns über die Chance, einerseits die wissenschaftlichen Fachkenntnisse der Doktorandinnen und Doktoranden in unsere aktuellen Rückbauprojekte einfließen zu lassen, ihnen andererseits aber ebenso Praxiserfahrung an die Hand geben zu können.“
Ansprechpartner
TU Dresden
Prof. Dr.-Ing. habil. Antonio Hurtado
Inhaber der Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik
E-Mail:
Über die TU Dresden
Die Technische Universität Dresden ist eine der Spitzenuniversitäten Deutschlands und Europas: stark in der Forschung, erstklassig in der Vielfalt und der Qualität der Studienangebote, eng vernetzt mit Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Als moderne Universität bietet sie mit ihren fünf Bereichen in 17 Fakultäten ein breit gefächertes wissenschaftliches Spektrum wie nur wenige Hochschulen in Deutschland. Sie ist die größte Universität Sachsens. Die große Campus-Familie der TU Dresden setzt sich zusammen aus rund 31.000 Studierenden und zirka 8.700 Mitarbeitern – davon 600 Professoren. Die TU Dresden ist seit 2012 eine der elf Exzellenzuniversitäten Deutschlands. Am 19. Juli 2019 konnte sie diesen Titel erfolgreich verteidigen.
Über Dornier Nuclear Services GmbH
Die Dornier Nuclear Services GmbH ist Mitglied der Dornier Group, einem Infrastrukturdienstleister für Energie, Wasser und Mobilität. Aufgabe der Dornier Nuclear Services GmbH ist es, einen sicheren und effizienten Rückbau von kerntechnischen Anlagen zu ermöglichen. Mit einer ganzheitlichen Entsorgungsplanung wird dabei der gesamte Prozess von der Rückbau-, Entsorgungs- und Verpackungsplanung über den Strahlenschutz bis hin zur Endlagerdokumentation abgedeckt.
Über PreussenElektra GmbH
PreussenElektra betreibt acht Kernkraftwerke in Deutschland. Sieben der acht Anlagen sind im Zuge des Atomausstiegs in Deutschland abgeschaltet oder befinden sich im Rückbau. Das Kernkraftwerk Isar 2 soll Ende dieses Jahres als letztes Kernkraftwerk vom Netz gehen. Ziel der PreussenElektra ist es, in Bayern bis Ende 2022 klimaschonend und zuverlässig Strom zu erzeugen und bis zum Jahr 2040 den sicheren Rückbau der übrigen stillgelegten Anlagen zu gewährleisten.