24.03.2025
Rückblick: Jahrestreffen 2025 der DECHEMA-Fachgruppen Hochtemperaturtechnik (HTT) und Abfallbehandlung und Wertstoffrückgewinnung (AuW)

Prof. Dr.-Ing. Michael Beckmann und Prof. Dr.-Ing. Thomas Kolb eröffneten gemeinsam das Jahrestreffen der DECHEMA-Fachgruppen.
Am 17. und 18. März 2025 fand das jährliche Treffen der DECHEMA-Fachgruppen Hochtemperaturtechnik (HTT) sowie Abfallbehandlung und Wertstoffrückgewinnung (AuW) im Hotel Dorint in Dresden statt. Die zweitägige Veranstaltung zog über 75 Teilnehmende von Hochschulen, Universitäten und Unternehmen aus ganz Deutschland an, welche sich über den aktuellen Stand der Forschung und Praxis in ihren Fachgruppen austauschten.
Das DECHEMA-Fachgruppentreffen 2025 begann im Plenum mit der Eröffnung durch Professor Dr.-Ing. Michael Beckmann (TU Dresden) und Professor Dr.-Ing. Thomas Kolb (Karlsruher Institut für Technologie).
Zwei Keynotes stimmten auf die beiden gut gefüllten Veranstaltungstage ein: Professor Dr.-Ing. Bernd Neukirchen sprach anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Fachgruppe Abfallbehandlung und Wertstoffrückgewinnung über die Geschichte des Abfallausschusses, wobei er auch persönliche Erinnerungen einiger Mitglieder einfließen ließ, die schon seit der Gründung der Fachgruppe dabei waren. In der zweiten Keynote fokussierte sich Professor Dr.-Ing. Dimosthenis Trimis (Karlsruher Institut für Technologie) auf das Thema „Eisen als Energieträger und Eisenstaubflammen“.

Neben den Beiträgen gab es beim DECHEMA-Fachgruppentreffen auch eine Posterausstellung.
Weitere Beiträge der Plenarveranstaltung handelten von Innovationen für ressourceneffizientes Kunststoffrecycling (Dipl.-Ing. Katja Wendler, DECHEMA e.V.), der Rolle von Hochtemperaturreaktoren im Net-Zero-Programm der BASF (Dr.-Ing. Grigorios Kolios, Dr.-Ing. Andrea Cristina Hurtado Rivera, Dipl.-Ing. Bernd Zoels, Dr.-Ing. Kai Ehrhardt, BASF SE, Ludwigshafen), der Verwertung von Abfallströmen mit dem Müller-Kühne-Verfahren (Leon Kaßner und Dr.-Ing. Philip Biessey, Ruhr-Universität Bochum; Dr. Peter Fröhlich und Prof. Dr. Martin Bertau, TU Bergakademie Freiberg) und dem Thema „Energie neu gedacht: Wasserstoffstrategie eines Energieversorgers für eine nachhaltige klimafreundliche Zukunft“ von Dr.-Ing. Michael Nolte und Dennis Kaczmarek (Iqony Solutions GmbH, Essen).
Das Programm am Nachmittag: Innovative Ansätze auf dem Gebiet der Abfallbehandlung, Hochtemperaturtechnik und industriellen Energiewende
Am Nachmittag befasste sich die Fachgruppe Abfallbehandlung und Wertstoffrückgewinnung (AuW) mit aktuellen Herausforderungen in den Bereichen PFAS/Fluor/Mixed Polymer Waste und Abfallverbrennung. Unter der Leitung von Dipl.-Ing. Markus Gleis (Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau) wurden Untersuchungen zur Verbrennung fluorhaltiger Abfälle (Dr.-Ing. Hans Joachim Gehrmann, Karlsruher Institut für Technologie), zur Beseitigung von PFAS (Dr. Boris Ufer und Florian Grote, Abfall-Verwertungs-Gesellschaft mbH, Hamburg) sowie das chemische Recycling gemischter Kunststoffabfälle (Fabian Roweda, M.Sc., RWTH Aachen) vorgestellt.
Nach einer kurzen Pause moderierte Prof. Dr.-Ing. Rudi H. Karpf (ete.a Ingenieurgesellschaft, Lich) den Themenblock Abfallverbrennung. Diskutiert wurde eine Analyse deutscher Abfallverbrennungsanlagen (Dr.-Ing. Roman Maletz, TU Dresden), Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt „KWK 4.0“ zur Flexibilitätssteigerung von KWK-Anlagen (Thaddäus Weniger, M.Sc.) sowie die Planung einer Sondermüllverbrennungsanlage (Dipl.-Ing. Jessica Thiess, Dr. Born - Dr. Ermel GmbH, Frankfurt).

