10.12.2020
TUD-Laserexperte Andrés Lasagni zum Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften gewählt
Die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig hat Andrés Fabián Lasagni zum Ordentlichen Mitglied der Technikwissenschaftlichen Klasse gewählt. Damit reiht sich der Professor der TU Dresden in die Liste der über 200 renommierten Mitglieder verschiedener Fachrichtungen ein. Im Rahmen der hybrid stattfindenden öffentlichen Herbstsitzung der Akademie am 11. Dezember 2020 wird Lasagni in Anwesenheit von Sebastian Gemkow, Staatsminister für Wissenschaft des Freistaates Sachsen, festlich in die Akademie aufgenommen.
Der gebürtige Argentinier setzt sich im Sinne des Akademiegedankens, die Wissenschaft zu fördern und den interdisziplinären Austausch anzuregen, große Ziele: „Sachsen bietet eine Vielzahl kleiner und mittlerer Unternehmen mit einem enormen Innovationspotenzial. Ich möchte diese mit neuen Entwicklungen und Erkenntnissen der Grundlagenwissenschaft unterstützen. Die Akademie wird es mir ermöglichen, mit hervorragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Region in Kontakt zu kommen, Ideen auszutauschen und neue Projekte und Kooperationen zu realisieren. Ich freue mich auf die Zukunft!“ Gleichzeitig ist für ihn die Mitgliedschaft in der 1846 als Königlich Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften gegründete und heute traditionsreichen mitteldeutschen Gelehrtengesellschaft eine ganz besondere Auszeichnung: „Ich lebe nun seit zwölf Jahren in Sachsen. Diese Auszeichnung ist nicht nur eine Anerkennung meiner wissenschaftlichen Arbeit. Es ehrt mich besonders, als ausländischer Wissenschaftler diese Befürwortung meiner Kolleginnen und Kollegen zu erhalten“.
Andrés Lasagni studierte von 1997 bis 2002 Chemieingenieurwesen in Río Negro, Argentinien, und promovierte bis 2006 im Fachgebiet der Materialwissenschaften an der Universität des Saarlandes. „Als ich mit 25 Jahren in Deutschland ankam, hatte ich außer meinem Koffer nur mein Wissen und die Motivation, etwas zu erreichen“, erinnert sich der Laserexperte. „Ich musste als erstes die Sprache lernen, die Kultur verstehen und hart arbeiten, um mich wissenschaftlich weiterzuentwickeln. Dank der Menschen, die an mich geglaubt haben, war all das möglich. Insbesondere die kontinuierliche Unterstützung meiner aus Sachsen stammenden Frau und ihrer Familie haben mir stets den nötigen Rückhalt gegeben.“ Heute ist er Inhaber der Professor für laserbasierte Methoden der großflächigen Oberflächenstrukturierung an der TU Dresden und einer der Direktoren des „Center for Advanced Micro-Photonics (CAMP)“ am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS Dresden. Darüber hinaus verzeichnet er knapp 30 Patente, über 250 wissenschaftliche Veröffentlichungen und zahlreiche nationale Mitgliedschaften, wie bei der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde sowie in internationalen Netzwerken.
Hintergrundinformationen:
Über die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Seit ihrer Gründung als Königlich Sächsische Gesellschaft der Wissenschaften im Jahr 1846 sieht sich die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig der Tradition des von Leibniz geprägten Akademiegedankens verpflichtet, als Gelehrtengesellschaft führende Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen zum regelmäßigen Diskurs zusammenzubringen und darüber hinaus im Einzugsgebiet Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen langfristige Forschung zu betreiben. Derzeit betreibt die Akademie über 20 Vorhaben, viele davon in enger Kooperation mit Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Ziel der geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung ist die gedruckte und digitale Erschließung, Sicherung und Vergegenwärtigung kulturellen Welterbes. In zahlreichen Veranstaltungsreihen werden Experten aus Wissenschaft und Politik eingeladen, den öffentlichen Diskurs über jeweils aktuelle gesellschafts- und wissenschaftspolitische Themen voranzubringen – ein transdisziplinärer Dialog, der auch im Akademie-Journal Denkströme fortgesetzt wird. Die Sächsische Akademie der Wissenschaften ist Mitglied der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften. Diese koordiniert das Akademienprogramm – eines der größten geistes- und kulturwissenschaftlichen Forschungsprogramme der Bundesrepublik Deutschland. Der Freistaat Sachsen trägt für die Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig die Kosten der Gelehrtengesellschaft sowie der Geschäftsstelle.
Weitere Informationen unter www.saw-leipzig.de
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts.
Über die TU Dresden
Die TU Dresden ist eine der Spitzenuniversitäten Deutschlands und Europas: stark in der Forschung, erstklassig in der Vielfalt und der Qualität der Studienangebote, eng vernetzt mit Kultur, Wirtschaft und Gesellschaft. Als moderne Universität bietet sie mit ihren fünf Bereichen in 18 Fakultäten ein breit gefächertes wissenschaftliches Spektrum wie nur wenige Hochschulen in Deutschland. Sie ist die größte Universität Sachsens. Die große Campus-Familie der TU Dresden setzt sich zusammen aus rund 32.000 Studierenden und ca. 8.000 Mitarbeitern - davon 600 Professoren. Die TU Dresden ist seit 2012 eine der elf Exzellenzuniversitäten Deutschlands. Am 19. Juli 2019 konnte sie diesen Titel erfolgreich verteidigen.
Über das Center for Advanced Micro-Photonics
CAMP erforscht laserbasierte Oberflächenmodifikations- und Strukturierungsverfahren. Das Zentrum stellt sich den Herausforderungen für die Entwicklung neuer System- und Prozesslösungen mit Integration von Messsystemen. Technologien werden von den Forschern entlang der gesamten Prozesskette in industrielle Applikationen überführt. CAMP demonstriert betriebsübergreifende Ansätze von der Simulation über den Laserprozess und optische Messungen bis zum maschinellen Lernen. Die Wissenschaftler des Fraunhofer IWS und der TU Dresden konzentrieren sich auf verschiedene Anwendungen und Technologien für das Lasermikrobearbeiten mit Online-Messtechnik. Das Center setzt ein breites Spektrum aktueller Technologien ein. Im Jahr 2019 veröffentlichten die CAMP-Forscher mehr als 37 Publikationen in renommierten Zeitschriften sowie 17 weitere Beiträge in Konferenzbänden. 50 Vorträge und Poster präsentierten die Forschungsarbeiten, darunter sieben Plenar- und eingeladene Vorträge. Mitglieder des CAMP wurden mit verschiedenen nationalen und internationalen Preisen ausgezeichnet.