Studentenexkursion 2018 nach Aachen
Am Morgen des 26. Novembers 2018 begaben sich 10 Studierende des ITM der TU Dresden mit Betreuern in Richtung Aachen, um dort an der Aachen-Dresden-Denkendorf International Textile Conference (ADD-ITC) teilzunehmen. Im Vorfeld der Konferenz erhielten die Teilnehmer die Möglichkeit, das Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen zu besichtigen. Hierbei wurden den Studierenden auch neues Fachwissen in zwei Vorlesungen vermittelt. Dieser rege Erfahrungsaustausch unter den Studierenden wird bereits seit einigen Jahren erfolgreich auch an den beiden anderen Tagungsstandorten Dresden und Denkendorf durchgeführt.
Am ersten Tag der Studentenexkursion wurden alle Studenten vom stellvertretenden Institutsleiter des ITA, Herrn Dr. Dieter Veit, begrüßt. Gerade dem Studentenalltag entflohen, erwartete die Textilstudenten keine typische Textilvorlesung, sondern ein Ausflug in die Welt der Optimierung - mittlerweile eine bedeutende Kompetenz erfolgreicher Wirtschaftsunternehmen. Die Thematik der „Neuronalen Netzwerke“ erwies sich als äußerst informativ und hochinteressant zu gleich, sodass die Aufmerksamkeit stets gewonnen blieb. Der Aachener Wissenschaftler Dr. Veit beschrieb anschaulich die biologischen Grundlagen, auf denen die Modelle der neuronalen Netzwerke gründen und spielte mit den Studenten erste Fallbeispiele durch. Die Anwendbarkeit dieser Optimierungsmethode zeigte sich in der wesentlich effizienteren Ermittlung von Maschinenstellparametern u. a. bei der Webmaschine, wenn komplexe Zusammenhänge nicht mathematisch erfasst werden können. Die Fähigkeit des neuronalen Netzwerkes ist es, mithilfe definierter Perceptronen gewisse Muster zu erkennen. Darauf aufbauend werden neue Muster erlernt, wodurch diese Methode für Optimierungsanwendungen prädestiniert ist. Auch die Grenzen der Methode wurden an Beispielen verdeutlicht.
Nach der Vorlesung ging es auf Kosten des ITA in die Mensa der RWTH Aachen. Im Anschluss stellte uns Dr. Veit den ausgezeichneten Maschinenpool vor, mit dem hier ca. 100 Mitarbeiter vom ITA neueste Trends in der Textiltechnik setzen.
Zum erfolgreichen Abschluss des ersten Tages der Exkursion wurden die Dresdner von der Aachener Textilstudentin Amrei begleitet. Es ging bei einer Stadtführung in die Aachener Innenstadt mit den Höhepunkten wie dem Weltkulturerbe „Aachener Dom“, dessen Mythen um die Teufelslegende und den historischen Reliquien sowie den Gebeinen von Karl dem Großen uns näher gebracht worden sind. Wie es sich in der Vorweihnachtszeit gehört, endete der Exkursionstag an einem der unzähligen Glühweinstände, wo sich die Studenten des ITA (10 Studenten) und ITM erstmals trafen. Bei multiplen Glühweinrunden wurden allerlei fachliche wie auch anderweitige Erfahrungen ausgetauscht, wodurch neue Freundschaften entstanden sind.
Der zweite Tag stand ebenso unter dem Motto: „Wer rastet, der rostet.“ Und so begann der Tag wieder mit einem spannenden Vortrag, dieses Mal über „Evolutionäre Algorithmen“. Und wieder schaffte es Dr. Veit, mit simplen Anwendungen die Sinnhaftigkeit eines solchen adaptiven Systems, das sich selbst optimiert, zu verblüffen.
