06.03.2019
Review: Quantenmagnetismus in Mineralien
Kupferhaltige Mineralien, unter anderem berühmte Edelsteine wie Linarit (Bild) oder Malachit, haben in den letzten Jahren großes Interesse als quantenmechanische magnetische Systeme geweckt. Einige davon, wie z.B. Herbertsmithit, gelten sogar als vielversprechende Kandidaten für die Verwirklichung neuer Formen magnetischer Materie, der sogenannten Spinflüssigkeiten. In einigen Fällen sind die Strukturen von natürlichen Mineralien zu kompliziert für die künstliche Synthese im Chemielabor, besonders in der einkristallinen Form. Es gibt immer mehr Beispiele, die das Potenzial von natürlichen mineralogischen Proben für die Grundlagenforschung im Bereich des Quantenmagnetismus illustrieren. In vielen weiteren Fällen leiten die Mineralstrukturen den Chemiker in die Synthese von neuartigen künstlichen Verbindungen mit exotischen magnetischen Eigenschaften. Der neue Übersichtsartikel „Quantenmagnetismus in Mineralien“, herausgebracht von dem P.I. des SFB-Projekts C03, fasst die experimentellen und theoretischen Ergebnisse der letzten Jahre in diesem neuen interdisziplinären Gebiet zusammen, das Mineralogie mit Quantenchemie und Tieftemperaturphysik überbrückt.
D. S. Inosov,
Quantum Magnetism in Minerals,
Adv. Phys. 67, 149–252 (2018)