Schwerpunkt III: Human Performance in Socio-Technical Systems
Der Schwerpunkt III soll den langjährigen, national und international beachteten Bereich einer kognitions- und handlungstheoretisch fundierten "Arbeits-, Ingenieur- und Organisationspsychologie" an der TU Dresden zukunftsorientiert und im Einklang mit dem Gesamtprofil der Fachrichtung weiterentwickeln. Der Schwerpunkt beschäftigt sich mit Analysen des zielgerichteten Leistungsverhaltens in den komplexen Teilsystemen Arbeit, Bildung, Wirtschaft und Verkehr. Ziel ist die empirisch-experimentelle Untersuchung und Gestaltung sozialer, psychologischer, neurophysiologischer und organisatorischer Bedingungsfaktoren, die Menschen in die Lage versetzen, ihre Leistungsmöglichkeiten beim Umgang mit komplexen soziotechnischen Systemen unter Berücksichtigung und Förderung ihrer Gesundheits- und Persönlichkeitsentwicklung zu optimieren. Diese komplexen Aufgaben werden hauptsächlich mit den Ressourcen der folgenden Professuren gelöst: Arbeits- und Organisationspsychologie, Ingenieurpsychologie und Kognitive Ergonomie, Sozialpsychologie, Psychologie des Lehrens und Lernens, Pädagogische Psychologie, Diagnostik und Intervention, Methoden der Psychologie sowie die Arbeitsgruppe Wissen, Denken, Handeln. Mit dem Schwerpunkt ist außerdem die Professur Verkehrspsychologie assoziiert (Fakultät Verkehrswissenschaften "Friedrich List").
Zu den einzelnen Forschungsthemen des Schwerpunkts III gehören:
- Entscheidungsorientierte Diagnostik der Leistungspotentiale des Menschen vom Standpunkt ihrer neurokognitiven, behavioralen und sozialen Grundlagen
- Menschengerechte und leistungsförderliche Gestaltung von Arbeits- und Organisationssystemen in der Informations- und Dienstleistungsgesellschaft
- Gestaltung optimaler sozialer und kommunikativer Bedingungen für Spitzenleistungen
- Angewandte Kognitionsforschung, u.a. im Bereich der Entwicklung sensorischer und kognitiver technischer Systeme
- Knowledge-Engineering und Knowledge-Management
- Entwicklung und Förderung von Angeboten zum lebenslangen Lernen
- Optimierung der Mensch-Computer-Interaktion und e-Learning, u.a. durch wissenschaftlich fundierte Usability-Analysen und Feedbackgestaltung
- Computergestützte Kommunikation und kooperative Telearbeit
- Kognitiv-behaviorale Analysen in Wirtschaft und Verkehr als Beitrag zur Lösung von Mobilitäts- und Verkehrsproblemen (z.B. Travel Demand Management und Verkehrssicherheit).
Diese Themen werden im Rahmen von fakultätsübergreifenden Kooperationen und in Verbindung mit den Profillinien der TU Dresden bearbeitet. Dafür stehen speziell ausgerüstete Labors zur Verfügung, wie z.B. das Blickbewegungs- und Virtual-Reality-Labor der Professur für Ingenieurpsychologie und Kognitive Ergonomie, das Konzentrationstest-Labor der Professur für Diagnostik und Intervention, sowie das Multimedia-Lernlabor der Professur für die Psychologie des Lehrens und Lernens. Neben fachinterner Kooperation mit den Schwerpunkten I und II (beispielsweise im Rahmen komplexer Themen "Neurocognitive and neuroaffective Foundations" und "Occupational Health" ) wird besonderer Wert auf die Zusammenarbeit mit den technischen Fakultäten der TU Dresden gelegt, in erster Linie mit den Fakultäten für Verkehrswissenschaften "Friedrich List", für Maschinenwesen, Informatik, Elektrotechnik und Informationstechnik, Wirtschaftswissenschaften, Architektur sowie der Medizinischen Fakultät Carl Gustav Carus.
Die Orientierung des Schwerpunktes besteht weiterhin in der engen Verbindung von Forschung und Lehre mit Betonung auf potentielle praktische Anwendung der gewonnenen Ergebnisse und erstellten Theorien. So werden mit einigen kooperierenden Fakultäten in Zukunft gemeinsame interdisziplinäre Master-Studiengänge auf den Gebieten Human Factors Engineering, Cognitive Technologies, Virtual Reality und Computer-Supported Cooparative Work angestrebt. Der Schwerpunkt III wird zum Referenzzentrum für Beratungs- und Evaluierungsleistungen auf nationaler Ebene, z.B. in Verbindung mit der Erstellung von DIN-Richtlinien im Bereich der psychologischen Diagnostik. Die Spitzenqualifikation der vertretenen Professuren wird durch ihre Einbindung in internationale Forschungsprojekte verstärkt. Dazu gehört unter anderem die Beteiligung der Professuren des Schwerpunktbereiches an Europäischen Networks-of-Excellence sowie an der Entwicklung weiterer internationaler wissenschaftlicher Initiativen im Rahmen von NEST (New and Emerging Science and Technology) Programmen der Europäischen Kommission.