Schwerpunkt II: Clinical Psychology and Psychotherapy
Ziel dieses impact-starken Schwerpunkts ist die epidemiologische, familiengenetische und klinisch-experimentelle Prüfung und Entwicklung verbesserter ätiologischer und pathogenetischer Modelle psychischer Störungen sowie die Ableitung und Umsetzung innovativer psychologischer Therapiemethoden. Er verwirklicht bereits jetzt in viel versprechenden Ansätzen ein für Studenten, Postgraduierte und internationale Spitzenforscher attraktives, in Deutschland einzigartiges Profil innovativer und interdisziplinären Grundlagen- und Anwendungsforschung auf dem Gebiet der psychischen Störungen. Dieser nahezu ausschließlich durch Drittmittel (Stiftungsprofessuren) erreichte Entwicklungsstand soll durch abgestimmte Strukturmaßnahmen insbesondere in den Bereichen einer klinisch- und neurobiologisch orientierten Entwicklungspsychologie, sowie Kompetenzzentren für die Bereiche "Behavioral Health" und "Diagnostik und Intervention" interdisziplinär verstärkt werden. In Abstimmung mit den Schwerpunkten I (Kognitiv-affektive Neurowissen-schaft) und III (Human Factors und Kognitive Technologien) sowie enger Kollaboration mit den medizinischen Fächern (Psychiatrie, Psycho-therapie, Innere Medizin, Zentrum für Prävention, Public Health) werden derzeit folgende Zielsetzungen und Schwerpunktthemen verfolgt:
- Die experimentelle und empirische Ableitung störungsspezifischer ätiologischer Entwicklungsmodelle für klinisch bedeutsame psychische Störungen (Angst, Depression, Sucht),
- insbesondere die Identifikation spezifischer neurobiologischer (molekulabiologischer, familiengenetischer) und psychologischer Schlüsselprozesse in ihrer Entstehung und Aufrechterhaltung.
- Die Untersuchung biologischer, kognitiv-behavioraler und sozialer Einflussfaktoren, Korrelate und Konsequenzen psychischer Störungen auf die Entstehung und den Verlauf körperlicher Erkrankungen (gezielte Verhaltensprävention, z.B. Verhaltensmedizin und Verhältnis-prävention, z.B. occupational und public health).
- Entwicklung und Evaluation verbesserter optimierter und besser fundierter (kognitive und neurobiologische Wirkmechanismen) Interventionsmethoden und -modelle für individuelle Psychotherapie und systembezogene Interventionsmaßnahmen (Therapie- und Praxisforschung, Klinische Epidemiologie und Versorgungsforschung).
Die erreichte Spitzenposition ist Ergebnis einer 2001 eingeleiteten Neustrukturierung des Fachs Klinische Psychologie und Psychotherapie, mit der die Voraussetzung für eine gleichermaßen exzellente Grundlagen- und klinische Anwendungsforschung wie auch Lehre und berufspraktische Ausbildung geschaffen wurde. Hierzu gehört neben (a) einer curricularen Neuordnung, (b) der Gründung der "Institutsambulanz und Tagesklinik" für Forschung und Lehre, (c) der Einwerbung einer Stiftungsprofessur für Essstörungen und einer Drittmittelprofessur für Suchtforschung vor allem (d) die Etablierung eines erfolgreichen 3- und 5-jährigen Aufbaustudiengangs zum Heilkunde-Beruf des Psychologischen Psychotherapeuten mit Approbation gem. PTG, der mit derzeit 64 Teilnehmern (Überlast) erfolgreiche Lehr- und Forschungs-Synergien bewirkt.
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