Zwei Nachwuchswis­senschaftlerin­nen des ITM mit dem Nachhaltig­keitspreis des deutschen Textilmaschi­nenbaus 2024 ausgezeichnet

Die Verleihung der Förderpreise der Walter Reiners-Stiftung des VDMA, Fachverband Textilmaschinen an Studierende und Nachwuchsingenieur:innen deutscher Universitäten für Spitzenleistungen im Studium fand im Rahmen der Techtextil 2024 in Frankfurt/Main statt. Die bundesweit ausgeschriebenen Preise wurden durch Herrn Peter D. Dornier, Vorstandsvorsitzender der Walter Reiners-Stiftung, auf dem VDMA-Messestand verliehen.

M. Sc. Katharina Maria Ernst
entwickelte ein Verfahren zur thermischen Stabilisierung von Chitosanfilamentgarn auf der Grundlage thermoanalytischer Untersuchungen sowie Batch-Versuchen.

Das Ziel der mit 3500€ dotierten Arbeit war die Untersuchung von Chitosan als alternativen Rohstoff für die Carbonfaserherstellung. Bisher werden hauptsächlich die erdölbasierten Präkursoren PAN und Pech eingesetzt. Durch die steigende Nachfrage an Carbonfasern, sind neue Präkursoren auf Basis erneuerbarer Rohstoffe gesucht. Chitosan wurde im Gegensatz zu Cellulose und Lignin noch nicht umfassend untersucht und könnte sich aufgrund der chemischen Ähnlichkeit zu Cellulose ebenfalls zur Carbonfaserherstellung eignen. Chitosan wurde in der Arbeit thermoanalytisch untersucht und daraus ein Stabilisierungsprozess mit mehreren Heizzonen entwickelt in dem erfolgreich stabilisierte Fasern auf Basis von Chitosan hergestellt werden konnten. Mit den entwickelten thermischen Stabilisierungsprozessen konnte kein positiver Einfluss des auf den Carbon Yield nachgewiesen werden. Die Untersuchungen der Umwandlungsprozesse bilden jedoch eine gute Grundlage, um die Stabilisierung entsprechend anpassen und optimieren zu können, sodass zukünftig nachhaltigere Carbonfasern aus Chitosan hergestellt werden können.

Lena Fink wurde mit dem Förderpreis in der Kategorie „Projektarbeit des deutschen Textilmaschinenbaues“ für ihre Arbeit mit dem Titel „Entwicklung einer Vorrichtung zum Wechseln von Klöppel-Federspannsystemen“ ausgezeichnet.

Die mit 3000€ dotierte Projektarbeit entstand im Rahmen des Fachpraktikums bei der ADMEDES GmbH. Ziel der Projektarbeit war die Neuentwicklung einer Vorrichtung zum Wechseln der Flachfedern des Klöppel-Federpakets. Dafür wurde der bestehende Montagevorgang analysiert und anschließend der gesamte konstruktive Entwicklungsprozess durchlaufen. Die ermittelte Vorzugsvariante wurde gefertigt, montiert und erprobt. Die entwickelte Vorrichtung ermöglicht das sichere und zeiteffektive Wechseln von Federspannsystemen der eingesetzten Flechtklöppel. Sie erfüllt alle an sie gestellten Sicherheits- und Qualitätsanforderungen. Durch den Einsatz der Vorrichtung wird das Verletzungs- und Unfallrisiko für die Produktionsmitarbeiter reduziert und die Effektivität des Wechselprozesses gesteigert.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ITM sind stolz und gratulieren den Preisträgerinnen.