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17.11.2020 Erste regionale Gesundheitskonferenz in der großen Kreisstadt Kamenz am 15.10.2020
Anknüpfend an das Forschungsprojekt Care4Saxony hat der Forschungsverbund Public Health Sachsen (Zentrum für evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, ZEGV an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden) gemeinsam mit der Stadt Kamenz, am 15.10.2020 zur ersten regionalen Gesundheitskonferenz in das Stadttheater von Kamenz eingeladen. Es haben Vertreter*innen aus der Gesundheitsversorgung, der Regionalpolitik, Sozialversicherung und Patient*innen-Selbsthilfe teilgenommen.
Die Veranstaltung wurde durch den Oberbürgermeister der Stadt Kamenz Herrn Roland Dantz eröffnet, der die zentrale Bedeutung des Malteser Krankenhauses vor Ort herausstellte, aber auch die regionalen Herausforderungen für die Gesundheitsversorgung, ausgelöst durch die älter werdende Gesellschaft ansprach. Anschließend präsentierte Herr Lorenz Harst (Forschungsverbund Public Health Sachsen) die Versorgungsdaten der Region, welche u. a. auf eine zukünftige Unterversorgung im hausärztlichen Bereich hinweisen. Unter anderem sind neue Niederlassungen im hausärztlichen Bereichs in Kamenz nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen wieder möglich. Gemeinsam mit der steigenden Zahl an Einwohner*innen ab 65 Jahren, welche zu mehr als einer Erkrankung neigen, birgt diese Entwicklung die Gefahr der drohenden Unterversorgung. Anschließend präsentierte Frau Helene Hense (Forschungsverbund Public Health Sachsen) das Konzept der Gesundheitskonferenzen, welche seit über 20 Jahren mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten in Deutschland implementiert werden und insbesondere dazu dienen, Herausforderungen für die Gesundheitsversorgung in einer Region zu identifizieren und mögliche Lösungsansätze zu erarbeiten.
In der anschließenden Diskussionsrunde zeigten sich alle Teilnehmer*innen überaus motiviert und kommunikationsbereit, berichteten ihre Eindrücke zur aktuellen Versorgungslage und berieten mögliche Maßnahmen zur Optimierung der Gesundheitsversorgung in der Region. Sie waren daran interessiert, neue Ideen und Modelle zu generieren, um die Gesundheitsversorgung in Kamenz aufrechtzuerhalten und zu optimieren. Zwei zentrale Herausforderungen wurden in der Diskussion deutlich: Fachkräftesicherung in der Gesundheitsversorgung (ambulant und stationär) und Überwindung der Schwierigkeiten im Übergang von der stationären in die ambulante Behandlung sowie deren Finanzierung.
Die Teilnehmer*innen waren sich einig, dass zur Fachkräftesicherung die Attraktivität des Standortes Kamenz als Lebensmittelpunkt gesteigert werden muss. Außerdem zeigte sich die Stadt bereit, ihre Kontakte zu nutzen, um Informationsveranstaltungen für Schüler*innen zu medizinischen Berufen auszubauen. Inhaltliche Unterstützung zum Beispiel in Form von Vorträgen könnte dabei das Malteser Krankenhaus anbieten. Für eine bedarfsgerechte Versorgung sind flexible Finanzierungs-und Versorgungswege unabdingbar. Zur Entwicklung von neuen Versorgungskonzepten soll deshalb ein Arbeitskreis mit Expert*innen aus unterschiedlichen Bereichen aufgestellt werden. Das Gesundheitsamt des Kreises Bautzen und der Forschungsverbund Public Health Sachsen zeigten sich bereit, die Gesundheitskonferenz weiterhin zu unterstützen.
Alle Teilnehmenden der Gesundheitskonferenz wünschten sich weitere gemeinsame Treffen für den fortlaufenden Austausch und die weitere Zusammenarbeit.
