Prof. Axel Voigt und Florian Stenger gewinnen zusammen mit der go plastic company mit ihrem Beitrag phase2phase den KUWI Dresden 2017.
phase2phase ist ein visuell und kinästhetisch erfahrbarer Raum. Durch Bewegungen wird eine berechnete bikontinuierliche Struktur auf dem Boden beeinflusst. Anfänglich wahrnehmbar als digitale und organische Strukturen (Projektion/2Dimensional und menschlicher Körper/3Dimensional), verschränken, verschwimmen, verlaufen beide miteinander zu mehr, als der Summe ihrer einzelnen Teile.
Die technische Umsetzung erfolgt durch modernste Methoden der Informationsübertragung. Die Positionen und Bewegungen der Besucher werden mittels einer Kamera erfasst und durch Trackingalgorithmen detektiert. Entsprechend dieser Informationen werden zuvor berechnete Simulationsergebnisse zur Entmischung zweier Flüssigkeiten geeignet interpoliert, sodass die bikontinuierliche Struktur der Flüssigkeitsphasen erhalten bleibt, sich aber die Dichte der Struktur und damit ihre Intensität anpasst.
Zur Ausstellungseröffnung wurde der interaktive Raum von der go plastic company mit einer Performance aktiviert. Durch Methoden der Improvisation haben sich die Tänzerinnen den vielfältigen Eigenschaften des Raumes angenähert. Auf der mathematischen Grundlage der Simulation wurden verschiedene Stränge und Bedingungen, Charakteristiken und Abläufe in einem Score erarbeitet und zusammengefasst. Nach diesen Bedingungen beziehen sich die Körper zur Struktur, zum Raum, in der Zeit und in Resonanz zum umstehenden Publikum. Die angelegten körperlichen Zustände sind entwickelt aus den Simulationsergebnissen von Florian Stenger und Axel Voigt, den Konsequenzen des angelegten Performanceraums und den im Moment der Performance entstehenden Dynamiken zwischen Tänzerinnen und Rezipienten und Partizipanten. Das Resultat, welches auf einer äußeren Projektionsfläche zu sehen war, wurde während der Eröffnung aufgenommen und als Performance veröffentlicht. Mit dieser Abwandlung macht phase2phase auf das Gefahrenpotential, den Wahrheitsbegriff durch Echtzeitalgorithmen weiter zu erodieren, aufmerksam.
Das Dresdner Zentrum der Wissenschaft und Kunst vergibt zum vierten Mal in Folge den Kunst- und Wissenschaftspreis KUWI DRESDEN. Der Preis wird vom Kulturhauptstadtbüro der Stadt Dresden im Rahmen der Bewerbung um den Titel 'Kulturhauptstadt Europas 2025' gefördert und steht in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Prof. Dr.-Ing. habil. DEng/Auckland Hans Müller-Steinhagen, Rektor der Technischen Universität Dresden.
Die Arbeit ist noch bis 11.3.2018 in den Technischen Sammlungen Dresden zu erleben.
Flyer zur Austellung mit allen Veranstaltungen
Veranstaltungsort:
Technische Sammlungen Dresden (TSD), Junghansstr. 1-3, 01277 Dresden
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