04.06.2021
AvH-Stipendiatin Dr. Nusrat Sultana erforscht das Erbgut der Mango
Im Rahmen eines Georg Forster-Forschungsstipendium erforscht Frau Dr. Nusrat Sultana aus Bangladesch für knapp zwei Jahre das Erbgut verschiedener Mangoarten an der Professur für Zell- und Molekularbiologie der Pflanzen der TU Dresden. Auf dieser Grundlage sollen Strategien für die Mango-Züchtung und den Erhalt der bedrohten Wildarten entwickelt werden.
Der Mango-Anbau ist in der Kultur des Landes Bangladesch stark verwurzelt. So erntet man dort nicht nur die süße, nahrhafte Frucht, sondern es verarbeitet auch das Holz, die Rinde und die Blätter zu Sperrholz, Kohle, Medizin oder zu Insektiziden weiter. Erste Genom-übergreifende Analysen lassen eine mehrfache Domestikation vermuten, wobei Bangladesch als eines der möglichen Domestikations-Zentren gilt. Das Land besitzt mehrere Gebiete in denen wilde Mango-Arten natürlich vorkommen und die wertvolle genetische Ressourcen darstellen, um den Ursprung der Mango zu erkunden und Mangos züchterisch zu verbessern. Diese wilden Ressourcen sind durch klimatische Veränderungen, Rodungen sowie stärkere industrielle Nutzung der Flächen stark gefährdet. Dr. Sultana möchte in ihrem Projekt strategische und genetisch informierte Ansätze finden, um die natürlichen Ressourcen ihres Landes zu schützen.
„Unser Lehrstuhl pflegt seit seinem Bestehen enge Kontakte mit Bangladesch, die sich insbesondere durch Studierenden- und Forschungsmobilitäten sowie gemeinsamen Publikationen auszeichnen. Auch Dr. Nusrat Sultana war bereits im Rahmen eines ERASMUS+-Mobilitäts-Programmes im Jahr 2016 an unserem Lehrstuhl. Sie führte hier erste Klonierungen und cytogenetische Experimente durch. Seitdem stehen wir in Kontakt und konnten bereits gemeinsame Publikationen veröffentlichen“, erläutert Gastgeberin Dr. Tony Heitkam von der Professur für Zell- und Molekular Biologie der Pflanzen.
Über die Humboldt-Forschungsstipendien
Das Humboldt-Forschungsstipendium für Postdoktoranden ist eines der renommiertesten Stipendien für Forschende aller Nationen und Fachgebiete. Es fördert herausragende internationale Wissenschaftler mit einem Forschungsaufenthalt in Deutschland. Neben dem Stipendium profitieren die Forschenden insbesondere von der Vernetzung mit dem weltweiten Netzwerk der Humboldtianer.
Für Postdocs aus Schwellen- und Entwicklungsländern gibt es zudem die Möglichkeit einer Förderung über das Georg Forster‐Forschungsstipendium. Bedingung dafür ist, dass ihre Forschung hohe Relevanz für die weitere Entwicklung ihres Landes hat.
Mehr Informationen:
Nicole Gierig
Öffentlichkeitsarbeit
Bereich Mathematik und Naturwissenschaften
TU Dresden
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