25.10.2018
Der sächsische Ministerpräsident besucht den transCampus in London – der unterdessen weiter wächst
Der Tag der Deutschen Einheit wird traditionell auch in der Deutschen Botschaft in London feierlich begangen. In diesem Jahr besuchte zu diesem Anlass eine Delegation des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer die britische Hauptstadt und nutzte die Gelegenheit, sich die strategische Partnerschaft zwischen der TU Dresden und dem King’s College London einmal näher anzuschauen.
„Die enge internationale Zusammenarbeit von Dresden und London ist eine Erfolgsgeschichte und ein Musterbeispiel für den gelebten Austausch auf wissenschaftlicher und studentischer Ebene“, unterstrich Prof. Hans Müller-Steinhagen im Vorfeld der Reise die Bedeutung der Kooperation. Davon konnte sich Ministerpräsident Kretschmer am Freitag, den 5. Oktober ein eigenes Bild machen. In der neu eröffneten Science Gallery empfingen ihn der Rektor des King’s, Ed Byrne, Prof. Antonio Hurtado und transCampus-Dekan Prof. Stefan Bornstein am Guy’s Campus südlich der Themse. Sie konnten dabei neue Erfolge vermelden: Die beiden Universitäten weiten ihre Zusammenarbeit auf das Gebiet der Materialforschung aus. Diese neue Zielstellung brachten sie in der feierlichen Unterzeichnung eines „Memorandum of Understanding“ zum Ausdruck.
„Das jetzt vereinbarte MoU ist ein weiterer Schritt hin zu einer wirklich universitätsweiten Partnerschaft“, betont der Initiator und Gründungsdekan von transCampus, Prof. Stefan R. Bornstein. Gestartet war transCampus im Jahr 2015 als Forschungsallianz mit dem Schwerpunkt Medizin und Biotechnologie, später ergänzt um den Bereich Nachrichtentechnologie.
Mit ihrem Zusammenschluss wollen die Wissenschaftler der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung „Dresden Center for Computational Materials Science“ (DCMS) der TUD und vom „Thomas Young Centre“ (TYC) ein international führendes Forschungscluster in den Materialwissenschaften etablieren.
„Dresden ist in Europa und weltweit ein führendes Zentrum der Materialforschung. Die Stärkung des Forschungsnetzwerks durch internationale Kooperationen ist ein Schlüssel unseres Zukunftskonzepts“, sagt Prof. Gianaurelio Cuniberti, geschäftsführender Direktor des DCMS. „Die Kompetenzen von Dresden und London in den Materialwissenschaften ergänzen sich perfekt. Beide Seiten können sich aus der Kooperation neue Impulse erhoffen.“
Überschattet wurde das Ereignis vom unerwarteten Tod des Direktors des Thomas Young Centres, Prof. Alessandro de Vita, der eng in Forschungskooperation eingebunden war. Die Redner an diesem Tag würdigten Prof. de Vitas herausragende wissenschaftliche Leistungen und sein persönliches Engagement und unterstrichen, dass es sein unbedingter Wille gewesen wäre, mit der Zusammenarbeit fortzuschreiten.
Die „einzigartige und wegweisende Partnerschaft“, wie Prof. Hurtado den transCampus bezeichnete, unbeirrt fortzuführen, das war auch der Tenor angesichts des anstehenden Brexits. Der sächsische Ministerpräsident wollte denn auch lieber in die Zukunft schauen als zurück und fand dementsprechend noch Zeit für ein Gespräch mit sächsischen Studierenden, die gerade einige Monate am King’s absolvieren, über ihre Sicht auf Sachsen und Großbritannien, die Partnerschaft und die unterschiedlichen Hochschulsysteme.