Exkursion ins VR-Schweißlabor an der HTW Dresden
Im Rahmen einer Exkursion besuchte die DVS-Studentengruppe am 20. April 2017 das Virtual-Reality-Schweißlabor (VR-Schweißlabor) an der HTW Dresden. Prof. Göbel, Inhaber der Professur Fügetechnik, empfing uns in seinem Labor und erklärte uns, welche Ausstattung nötig ist. Es handelte sich bei dem von ihm entwickelten Schweißsimulator, um handelsübliche Gaming-PCs, die mit VR-Brillen der Fa. Vive ergänzt werden. Im Gegensatz zu kommerziell erhältlichen Schweißsimulatoren entstehen so große Unterschiede in den Investitionskosten. Interessant für die Studentengruppe war allerdings, wie sehr dieser Simulator überzeugen kann und mit der Realität übereinstimmt. Das Fazit ist beeindruckend:
Der Schweißsimulator kann kleinste Winkeländerungen wahrnehmen, erkennt die Schweißgeschwindigkeit und bildet eine Schweißnaht optisch sehr ansprechend ab. Bemerkenswert hierbei ist, dass auch Nahtüberhäufungen bspw. mit simuliert werden. Die Schweißausführung kann somit nicht nur durch die gemessenen Parameter (Schweißgeschwindigkeit, Winkeländerung und Abstand zur Naht) ausgewertet werden, sondern auch optisch beurteilt werden. Es ist direkt zu erkennen, an welcher Stelle die Schweißnaht ungenügend ist. Darüber hinaus überzeugt der Schweißsimulator mit seiner natürlichen Umgebung. Da es sich, um eine spielebezogene Platform handelt, lernt man in den ersten Level die Grundlagen des Schweißens kennen. Hat man mittels einer ausreichenden Handfertigkeit genügend Punkte gesammelt, so ist es möglich in weitere Level zu gehen, wo die Anforderungen deutlich steigen. So wird bspw. später verlangt, dass man auf einem Hochhausgerüst ein Rohr schweißt. Hierbei überzeugt die VR, da man tatsächlich das Gefühl des Schwindels bekommt. Auch weitere Umgebungen, wie bspw. Schweißausführungen innerhalb eines Rohrs, sind nach Aussagen von Prof. Göbel vorstellbar und geplant. Auch eine richtige Spieleumgebung, sodass man mittels einer Schweißkonstruktion inmitten der VR einen höheren gelegen Punkt erreichen muss, ist für Prof. Göbel ein zukünftiges Thema.
Unserer Meinung nach ist die Schweißsimulation auf einem sehr hohen Niveau und das beeindruckende ist, dass diese Technik noch viel Potential besitzt, um in Zukunft wohl noch mehr zu überzeugen. Die aktuelle Technik wird bereits im Rahmen von Praktika in der Lehre an der HTW Dresden eingesetzt. Nach Aussagen von Prof. Göbel ist klar erkennbar, dass die Studenten, die eingangs am Schweißsimulator üben, im Anschluss eine deutlich bessere Handhabung bei ihren ersten richtigen Schweißerfahrungen besitzen. Somit ist auch vorstellbar, dass ein Schweißsimulator auf diesem Niveau auch in Lehrwerkstätten eingesetzt werden könnte, um erste Grundlagen zu lehren und dabei Material und Gefahren einzusparen.