22.01.2025
Nominierung der Künstlerinnen Johanna Bruckner, Carolyn Kirschner und Theda Nilsson-Eicke für drei S+T+ARTS Ec(h)o Residencies an der Kustodie
Seit 2024 ist die Kustodie Partnerin von S+T+ARTS (Science, Technology and Arts), eine Initiative der Europäischen Kommission, mit der Technologie und künstlerische Praxis bestmöglich verbunden werden sollen. Die Kustodie betreut drei von insgesamt zehn Residenzen aus dem S+T+ARTS Ec(h)o Programm. Die international erfolgreichen Künstlerinnen Johanna Bruckner, Carolyn Kirschner und Theda Nilsson-Eicke sind seit Dezember 2024 für dreizehn Monate zu Gast in Dresden. In ihren S+T+ARTS Ec(h)o Residencies forschen sie künstlerisch zu Exploring Human-AI Relationships (Johanna Bruckner), Physics of Life (Carolyn Kirschner) und Modelling the Mind (Theda Nilsson-Eicke). Während der Residenzen werden die Künstlerinnen intensiv von Expert:innen begleitet und können auf die Ressourcen der Universität zurückgreifen.
Johanna Bruckner
Die international renommierte Künstlerin Johanna Bruckner (*1984 in Österreich) arbeitet im Rahmen ihrer Residenz zu Exploring Human – AI Relationships. Ihr gattungsübergreifendes Werk verbindet Film, Skulptur und Installation mit Performance und Sound und stellt insbesondere den Kontaktpunkt zwischen Mensch, Organismus und Maschine in den Mittelpunkt. Ihren künstlerischen Arbeiten ist dabei eine kritische Betrachtung von Körperlichkeit und Technologie eingeschrieben, wenn sie Datafizierung auf Zugänglichkeiten, Verwertungsstrukturen und Algorithmen im Kontext von Biopolitik, Queer Theory und Posthumanismus untersucht. Für ihr Projekt an der TUD beschäftigt sich Bruckner mit Interfaces, also Schnitt- und gleichermaßen auch Bruchstellen, von Körpern und Technologie. Im Fokus stehen dabei invasive und nicht-invasive Methodiken in Medizin und KI-Forschung.
Carolyn Kirschner
Die in London ansässige Designerin Carolyn Kirschner (*1993 in Deutschland) forscht künstlerisch zum Thema Physics of Life. Ihre Arbeit untersucht die wachsenden Verflechtungen von Mensch, Ökologie und Maschine, wobei sie Design als investigative Methode nutzt, um Fragmente aus alternativen oder erweiterten Welten sichtbar zu machen. Mit dem Projekt Zebrafish: Interspecies Futures nimmt Carolyn Kirschner eines der häufigsten Labortierarten, den Zebrafisch, und seine soziokulturelle Bedeutung in den Blick. Komplexe Verflechtungen zwischen der Welt des Zebrafisches und der Welt des Menschen werden dabei auf Mikro- und Makroebene analysiert und über die möglichen Zukünfte des Tieres spekuliert.
Theda Nilsson-Eicke
Die in Berlin lebende Theaterregisseurin, Autorin und Künstlerin Theda Nilsson-Eicke (*1981 in Schweden) wurde für die Residency zum Thema Modelling the Mind ausgewählt. Mit dem Projekt In diese Welt geworfen (Thrown into This World) widmet sie sich den elementaren Voraussetzungen von menschlicher Wahrnehmung und den innerlichen wie äußerlichen Faktoren, die darauf Einfluss nehmen. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung des komplexen und ambivalenten Zustands von „in eine neue Welt geworfen“ zu sein und welche Modifikationen bzw. Weiterentwicklungen vonnöten sind, um sich neuen Gegebenheiten anzupassen – oder auch nicht. Welche Verhaltensweisen legen wir also an den Tag, wenn sich unsere Lebenssituation ändert, und warum? Welche Parameter beeinflussen unsere Entscheidungen und Handlungen in diesen neuen Situationen? Das Projekt In diese Welt geworfen (Thrown into This World) möchte eine synthetische Welt kreieren sowie aufzeigen, wie analoge und digitale Erscheinungen, aber auch gesellschaftliche Phänomene und kognitive Faktoren, auf die Konstruktion von Wahrnehmung Einfluss nehmen.
Weiterführende Links:
Johanna Bruckner: https://johannabruckner.com/
Carolyn Kirschner: https://carolyn-kirschner.com/
Theda Nilsson-Eicke: https://nilsson-eicke.com/
S+T+ARTS Ec(h)o Residency: https://tu-dresden.de/kustodie/artandscience/s-t-arts-echo-residency
S+T+ARTS: https://starts.eu/