Schwingungsprognose und -minderung bei Presswerken
Laufzeit: | 05/1999 – 05/2001 |
Finanzierung: | AiF / EFB |
Bearbeiter: | Dr.-Ing. Günter Jungnickel Dr.-Ing. Holger Rudolph Dr. rer. nat. Hannes Weishart |
Zielstellung
Beim Betrieb von Presswerken treten erhebliche Schwingungsemissionen auf. Die Schwingungen werden hauptsächlich in den Pressen und Transfereinrichtungen durch Unwuchten, Umsteuer-, Beschleunigungs- und Bremsvorgänge, Auftreffstöße und Schnittschlagvorgänge erzeugt, über das Fundament in den Boden eingeleitet, dort in die Umgebung transmittiert und erreichen mehr oder weniger gedämpft umliegende Arbeits- oder Wohnbauten. Schwingungsbelastungen können sowohl Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und Gesundheit des Menschen beeinträchtigen, als auch zur Einschränkung der Gebäudenutzung und zu Sicherheitsproblemen bis hin zur Gefährdung der Bausubstanz führen. Die Belastung durch Erschütterungen lässt sich in erster Linie durch Messungen ermitteln. Zuverlässige Berechnungsverfahren zur Ermittlung von Schwingungsimmissionen waren nicht in der erforderlichen Weise verfügbar. Für die Beurteilung vorhandener Anlagen und zur Planung von Maßnahmen zum Schwingungsschutz im Presswerk fehlten dem Presswerksbetreiber einfach handhabbare Werkzeuge. Ziel des Forschungsvorhabens ist der Aufbau eines Schwingungs-Prognoseverfahrens für Presswerke zum Schwingungsschutz am Arbeitsplatz, am Bauwerk und im Wohnbereich.
Lösungsweg
Ausgehend von einer Beschreibung der auf den Pressen (Emittenten) ablaufenden Umformvorgängen mit technologischen, konstruktiven und organisatorischen Daten sowie der Standortdaten (Immissionsorte) werden entsprechend dem Wirkungsablauf nach Bild 1 die arbeits- und umweltschutzrelevanten Beurteilungsgrößen bestimmt. Einfache Modellansätze in den einzelnen Wirkungsebenen gestatten eine einfache und durch Angebotswerte gestützte Datenerhebung. Die Schwingungsprognose ist als Orientierungsverfahren konzipiert.
Ergebnisse
Die Schwingungsprognose wurde in das im vorangegangenen Projekt entwickelte Beratungssystem zum Lärmschutz in Presswerken integriert. In dem entstandenen Programmsystem lassen sich viele Eingangsdaten gemeinsam für die Lärm- und Schwingungsprognose nutzen. Im Ergebnis erhält der Anwender die Beurteilungsgrößen für die Schwingungsbelastung des Menschen am Arbeitsplatz nach VDI 2057 und in Gebäuden nach DIN 4150/2, siehe Bild. Der Forschungsbericht einschließlich Programmsystem ist bei der EFB-Geschäftsstelle Hannover erhältlich.
Kontakt
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
NameHerr Dr.-Ing. Holger Rudolph
Experimentelle und numerische Maschinenanalyse
Eine verschlüsselte E-Mail über das SecureMail-Portal versenden (nur für TUD-externe Personen).
Professur für Werkzeugmaschinenentwicklung und adaptive Steuerungen
Professur für Werkzeugmaschinenentwicklung und adaptive Steuerungen
Besuchsadresse:
Kutzbach-Bau, Raum 207 Helmholtzstraße 7a
01069 Dresden