MentalSpace (Trauma-App-Studie)
Haben Sie eine oder mehrere traumatische oder extrem belastende Erfahrungen gemacht, die Ihr Leben erschüttert haben? Damit sind Sie nicht allein.
Etwa 21% der deutschen Bevölkerung erleben im Laufe ihres Lebens mindestens ein potenziell traumatisches Ereignis (Maercker, 2018). Die Reaktionen auf solche Ereignisse sind vielfältig und können von keiner oder kurzfristiger Belastung bis hin zu schwerwiegenden psychischen Störungen wie der Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) und nahezu jeder anderen psychischen Folgestörung reichen. Obwohl Traumafolgestörungen mit einem erheblichen Leidensdruck für Betroffene verbunden sind, bleiben diese häufig unerkannt und unbehandelt.
Zunehmende Krisensituationen wie Pandemien, Kriege und der fortschreitende Klimawandel verstärken die Notwendigkeit, die Versorgung für Menschen nach extrem belastenden Ereignissen zu verbessern. Forschungsergebnisse stützen dies, indem sie auf die zunehmende Zahl von Krisen sowie die erwartete Zunahme von Traumafolgestörungen und anderen psychopathologischen Folgen hinweisen. In dieser herausfordernden Lage sind Ansätze zur Prävention und Früherkennung von Traumafolgestörungen essenziell.
App-basierte Präventionsangebote bieten eine vielversprechende Möglichkeit, Betroffene flächendeckend zu erreichen und frühzeitig zu unterstützen. Solche Anwendungen können helfen, Stigmatisierung zu reduzieren und eine größere Anzahl von Betroffenen zu erreichen. Jedoch fehlt es derzeit an empirisch evaluierten digitalen Präventionsangeboten.
Hier setzt unser Projekt „MentalSpace: Seeking Prevention After Critical Events“ an. Im Oktober 2024 wurde bereits eine Pilotstudie erfolgreich abgeschlossen, in der Betroffene zu ihren Bedürfnissen und Barrieren bei der Nutzung einer Präventions-App befragt wurden.
Das Ziel des Projekts „MentalSpace“ ist die Entwicklung und Evaluation einer App, die der Prävention von Traumafolgestörungen und anderen psychopathologischen Folgen dient. Die App basiert auf dem Konzept des „Watchful waiting“, bei dem Symptome regelmäßig beobachtet und, falls nötig, aktive Hilfestellungen für weitere therapeutische Maßnahmen vorgeschlagen werden. Ergänzt wird dies durch psychoedukative Module, die Betroffene bei der Normalisierung und Bewältigung traumatischer bzw. extrem belastender Ereignisse unterstützen und ihre Ressourcen aktivieren sollen. Die Inhalte basieren auf der S2k-Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung akuter psychischer Traumafolgen (DeGPT, 2019).
Derzeit werden keine neuen Teilnehmenden rekrutiert. Anfang 2025 startet jedoch planmäßig unsere Therapiestudie, in der wir die Effektivität dieser Präventions-App erproben. Die App wird Ihnen kostenfrei zur Verfügung gestellt. Zusätzlich werden Sie im Laufe der Studie einige Male gebeten, online an psychodiagnostischen Untersuchungen teilzunehmen. Weiterführende Informationen zur Teilnahme werden zu gegebener Zeit ergänzt.
Wenn Sie Interesse an einer Teilnahme haben, können Sie bereits jetzt Ihre E-Mail-Adresse unter folgendem Link hinterlassen, damit wir Sie benachrichtigen, sobald die Studie beginnt: https://bildungsportal.sachsen.de/umfragen/limesurvey/index.php/896568?lang=de
Für weitere Fragen zum Projekt stehen wir Ihnen gerne über folgende Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung:
Social Media Kanal: https://www.instagram.com/mentalspaceapp/
Studienverantwortliche: Annika Jung (M.Sc.), Prof. Dr. Katja Beesdo-Baum, Dr. Judith Schäfer
Forschungspraktikantinnen: Amelie Haberlander (B.Sc.), Esther Harms (B.Sc.), Anna Hausmann (B.Sc.), Nicole Klubkova (B.Sc.), Ronja Schindler (B.Sc.), Anja Tschögl (B.Sc.)
Die Studie ist Teil des Promotionsprojekts von Annika Jung mit dem Arbeitstitel „Digitale Innovation im sächsischen Gesundheitswesen: Entwicklung und Evaluation einer App zur Prävention von traumaassoziierten Störungen“.