17.12.2019
Humboldt-Stipendiat Bruno Henriques am LMO
Prof. Dr.-Ing. Bruno Henriques hat das Alexander von Humboldt-Stipendium erhalten und beginnt seine Forschungsarbeit an der TU Dresden-Professur für Laserbasierte Methoden der großflächigen Oberflächenstrukturierung. Hier forscht er in den nächsten 18 Monaten auf dem Gebiet der Laserbearbeitung von Biomaterialien und möchte mit seiner Arbeit die Verträglichkeit von Zahnimplantaten verbessern. Der 37-Jährige Portugiese ist an der Universität Santa Catarina in Florianópolis, Brasilien Assistenzprofessor im Maschinenbau.
An der TU Dresden wird sich Prof. Henriques dem Projekt „Entwicklung von direkten laserinterferenz-strukturierten multifunktionalen Zirkonoxid-Biooberflächen" widmen. Ziel des Forschungsvorhabens ist es, multifunktionale Oberflächen auf Biokeramiken zu entwickeln, um ihre mechanischen und biologischen Eigenschaften zu verbessern und dabei die Vielseitigkeit direkter Laserinterferenzstrukturierung zu nutzen. „Ich möchte, dass Zahnimplantate schneller und länger halten und zudem eine antibakterielle Wirkung haben. Das sind heute die großen Probleme dieser Zahnprothetik", so Henriques.
Zirkonoxid ist eine beliebte, aber auch teure Keramik für Zahnimplantate und eine echte Alternative zu Titan und seinen Nebenwirkungen. Die Aufgabe von Henriques ist es, die Oberfläche der Zahnimplantate so mit einem Laser zu bearbeiten, dass eine biologische Reaktion zwischen Zahnersatz und Knochen ausgelöst wird. Dafür muss er die passende Oberflächenstruktur finden, die bis zu zehnmal kleiner sein kann als ein menschliches Haar. Mit laserbasierten Verfahren kann Zirkonoxid schnell, großflächig und kostengünstig bearbeitet werden.
„Ich bin nach Dresden gekommen, weil die Expertise meines Gastgebers, Professor Andrés Lasagni, auf dem Gebiet der direkten Laserinterferenzstrukturierung einzigartig ist", so Henriques. „Und weil Dresden eine großartige Stadt ist."
Henriques studierte Maschinenbau an der Universität Minho in Portugal, wo er 2006 seinen Abschluss machte und 2012 promovierte. Schon während seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit Zahnersatz. Danach konzentrierte er sich in seiner Forschungsarbeit auf den Produktionsprozess biomedizinischer Materialien.