23.05.2019 Beitrag im Journal of Medical Internet Research veröffentlicht
Im Rahmen seiner Arbeiten für Care4Saxony hat Lorenz Harst, zusammen mit Hendrikje Lantzsch (Master Public Health) und Dr. Madlen Scheibe vom Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV), eine Systematische Literaturrecherche zur Akzeptanz von Telemedizin-Anwendungen im Journal of Medical Internet Research (JMIR) veröffentlicht.
Die individuelle Akzeptanz von Telemedizin-Anwendungen, sowohl durch Patienten und deren soziales Umfeld als auch durch Leistungserbringer, ist eine Bedingung für deren nachhaltige Implementierung. Dabei geht Akzeptanz von Technik über deren einfache Bedienung (usability) hinaus und beruht auf Eigenschaften des individuellen Nutzers und dessen Einstelllungen zu Technik.
In Einzelstudien sind bereits verschiedene Theorien der Technikakzeptanz auf ihre Erklärungskraft für Telemedizin-Akzeptanz geprüft worden. Jedoch fehlt bisher eine systematische Übersicht darüber, welche Theorien – und vor allem welche theoretischen Komponenten – die Akzeptanz von Telemedizin tatsächlich erklären können.
Insgesamt wurden knapp 6.000 Publikationen auf Ihre Relevanz für die Fragestellung hin überprüft und schlussendlich 24 Studien zur Beantwortung herangezogen.
Die Ergebnisse belegen eine hohe Relevanz der wahrgenommenen Nützlichkeit und einfachen Bedienung von Anwendungen für Leistungserbringer, während für Patienten die Technikwahrnehmung des sozialen Umfelds und dessen Unterstützung bei der Techniknutzung wichtig sind. Klassische Theorien der Technikakzeptanz wie das Technology Acceptance Model (TAM) oder die Unified Theory of Acceptance and Use of Technology (UTAUT) sind am besten geeignet, um die Akzeptanz von Telemedizin zu erklären.
Andere Forschergruppen können die Ergebnisse der Erforschung von Akzeptanz von Digital Health-Lösungen zugrunde legen. Außerdem sollten sie Teil des nutzerorientierten Designs zukünftiger Anwendungen sein.
Der Volltext ist unter folgendem Link zu finden: https://www.jmir.org/2019/5/e13117/
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©Lorenz Harst, Hendrikje Lantzsch, Madlen Scheibe. Originally published in the Journal of Medical Internet Research (http://www.jmir.org), 21.05.2019.
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09.05.2019 Rückblick auf die Zweite Diskussionsrunde zur Gesundheitsversorgung in Kamenz
Im Rahmen der Forschungskooperation zwischen Care4saxony und der Großen Kreisstadt Kamenz hat am 8. Mai 2019 die zweite Diskussionsrunde in den Räumlichkeiten der Stadtwerkstatt Kamenz stattgefunden. Es waren Akteure der Gesundheitsversorgung in der Stadt Kamenz eingeladen, über ihre Erfahrungen mit der medizinischen Versorgung in und um Kamenz zu berichten. Moderiert von Lorenz Harst vom Forschungsverbund ergab sich eine angeregte Diskussion zwischen den acht ÄrztInnen und TherapeutInnen zu Themen wie Patientenaufkommen, Wartezeiten und zu erwartende Veränderungen der Versorgungssituation aufgrund des demographischen Wandels. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf dem Potential von Digital Health, das von den Anwesenden kritisch reflektiert wurde. Im Rahmen der Netzwerkanalyse, die aktuell Gegenstand von Herrn Harsts Forschung im Rahmen von Care4Saxony ist, wurden außerdem die Verbindungen verschiedener Leistungserbringer untereinander abgefragt.
Der Forschungsverbund bedankt sich bei allen Teilnehmern für die wertvollen Beiträge und bei der Stadt Kamenz für die reibungslose Vorbereitung.
