SFB/TR 96 A05 Prozessaktuelles WZM-Abbild
Eine systemische Lösung des Zielkonflikts von Energieeinsatz, Genauigkeit und Produktivität am Beispiel der spanenden Fertigung
Laufzeit: | 07/2011 – 06/2015 |
Finanzierung: | DFG / SFB/TR 96 |
Bearbeiter: | Dipl.-Math. Alexander Galant |
Kooperation: | Standorte Dresden, Aachen und Chemnitz des SFB/TR 96 |
Zielstellung
Für die Gestaltung von Kompensationslösungen, die Bewertung des thermo-elastischen Verhaltens und für die Korrektur thermo-elastischer Fehler im Betrieb von Werkzeugmaschinen werden im Zeitbereich simulierbare Modelle für das Gesamtsystem aus Maschine, Werkzeug, Prozess, Antriebs- und Kühlsystemen sowie Umgebung benötigt.
Für die Analyse eines breiten Spektrums thermischer Last- und Randbedingungen bezüglich ihrer Wirkungen im Arbeitsraum und für die Korrektur thermo-elastischer Fehler im Betrieb von Werkzeugmaschinen bei Berücksichtigung großer Relativbewegungen treten Forderungen nach Minimierung der Rechenzeit sowie nach Abbildbarkeit veränderlicher Koppelbedingungen und nichtlinearer Last- und Randbedingungen in den Vordergrund. Bei diesen Problemstellungen wird die Berechnung von Verfor-mungen aber nur für ausgewählte Punkte der Struktur benötigt – wie an Koppelstellen und am TCP. Eine übersichtliche Model-lierung als Kapazitäts-Leitwert-Netzwerkmodell bietet sich als Lösungsweg an: Die im CAD definierten, zunächst FE-modellierten Gestellstrukturen werden mit MOR-Algorithmen ordnungsreduziert, auf Koppel- und Ergebniskoordinaten kondensiert und als Objekte mit zu entwickelnden thermo-elastischen Koppel- und Lastelementen zu einem Netzwerkmodell verbunden.
Lösungsweg
Aufbauend auf der gewonnenen Erfahrung aus dem Projekt DFG GR 1458/43-1 „Kondensation und Freiheitsgrad-Reduktion für thermo-elastische Modelle von Gestellstrukturbauteilen an Werkzeugmaschinen“ und mit der Unterstützung des Teilprojektes DFG SFB/TR96 A06 „Modellordungsreduktion für thermo-elastische Baugruppenmodelle“ wurden im ersten Schritt die Modellordnungsreduktion-Verfahren problemspezifisch adaptiert und weiterentwickelt.
Basierend auf dem MOR-Verfahren und unter Ausnutzung der im Projekt DFG GR 1458/43-1 entwickelten Import-Export-Routinen zwischen ANSYS und MATLAB/Simulink wird ein effizientes, durchgängiges Lösungsschema von der CAD-Geometrie über die FEM-Modellierung bis hin zur Berechnung der thermisch bedingten Verformungen einer Baugruppe geschaffen.
Ergebnisse
Die alternative Simulationstechnologie mit Einbeziehung der MOR-Methoden wurde mit dem konventionellen Vorgehen in ANSYS am Beispiel der thermo-elastischen Berechnung eines Fräsmaschinen-Ständers bezüglich Genauigkeit, Anzahl der Freiheitsgrade, Speicherbedarf und Rechenzeit verglichen.
Ein wesentlicher Vorteil des entwickelten durchgängigen Lösungswegs von der CAD-Geometrie bis hin zur Berechnung der thermisch bedingten Strukturverformungen besteht u. a. in der Automatisierbarkeit der Export-/Import-Routinen zwischen ANSYS und MATLAB/Simulink sowie der Reduktions-/Berech-nungsalgorithmen in MATLAB/Simulink, so dass der Anwender diesen Ablauf als Black-Box nutzen kann und daher kein spezifisches Wissen – außer den Umgang mit ANSYS – benötigt.
Kontakt
Research associate
NameMr Dr.-Ing. Lars Penter
Senior Engineer Research and Education
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Chair of Machine Tools Development and Adaptive Controls
Visiting address:
Kutzbach-Bau, Room 106 Helmholtzstraße 7a
01069 Dresden