26.04.2021
2Exciting: Innovatives Ausbildungsnetzwerk für den 2D-Nachwuchs
Die herausragenden Entwicklungen der europäischen Optoelektronik stehen einem deutlichen Mangel an erfahrenem und hochqualifiziertem Personal für Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet gegenüber. Das EU-finanzierte Projekt „2Exciting“ zielt nun darauf ab, fünfzehn Nachwuchsforschende innerhalb eines Netzwerks aus acht akademischen Gruppen und acht verschiedenen Unternehmen auszubilden, die mit dem Thema der zweidimensionalen Halbleiter in Berührung stehen. Koordiniert wird das Projekt von Thomas Heine, Professor für Theoretische Chemie an der TU Dresden. 2Exciting wird dafür mit einem Budget von 3,92 Millionen durch das Horizon 2020 Marie Skłodowska-Curie Action, Innovative Training Network Programme, gefördert.
Technologie, die auf atomar dünnen, zweidimensionalen Halbleitern (2DS) basiert, wird die nächste Generation von Innovationen im Bereich Computer, Energie und darüber hinaus begründen. Aufgrund der starken Licht-Materie-Wechselwirkung auf der Nanoskala (2D) können Wissenschaftlerteams neue Wege zur Kontrolle der elektrischen und optischen Eigenschaften finden und Strategien entwickeln, um die optoelektronischen Eigenschaften für eine Reihe bestehender oder neu entstehender Anwendungen in der Elektronik, der Energiespeicherung, der Sensorik und der Katalyse künstlich anzupassen. Projektkoordinator Prof. Thomas Heine erklärt: „Optoelektronik mit 2D-Materialien wird Nanotechnologie und Kommunikationstechnologie verbinden und zu neuen Anwendungen, beispielsweise in der Robotik, führen". Das schnelle Wachstum industrieller Anwendungen von 2DS in der nahen Zukunft, bei dem Europa in einer hervorragenden Ausgangsposition ist, sieht sich durch einen Mangel an hochqualifizierten Forscher- und Entwicklerteams mit spezifischer Erfahrung auf diesem Gebiet gefährdet.
Hier setzt das 2Exciting-Netzwerk an. Das Projekt bringt acht akademische Gruppen, die zu den wichtigsten europäischen Akteuren auf dem Gebiet der 2DS gehören, und acht Unternehmen mit sehr unterschiedlichen Profilen zusammen, um fünfzehn Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in wissenschaftlichen Kenntnissen und Soft Skills zu schulen. Das Ausbildungsprogramm des Netzwerks, das drei Winterschulen und drei Satellitenveranstaltungen zur Konferenzreihe "Flatlands beyond Graphene" umfasst, bietet allen Forschenden des Netzwerks wissenschaftliches und industrielles Training, unter aktiver Beteiligung von Dozentinnen und Dozenten der beteiligten Wirtschaftspartner, sowohl zu spezifischen Technologiefragen als auch zu ergänzenden Fähigkeiten wie Technologietransfer, Unternehmertum und Öffentlichkeitsarbeit. Ein entscheidender Teil der Erfahrung jeder Nachwuchswissenschaftlerin und jedes Nachwuchswissenschaftlers wird die Möglichkeit sein, sechs Monate lang intersektorale und internationale Austausche zu absolvieren (von der akademischen Welt in die Industrie oder umgekehrt).
Valeria Nicolosi, Professorin für Chemie am Trinity College Dublin, kommentierte den Start von 2Exciting wie folgt: "Ich freue mich sehr über den Erfolg und den Start von 2Exciting und schätze die wichtige Unterstützung meiner akademischen und industriellen Partner aus ganz Europa. Die Unterstützung von Horizon 2020 im Rahmen der Marie Skłodowska-Curie Aktion, Innovative Training Network (MSCA-ITN-2020), bietet eine unglaublich wertvolle Möglichkeit, die nächste Generation von Forschenden in einem Gebiet von höchster strategischer Bedeutung für die Europäische Union auszubilden“.
Die 2Exciting-Projektpartner: Technische Universität Dresden (TUD, Deutschland), Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS, Frankreich), Politechnika Wroclawska (PWR, Polen), Agencia Estatal Consejo Superior de Investigaciones Cientificas (CSIC, Spanien), Vysoká škola chemicko-technologická v Praze (VSCHT, Tschechische Republik), École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL, Schweiz), Politecnico di Milano (POLIMI, Italien), Software for Chemistry & Materials B. V. (SCM, Niederlande), Trinity College Dublin (TCD, Irland), AMO GmbH (AMO, Deutschland), HQ Graphene (Niederlande), Oxford Instruments Nanotechnology Tools (Vereinigtes Königreich), Scixel (Spanien), NenoVision (Tschechische Republik), SYNPO (Tschechische Republik), Nanores (Polen), Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Deutschland), Vrije Universiteit Amsterdam (Niederlande), l'Université Toulouse III - Paul Sabatier (Frankreich), Universidad Autónoma de Madrid (Spanien).
Informationen für Journalisten:
Thomas Heine
Professor für Theoretische Chemie
Tel.: 0351 463-37637