Tenure Track an der TU Dresden
Inhaltsverzeichnis
Bewährte Tradition mit innovativer Ausrichtung
Unser Tenure-Track-System verbindet bewährte Strukturen mit innovativem Gestaltungswillen – für faire, transparente und zukunftsfähige Wissenschaftskarrieren. Ein Modell, das Maßstäbe setzt.
Die TU Dresden zählt zu den Pionierinnen des Tenure-Tracks in Deutschland. Unser 2012 eingeführtes Tenure-Track-System ist Ausdruck unseres Anspruchs als Exzellenzuniversität: herausragenden Wissenschaftler:innen frühzeitig Raum für eigenständige Forschung, Verantwortung und persönliche Entwicklung zu geben.
Durch unsere Mitgliedschaft im DRESDEN-concept-Netzwerk profitieren Tenure-Track-Wissenschaftler:innen von einzigartigen Kooperationen – mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen, Kulturpartnern und regionalen Innovationsakteuren. Diese interdisziplinäre Vernetzung ist ein Kernmerkmal unserer innovativen Ausrichtung.
Seit 2012 wurden über 50 Tenure-Track-Professuren paritätisch besetzt. Aktuell (Stand 06/2025) prägen 21 Wissenschaftlerinnen und 21 Wissenschaftler aus dem Tenure-Track-System Forschung, Lehre und gesamtuniversitäre Entwicklung an der TUD. Dabei bietet das System drei maßgeschneiderte Wege zur entfristeten Professur – zugeschnitten auf unterschiedliche Karrierephasen:
- Nachwuchsgruppenleiter:innen (auf Karrierestufe fortgeschrittene R21 / Übergang R2/R3) mit Tenure-Track auf W2 mit exzellenten Bedingungen und strategischer Unterstützung.
- W1-Juniorprofessor:innen (auf Karrierestufe R3) mit Tenure-Track auf W2 mit Raum für eigenständige Forschung und systematische Entwicklung.
- Erfahrene W2-Professor:innen (auf Karrierestufe fortgeschrittene R3 / Übergang R3/R4) mit Tenure-Track auf W3, die ihre Expertise in die Gestaltung unserer Universität einbringen.
Leistung, Verantwortung, Entwicklung im Zusammenspiel
Wir fördern Führungspersönlichkeiten, die Wissenschaft und Institution gleichermaßen gestalten – geprägt durch Expertise, Engagement und Entwicklung.
Eine Tenure-Track-Professur verbindet individuelle Exzellenz in Forschung, Lehre und Transfer mit professioneller Handlungskompetenz in Führung, Selbstverwaltung und kontinuierlicher Professionalisierung.
Diese sechs Elemente – in der Abbildung als Zahnräder dargestellt – greifen ineinander und bilden ein lernendes System mit Rückwirkung. Exzellente Forschung generiert Wissen, forschungsorientierte Lehre vermittelt es, Transfer erschließt gesellschaftliche Wirkung dieses Wissens. Führungsverantwortung setzt Impulse in der Selbstverwaltung und speist Praxiswissen. Diese Lernprozesse – vertieft durch kontinuierliche Weiterbildung wirken zurück, um Führungskompetenz zu stärken.
Die dynamische Wechselwirkung zwischen individuellen Leistungen und Kompetenzen treibt wissenschaftliche Exzellenz voran und bereichert die Universitätskultur. Zugleich wachsen institutionelle und organisationale Verantwortung, um die Ansprüche einer Professur zu erfüllen.
Mehrdimensionale Exzellenz im Tenure-Track-System
Ein verantwortungsvolles Tenure-Track-System investiert gezielt in wissenschaftliche Talente, um exzellente Forschungspersönlichkeiten nachhaltig zu entwickeln und der Wissenschaft langfristig zu erhalten.
Das Tenure-Track-System der TU Dresden ist auf zwei komplementären Ebenen verankert:
Zielgerichtete Prozesse für Tenure-Erfolg
Die Ebene „Evaluierung und Feedback“ schafft von Beginn an optimale Rahmenbedingungen indem die Universität und Kandidat:in gemeinsam verbindliche Tenure-Kriterien als transparenten Orientierungsrahmen festlegen. Jährliche Statusgespräche bilanzieren als strategische Meilensteine Fortschritte und ermöglichen gezielte Anpassungen. Eine Zwischenevaluation für W1-Professuren umfasst die formelle Bewährungsfeststellung und gibt Impulse für die fachliche und persönliche Weiterentwicklung.
Ganzheitliche Tenure-Evaluation
Das Tenure-Track-System der TU Dresden steht für ein mehrdimensionales Verständnis akademischer Exzellenz. Die Kategorien Forschung, Lehre, Wissenstransfer sowie akademische Selbstverwaltung und Engagement – operationalisiert durch spezifische Bewertungskriterien – werden durch das Führungsbewusstsein als verbindendes Element vertieft. Erst diese Haltung – manifestiert in Vorbildfunktion, Gestaltungsverantwortung und Entwicklungsförderung – verleiht Exzellenz nachhaltige Wirkkraft.
Strukturierte Begleitung von Anfang an
Die Ebene „Qualifizierung und Begleitung“ ermöglicht von Anfang an optimale Startbedingungen: ein strukturiertes Onboarding erleichtert die institutionelle Integration, während Dual-Career-Service und Familiensupport die persönliche Situation entlasten. Das YOU-Prof-Programm begleitet kontinuierlich mit bedarfsgerechten Angeboten – von Mentoring und Coaching für die strategisch-fachliche Entwicklung über Vernetzung bis hin zu Karriereberatung für alternative Laufbahnen.
„Tenure-Track“ bezeichnet ein strukturiertes Berufungsverfahren, das nach erfolgreicher Bewährungsphase (i. d. R. 6 Jahre) den direkten Übergang von einer befristeten auf eine unbefristete Professur ohne erneute Ausschreibung vorsieht. Voraussetzung ist das erfolgreiche Bestehen einer wissenschaftlichen qualitätsgesicherten Leistungsbewertung (Tenure-Evaluation).
Nein. Die Tenure-Option, also die verbindliche Zusage auf die Berufung auf eine Lebenszeitprofessur, muss in der Ausschreibung der zu besetzenden (Junior-) Professur ausdrücklich ausgewiesen sein. Nur dann kann ein Tenure-Evaluationsverfahren eingeleitet werden.
Zum Dienstantritt auf der befristeten (Junior-) Professur erfolgt eine einvernehmliche Festlegung der Evaluationsziele und ‑kriterien zwischen Rektorin bzw. Rektor, Kanzlerin bzw. Kanzler, Dekanin bzw. Dekan sowie der (Junior-) Professorin bzw. dem (Junior-) Professor.
Das Verfahren wird auf Antrag eröffnet. Antragsberechtigt sind (Junior-) Professorinnen und (Junior-) Professoren mit Tenure Track.
Für die Einleitung des Verfahrens sind keine festen Fristen vorgesehen. Erfahrungsgemäß benötigt die Kommission sechs bis neun Monate für das Evaluationsverfahren, danach bedarf es noch der Anhörung des Fakultätsrates, bis die Rektorin bzw. der Rektor die abschließende Tenure-Entscheidung treffen kann. Es empfiehlt sich daher, den Antrag auf Eröffnung spätestens achtzehn Monate vor Auslaufen der befristeten (Junior-) Professur zu stellen.
Fußnoten
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Für mehr Information besuchen Sie die Seite der Europäischen Kommission.