Nach dem Vortrag, der im Digital Capability Center (DCC) stattgefunden hat, wurde dieses noch angeschaut. Das Zentrum dreht sich rund um das Thema Industrie 4.0. Hier sind verschiedene Methoden zur Umsetzung und Techniken (Smartbrillen, Prozessüberwachung, ...) ausgestellt. Anschließend ging es auch rastlos weiter on-the-road nach Maastricht. Das kurz hinter der Grenze befindliche niederländische Städtchen zeigte sich bei dauerhaftem Nieselwetter zwar nicht von seiner besten Seite, konnte aber doch mit schmalen, liebevoll dekorierten Einkaufsgässchen in der Altstadt und seinen leckeren Pommes und Waffeln überzeugen. Es ist definitiv einen Abstecher wert gewesen.
Die diesjährige ADD-ITC war eine zweitägige Fachtagung bei der sich Forscher und Vertreter aus der Industrie mit ihren neuesten Forschungs- und Entwicklungsergebnissen präsentierten und intensiv über zukünftige, performante und effiziente Lösungsansätze austauschten. Die Teilnehmer kamen neben Deutschland auch aus verschiedenen anderen Ländern, wie zum Beispiel Korea, der Tschechischen Republik und Italien. Letztere präsentierten sich als Partnerland der diesjährigen ADD-ITC. Der Gesamtanteil an ausländischen Vertretern war ca. 20 %.
Planmäßig wurde die Tagung am 28. November 2018 um 9 Uhr im Aachener Eurogress eröffnet. Zwischen den Vortragsblöcken, die sich aus mehreren Vorträgen zu ca. 20 Minuten zusammensetzten, gab es Pausen und Zeit für Gespräche. Informativ waren nicht nur die parallel stattfindenden Vorträge, sondern auch die ca. 150 Poster als neue Veröffentlichungen von Instituten, Unternehmen und privaten Forschungseinrichtungen. Auch waren Informationsstände von Firmen und Forschungsinstituten vorhanden, die Demonstratoren (z. B. AR-Anwendungen, Fußscanner, 3D Drucker, ...) zur Schau stellten.
Die Präsentationen dienten hauptsächlich dazu einen ganzheitlichen Überblick über Neuheiten der Textilwelt zu bekommen. Für tiefere Details (ohne Geheimwissen zu verraten) waren Fragerunden und Gesprächszeiten in den Pausenblöcken vorgesehen. Auch wurden diese Zeiten genutzt, um Kontakte herzustellen und zu pflegen – zu Neudeutsch: Matchmaking.
So konnten die Studenten ihr Interesse direkt bei den anwesenden Chefs und Vertretern von Firmen bekunden. Die Kontaktmöglichkeiten waren hier auch in Form eines Matchingplaces gegeben. Kontakte wurden zwischen den Studenten der Universitäten aus Aachen, Stuttgart und Dresden ebenfalls geknüpft. Diese soziale Interaktion führte sich auch außerhalb der Tagungszeiten fort und sorgte für regen Austausch. Die gemeinschaftliche Unterbringung in der Jugendherberge in Aachen trug ebenfalls dazu bei.
Während den Pausen zwischen den einzelnen Plenar-Sessions und Parallel-Sessions war es den Studenten möglich, sich mit erfahrenen Forschern über deren aktuelle bzw. vergangene Projekte auszutauschen sowie neue Kontakte für die zukünftige Karriere in Wirtschaft und/oder Forschung zu knüpfen.
Insgesamt erfüllte die Studentenexkursion ihren Zweck hervorragend und übertraf die Erwartungen aller. Wenn sich einem die Chance bietet, sollte diese ergriffen werden.
Abschließend möchten wir dem Freundes- und Förderkreis des ITM der TU Dresden e.V. für die finanzielle Unterstützung der Exkursion danken. Darüber hinaus danken alle teilgenommenen Studierenden Frau Henriette Probst und Herrn Martin Kern vom ITM für die Organisation und freundliche Betreuung während der gesamten Exkursion.
(Gesamtbericht verfasst von den teilgenommenen Studierenden des ITM der TU Dresden)