Das Team der EVT bei der Jahrestagung der Fachgruppen AuW und HTT. Neben eigenen Beiträgen sorgten sie für einen reibungslosen Ablauf der Tagung.
Die Fachgruppe Hochtemperaturtechnik (HTT) beleuchtete aktuelle Entwicklungen in der Zementindustrie und die Energiewende in der Industrie. Unter der Leitung von Dr. Karl Lampe (Ennigerloh) wurden Ansätze zur effizienten CO₂-Abscheidung in der Zementherstellung durch Oxyfuel-Technologie (Dr.-Ing. Theodor Beisheim, thyssenkrupp Polysius, Beckum), Betriebserfahrungen mit einem Digitalen Zwilling im Zement-Pyro-Prozess (Dr.-Ing. Martin Weng, aixprocess, Aachen) sowie modulare Synthesegasanlagen zur Verwertung kohlenstoffhaltiger Reststoffe (Roland Möller, Ecoloop GmbH, Traunstein) vorgestellt.
Danach moderierte Jochen Kellenbenz (BASF SE, Ludwigshafen) die Vorträge zur industriellen Energiewende. Die Teilnehmenden sprachen über Nachhaltigkeitsprojekte zur Dekarbonisierung eines 100-MW-Standorts (Dr. Stefan Rumpel, Evonik), Hochtemperaturprozesse in der Petrochemie (Felix Harnack, Schmidtsche Schack/ ARVOS GmbH, Kassel) und den BASF-Prozess zur Methanpyrolyse als potenzieller Weg zur CO₂-armen Wasserstoffproduktion (Andrea Hurtado, BASF SE, Ludwigshafen).
Die Beiratssitzungen der beiden Fachgruppen rundeten den ersten Veranstaltungstag ab und gingen nahtlos in eine Abendveranstaltung über, die dem geselligen Austausch und der Vernetzung diente.
Weitere Beiträge der Fachgruppen AuW und HTT am zweiten Veranstaltungstag
Der zweite Tag des Jahrestreffens der Fachgruppen verlief ebenso erfolgreich wie der Auftakt am Vortag. Die Fachgruppe Abfallbehandlung und Wertstoffrückgewinnung (AuW) unter Leitung von Dr. Julia Vogel (Umweltbundesamt, Dessau-Roßlau) und Professor Dr. Martin Bertau (TU Bergakademie Freiberg) konzentrierte sich auf die Themen Abfall-Pyrolyse und Wertstoffrückgewinnung, während die Fachgruppe Hochtemperaturtechnik unter den Sitzungsleitern Prof. Dr.-Ing. Dieter Stapf (Karlsruher Institut für Technologie) und Professor Dr.-Ing. Thomas Kolb (Karlsruher Institut für Technologie) über Prozesse und Grundlagen sprach. In diesem Rahmen hielt Matteo Giesen, M.Sc., von der Professur für Energieverfahrenstechnik seinen Vortrag zum Thema „Spektroskopische Untersuchung des Zünd- und Abbrandverhaltens von biogenen Reststoffen“, welcher auf hohen Zuspruch traf.
Unser Fazit: Wissensaustausch, Vernetzung und gute Zusammenarbeit als Basis für eine zukunftfähige Forschung und Wirtschaft
Das DECHEMA-Jahrestreffen 2025 der Fachgruppen Hochtemperaturtechnik (HTT) und Abfallbehandlung und Wertstoffrückgewinnung (AuW) in Dresden war ein voller Erfolg für alle Beteiligten. Wir hoffen, dass die Teilnehmenden wertvolle Erkenntnisse gewonnen haben und diese in ihren Unternehmen und Hochschulen weiter vertiefen können.
Ein herzlicher Dank gilt allen Referenten und Teilnehmenden für die Beiträge und inspirierenden Diskussionen, dem Team der EVT für die Unterstützung vor Ort sowie der Organisatorin Juliane Jentschke, M.A., für ihr Engagement und ihren Einsatz zum Gelingen der Veranstaltung.