05.03.2024
Talent, Innovation und Inspiration: Auszeichnung der besten Abschlussarbeiten in Photonik und Optoelektronik
Im Rahmen des 29. Photonik-Kolloquiums des Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials (IAPP) der TU Dresden sowie des Zentrums für Angewandte Photonik e.V. am 29. Februar 2024 wurden insgesamt sieben herausragende Abschlussarbeiten auf dem Gebiet der Photonik oder Optoelektronik aus den Jahren 2022 und 2023 mit dem Goldberg- und dem Harry-Dember-Preis geehrt.
Von den Grundlagen hin zur innovativen Anwendung: Am Dresden Integrated Center for Applied Physics and Photonic Materials (IAPP) der TU Dresden suchen die Wissenschaftler:innen nach Lösungen im Bereich der Photonik und Optoelektronik, die das Potenzial haben, das Leben der Menschen zu verbessern und zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen. Ein interdisziplinärer Verbund, der sich insbesondere der Bündelung der Forschungsanstrengungen zu organischen Halbleitern an der TU Dresden verschrieben hat. Ein Blick zurück in die vergangenen Jahrzehnte zeigt den Erfolg des Zentrums und seiner Wisseschaftler:innen: zahlreiche Preise – darunter der Deutsche Zukunftspreis oder der Europäische Erfinderpreis für Ausnahmewissenschaftler Prof. Karl Leo oder auch die acht Start-Ups, welche aus IAPP hervorgegangen sind, wie Novaled oder Heliatek. Und so ist es auch Tradition, dass zur Ehrung der besten Nachwuchswissenschaftler:innen im Rahmen des alljährlichen Photonik-Kolloquiums, eine Führungsperson einer Ausgründungsfirma dabei ist. In diesem Jahr war es Dr. Guido van Tartwijk, CEO der Heliatek GmbH.
Damit der Erfolg und die Innovationskraft des IAPP auch in den nächsten Jahrzehnten anhält, braucht es talentierten, engagierten, innovativen und mutigen wissenschaftlichen Nachwuchs, der es wagt, Grenzen zu überschreiten und neue Ideen weiterzuverfolgen. Mit der Verleihung des Emanuel-Goldberg-Preises sowie des Harry-Dember-Preises werden die besten dieser Köpfe für ihre exzellenten Abschlussarbeiten ausgezeichnet.
Mit dem von der Robert-Luther-Stiftung ausgeschriebenen Emanuel-Goldberg-Preis werden besonders herausragende Dissertationen auf den Gebieten Optoelektronik und Photonik gewürdigt. Er dient dem Andenken an Prof. Emanuel Goldberg, dem lange Zeit vergessenen und aus dem kollektiven Bewusstsein gelöschten Zeitgenossen und Weggefährten Robert Luthers und Honorarprofessors am Wissenschaftlich-Photographischen Institut (WPI) der Technischen Hochschule Dresden (1921-1933).
Mit dem Emanuel-Goldberg-Preis für 2022 wird Dr. Shen Xing für Arbeiten zum Verständnis und der Verbesserung von organischen Photodetektoren ausgezeichnet. In ihrer Arbeit hat Dr. Xing wesentliche Beiträge zum Verständnis und zur Verbesserung organischer Photodetektoren beigetragen und erzielte Bauelementstrukturen mit neuen Rekordparametern.
Der Preis für das Jahr 2023 wurde auf zwei herausragende Wissenschaftler aufgeteilt: Dr. Anton Kirch und Dr. Anton Weissbach.
Anton Weissbach hat sich in seiner, interdisziplinär in der Chemie und Physik angesiedelten Arbeit mit den Eigenschaften neuartiger organisch-elektrochemischer Transistoren beschäftigt. Er hat neuartige Materialansätze eingeführt, die die Praxistauglichkeit dieser Bauelemente für elektronische Schaltungen wesentlich verbessern. Seine Arbeiten tragen zu einer neuartigen, biokompatiblen und umweltfreundlichen Elektronik bei.
Dir Arbeit von Herrn Dr. Kirch befasst sich mit organischen Leuchtdioden (OLED). Seine Arbeit beschreibt die Bewegung von Ladungsträgern in organischen Leuchtdioden (OLEDs) und verbindet die erforschten fundamentalen Phänomene mit deren Implikationen für die technologische Realisierbarkeit.
Der Harry-Dember-Preis für besonders herausragende Master- bzw. Diplomarbeiten an der TU Dresden auf den Gebieten Optik, Optoelektronik, Photonik und Abbildende Rastersondenmethoden erinnert an den Dresdner Physiker Prof. Harry Dember, Entdecker des nach ihm benannten Effekts. Dember wurde nach langjähriger erfolgreicher Tätigkeit am Fachbereich Physik der damaligen TH Dresden 1933 von den Nationalsozialisten vertrieben und emigrierte in die Türkei und anschließend in die USA, wo er 1942 starb.
Der Harry-Dember Preis wird vom Zentrum für Angewandte Photonik vergeben. Den Preis für das Jahr 2022 erhielten Conrad Winkler für die Arbeit mit dem Titel „Exploring Organic Semiconductors for Optical Sensing” und Jakob Lindenthal für „Optoelectronic Pressure Sensing Utilising a One-Dimensional Topological Interface”.
Auch für das Jahr 2023 wurden zwei Personen mit dem Harry-Dember-Preis geehrt: Iulia Kiseleva für “Toward Reproducible Domain-Wall Conductance in Lithium Niobate Single Crystals” und Sebastian Kaiser für „Spectroscopic Measurements of Organic Semiconductors in Gas Phase”.
Die Laudatio zu den Preisträger:innen wurde von TUD-Rektorin Prof.in Ursula Staudinger gehalten. Im Anschluss an die Preisverleihung, führte Prof. Dr. Alexander Eychmüller von der Professur für Physikalische Chemie der TU Dresden das Publikum in einem Festvortrag in die „"Die wunderbare Welt der Nanokristalle". Für Prof. Karl Leo, dem Direktor des Instituts für Angewandte Physik der TU Dresden und Vorsitzenden des Kuratoriums der Robert-Luther-Stiftung ist das Photonik-Kolloquium immer ein ganz besonderes Ereignis: „Nichts ist schöner, als die herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten begabter junger Menschen mit einem Preis auszuzeichnen. Die ausgezeichneten Arbeiten reichen von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung und werden sicherlich auch für neue Ausgründungen eine Rolle spielen.“