26.11.2007
Großforschungsprojekt an der TU Dresden für 12,5 Millionen verlängert
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat die Förderung des Sonderforschungs-bereichs SFB 639 „Textilverstärkte Verbundkomponenten für funktionsintegrierende Mischbauweisen bei komplexen Leichtbauanwendungen“ für die zweite Förderperiode bewilligt. Sonderforschungsbereiche sind in der Regel auf zwölf Jahre angelegt und müssen sich alle vier Jahre einer erneuten Begutachtung unterziehen.
In dem SFB arbeiten Wissenschaftler der Fakultäten Maschinenwesen sowie Elektrotechnik und Informationstechnik gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme, dem Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik und dem Leibniz-Institut für Polymerforschung in fünf Projektbereichen an der Optimierung der Textilverbunde und der durchgängigen Untersuchung des gesamten Entwicklungs- und Fertigungsprozesses von der Kunststofffaser bis hin zum fertigen Leichtbauteil. Der 2004 eingerichtete SFB 639 stützt sich u.a. auf die Vorarbeiten einer erfolgreichen Forschergruppe, der FOR 278, so dass mittlerweile weit mehr als 10 Jahre Erfahrungen auf diesem Themenfeld vorliegen und bei Experten Dresden als Benchmark gilt.
Ein besonderes Merkmal dieses SFB ist seine hohe Durchgängigkeit. Die Wissen-schaftler profitieren dabei von der exzellenten Kompetenz und Ausstattung des Dresdener Materialforschungsstandortes mit seinen mehr als 1.000 Materialwissen-schaftlern. Sie können so die gesamte Fertigungskette „Vom Filament bis zum Bauteil“ aus unterschiedlichen Blickwinkeln erforschen. Während in der jetzt beendeten Basisphase (2004 bis 2007) die Erarbeitung von neuen Methoden am Beispiel ausgewählter Basiskomponenten im Mittelpunkt stand, richtet sich der Blick in der nun folgenden Verknüpfungsphase bereits auf komplexere Demonstratorkomponenten, mit dem Ziel, in der Abschlussphase (2012 bis 2015) einsatzfähige, innovative Demonstratoren mit hoher Funktionsintegration zu entwickeln.
Mit der Verlängerung neu bewilligt wurde auch ein in den SFB integriertes Graduierten¬kolleg, so dass junge Doktoranden bei ihren Forschungsarbeiten zur Thematik des SFB speziell gefördert werden. Insgesamt hat die DFG Fördermittel in Höhe von mehr als 12 Mio. Euro für die nächsten vier Jahre bewilligt.
Der SFB ist mit seiner gebündelten Werkstoffkompetenz und seiner innovativen Prozesstechnologie auch eine wesentliche Stütze für das kürzlich an der TU Dresden gegründete European Centre for Emerging Materials and Processes Dresden (ECEMP).
Die Arbeiten des SFB, insbesondere die schon erzielten Ergebnisse, machen nicht nur internationale Forscher neugierig. Auch die Industrie, insbesondere aus dem Fahrzeug- und Maschinenbau, gibt sich gleichsam die Klinke in die Hand, um mit den Dresdnern über Leichtbau-Fahrzeuge von morgen und übermorgen zu sprechen, bei denen die neue Technologie eingesetzt werden soll. Dem SFB ist daher ein Transferbereich angegliedert, in dem die wissenschaftlichen Ergebnisse des SFB gemeinsam mit der Industrie zeitnah in innovative Produkte umgesetzt werden.