01.10.2024
Mareike Albert zur Professorin für Epigenomik der neuralen Entwicklung an der TU Dresden berufen
Mareike Albert, Forschungsgruppenleiterin am Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD), wurde zur Professorin für Epigenomik der neuralen Entwicklung an der Fakultät Biologie der TU Dresden ernannt. Ihre Forschung konzentriert sich auf das Verständnis der Entwicklung und Evolution des menschlichen Gehirns.
Das menschliche Gehirn ist eines unserer komplexesten Organe. Der Neokortex ist die Gehirnregion, die maßgeblich für höhere kognitive Funktionen wie abstraktes Denken, Kunst und Sprache verantwortlich ist. Die Größe und die Komplexität des Neokortex variieren zwischen Säugetieren. So ist das menschliche Gehirn stark gefaltet und enthält eine viel höhere Anzahl an Nervenzellen im Vergleich zur Maus und zu anderen Primaten.
Professorin Mareike Albert und ihr Team untersuchen die Mechanismen, die die Größe des menschlichen Neokortex steuern. Dabei liegt ein besonderer Fokus auf der Genregulation während der Gehirnentwicklung. Um das menschliche Gehirn zu untersuchen, verwendet die Gruppe neue Technologien, einschließlich im Labor generierter Gehirn-Organoide. Diese kleinen, dreidimensionalen Gewebekulturen ahmen die Struktur und die Entwicklungsprozesse des menschlichen Gehirns nach.
Mit Hilfe von Gehirn-Organoiden untersucht die Albert-Gruppe die Mechanismen, die die Teilung neuronaler Stammzellen fördern und somit zur Gehirnexpansion während der Evolution beigetragen haben könnten. Das Verständnis dieser Prozesse kann wichtige Erkenntnisse über die menschliche Gehirnentwicklung liefern. So kann mit Gehirn-Organoiden auch die Entstehung neurologischer Entwicklungsstörungen wie der Mikro- und Makrozephalie, bei denen die Gehirngröße kritisch verändert ist, untersucht werden.
Neue Rolle an der Fakultät Biologie
Professorin Albert wird ihre Forschung am CRTD fortsetzen und gleichzeitig der Fakultät Biologie beitreten, wo sie zur Lehre beitragen wird.
„Ich fühle mich sehr geehrt, zur Professorin an der TU Dresden berufen zu werden. Ich freue mich darauf, eine größere Rolle bei der Ausbildung der zukünftigen Generationen von Wissenschaftler:innen zu spielen und gleichzeitig unsere Forschung zur Entwicklung des menschlichen Neokortex auszubauen. Die zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen sowie die Nähe zum Uniklinikum und anderen Forschungsinstituten machen die TU Dresden zu einem exzellenten Standort für unsere Forschung", sagt Prof. Albert.
Über Professorin Mareike Albert
Professorin Albert begann ihr Studium in Biochemie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Anschließend wechselte sie an die Curtin University in Perth, Australien, für einen Master of Science in Biomedical Science. 2008 schloss sie ihre Promotion in Genetik am Friedrich-Miescher-Institut in Basel in der Schweiz ab, unterstützt durch das renommierte Boehringer Ingelheim Fonds-Stipendium. Ihre Doktorarbeit wurde mit dem Edmond H. Fischer-Preis ausgezeichnet.
Nach ihrer Promotion arbeitete Mareike Albert am Biotech Research and Innovation Center in Kopenhagen, Dänemark, unterstützt durch ein EMBO Postdoctoral Fellowship. 2013 trat sie der Gruppe von Prof. Wieland Huttner am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei. 2019 gründete sie ihre Forschungsgruppe am CRTD mit Unterstützung des renommierten Emmy Noether-Programms der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Im Jahr 2020 wurde sie zum TUD Young Investigator ernannt.