29.03.2019 PosterVorstellung "Nutzerakzeptanz von Telemedizin" auf dem EbM-Kongress in Berlin
Im Rahmen des Projekts Care4Saxony nahm Lorenz Harst an der 20. Jahrestagung des deutschen Netzwerks evidenzbasierte Medizin in Berlin (21. bis 23. März 2019) teil. Er präsentierte die Ergebnisse seiner Forschungsarbeit zu Endnutzerakzeptanz von Telemedizin-Anwendungen, die in Zusammenarbeit mit Hendrikje Lantzsch (Master-Studierende Public Health) und Dr. Madlen Scheibe vom Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung (ZEGV) entstanden sind. Die systematische Literaturrecherche und ihre Ergebnisse wurden von den Teilnehmern des Poster Walks diskutiert und sehr positiv aufgenommen. Herr Harst bekam dadurch wertvolles Feedback für seine weiteren Tätigkeiten.
Der Verbund bedankt sich bei den Organisatoren des Kongresses und freut sich auf die 21. Neuauflage 2020 in Basel.
08.03.2019 Rückblick auf die erste Diskussionsrunde in Kamenz
Im Rahmen der Forschungskooperation zwischen Care4saxony und der Großen Kreisstadt Kamenz hat am 6. März 2019 die erste Diskussionrunde mit interessierten BürgerInnen in den Räumlichkeiten der Stadtwerkstatt Kamenz stattgefunden. Sie waren eingeladen, über ihre Erfahrungen mit der medizinischen Versorgung in und um Kamenz zu berichten. Moderiert von Lorenz Harst vom Forschungsverbund ergab sich eine angeregte Diskussion zwischen den sechs Teilnehmern zu Themen wie z.B. der Verfügbarkeit von Haus- und Fachärzten, Wartezeiten auf Termine bei Ärzten und das Verhalten im Krankheitsfall allgemein. Im Rahmen der Netzwerkanalyse, die aktuell Gegenstand von Herrn Harsts Forschung im Rahmen von Care4Saxony ist, wurden außerdem die Verbindungen verschiedener Leistungserbringer untereinander abgefragt.
Der Forschungsverbund bedankt sich bei allen Teilnehmern für die wertvollen Beiträge und bei der Stadt Kamenz sowie der Stadtwerkstatt für die reibungslose Vorbereitung.
11.12.2018: Jahresbilanz 2018 des Forschungsverbundes Public Health Sachsen
Für den Forschungsverbund Public Health Sachsen stellte das Jahr 2018 ein sehr erfolgreiches dar.
Mit unterschiedlichen Beiträgen rund um Themen der öffentlichen Gesundheit, Prävention und Versorgung bei gesundheitsbezogenen Problemen präsentierten sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Verbundes sowohl auf internationalen (bspw. European Public Health Conference, Medical Informatics Europe) als auch nationalen (bspw. Deutscher Suchtkongress, Weltkongress Psychiatrie, Kongress der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention, Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, Fachgruppe Gesundheitskommunikation) Kongressen. Die Resonanz auf Darstellungen von Abschluss- und Zwischenergebnisse der aktuell laufenden Projekte wie care4saxony, Od-Com oder dem "Dresdner Versorgungspfad Crystal" war dabei durchweg positiv.
Zum Teil konnten 2018 auch Beiträge in renommierten Fachzeitschriften publiziert werden (bspw. im Projekt care4saxony: "Theories predicting End User Accpetance of Telemedicine Technology: A Systematic Review" im Journal of Medical Internet Research" oder "Blood Sugar Regulation for Cardiovascular Health Promotion and Disease Prevention" im Journal of the American College of Cardioloy). Zudem unterstützten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forschungsverbundes regionale Veranstaltungen (bspw. Fachtagung der Sächsischen Landesstellen gegen die Suchtgefahren, Regionalkonferenz des OdCom-Projekts, Bürgertag Kamenz), in denen Themen zur Gesundheit mit Bürgerinnen und Bürgern vor Ort in den Städten und Regionen diskutiert wurden.
Eine wesentliche Aufgabe des Forschungsverbundes wird deshalb auch in 2019 weiterhin darin bestehen, Bürgerinnen und Bürger über Gesundheitsgefahren und mögliche Gesundheitschancen verständlich aufzuklären.
Wir danken an dieser Stelle all unseren Kooperationspartnern und wünschen eine besinnliche Weihnachtszeit und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr.