"Kunst und Lehre an der TU Dresden in den 1990er-Jahren"
Ein Projekt der Kustodie in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Kunstpädagogik am Institut für Kunst- und Musikwissenschaft sowie der Professur für Darstellungslehre, Fakultät Architektur, Technische Universität Dresden
12. Mai bis 7. Juli 2023
Galerie der Kustodie im Görges-Bau, Technische Universität Dresden
Kunst und Lehre haben an der Technischen Universität Dresden (TUD) eine lange Tradition. Der umfangreiche hochschuleigene Kunstbesitz bildet auch das Wirken der an der Institution tätigen Künstler:innen ab. Bereits im 19. Jahrhundert wurde der Grundstein für die universitäre Kunstsammlung gelegt. Mit der systematischen Etablierung des Kunstbesitzes in den frühen 1950er-Jahren konnte ein eigener Sammlungsschwerpunkt aufgebaut werden, der die künstlerische Tätigkeit der Professoren und Assistent:innen der Sektion Architektur bis in die späten 1980er-Jahre dokumentiert. Mit der Friedlichen Revolution 1989/90 vollzog sich auch eine tiefgreifende Transformation der TUD, die nun zur Volluniversität wurde. Einerseits wurde die Pädagogische Hochschule „Karl Friedrich Wilhelm Wander" Dresden (PHD) eingegliedert und 1993 erstmals eine Philosophische Fakultät gegründet, andererseits folgten entscheidende Umbrüche in Lehre und Verwaltung. Auf Grundlage von Abwicklung und Evaluation setzten sich Institute und Lehrstühle, ganze Sektionen beziehungsweise Fakultäten im Rahmen der politischen Umgestaltung neu zusammen.
In der Ausstellung „Kunst und Lehre in den 1990er-Jahren“ thematisieren wir diese Kontinuitäten, Brüche und Neuanfänge. Gleichzeitig fragt die Gruppenschau mit mehr als 40 künstlerischen Positionen danach, welchen Stellenwert künstlerische Lehre an der TUD in den Nachwendejahren einnahm und was dies über das Selbstverständnis einer Bildungsinstitution in einer Epoche der Neustrukturierung sowie für die Gesellschaft bedeuten kann. Am Beispiel des Fachbereichs Kunstpädagogik, der nach der Auflösung der PHD in das Institut für Kunst- und Musikwissenschaft integriert wurde, als auch des Architektur-Instituts für Grundlagen der Gestaltung und Darstellung mit seinen beiden Professuren Gestaltungs- und Darstellungslehre lässt sich aufzeigen, wie Kunst und künstlerische Lehre auch als Spiegel einer Gesellschaft im Wandel verstanden werden kann.
Die Ausstellung führt ein außerordentlich breites Spektrum an künstlerischen Techniken und Ausdrucksformen zusammen, von Akt- und Freihandzeichnen, Textilgestaltung, Keramik und Umweltgestaltung über Modellieren, Skulptur und Fotografie bis hin zu Puppenspiel und Trickfilm.
Die künstlerischen Arbeiten der in der Lehre tätigen Kunstschaffenden sind dabei Abbild sich wandelnder pädagogischer Konzepte und zugleich subjektive Äußerung und Reflexion. Die Gemälde, Zeichnungen, Objekte und Videoarbeiten stammen aus der Zeit unmittelbar vor 1989/90 bzw. aus den 1990er-Jahren und zeigen exemplarisch die individuelle Beschäftigung mit Form, Material, Komposition und Zeitgeschehen an einer grundlegenden Epochenschwelle.
Gefördert von der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e. V. (GFF), der Fakultät Architektur und dem Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften (GSW) der TUD