Feedbackkultur
Feedback ist in Lehr- und Lernprozessen sowohl für Lernende als auch für Lehrende ein äußerst wichtiges Unterstützungs- und Regulationsinstrument, welches auf sehr unterschiedliche Art und Weise gestaltet sein kann (Narciss, 2006). Die Rückmeldungen können dabei sowohl vom Lernenden selbst generiert werden (internes Feedback) als auch von anderen Personen kommen (externes Feedback). Doch nicht jedes Feedback ist immer hilfreich. Forschungsschwerpunkte der Professur für die Psychologie des Lehrens und Lernens sind daher insbesondere die Professionalisierung von Lehrpersonen bezüglich der Wirkungsweise von Feedback und der Umsetzung bzw. Gestaltung von Feedback zur Förderung des Lernprozesses.
Feedback ist ein ständiger Begleiter in Lehr- und Lernsituationen und kann dabei verschiedene Funktionen übernehmen und auf ganz verschiedenen Ebenen wirken. Feedback kann als Verstärker korrekter Antworten, als Informationsquelle zur Korrektur von Fehlern, als Motivationsquelle oder als Tutor bei der Aufgabenbearbeitung eingesetzt werden. Das informative tutorielle Feedback bietet dabei die Möglichkeit, Lernende durch hilfreiche Informationen in seinem Lernprozess zu unterstützen, ohne unmittelbar die richtige Lösung der Aufgabe darzubieten (Narciss, 2006). Im Schulkontext ist Feedback ein ständiger Begleiter in Lehr- und Lernprozessen und die Professionalisierung von Lehrpersonen für die Gestaltung von lernförderlichem interaktivem Feedback eine der wichtigsten Aufgaben in der Lehramtsausbildung.
Die Professur für die Psychologie des Lehrens und Lernens beschäftigt sich in verschiedenen Bereichen und Projekten mit der Gestaltung und Evaluation von Feedbackkomponenten. Im Projekt Sylber wird Feedback aus verschiedenen Perspektiven zur Generierung und Konstruktion von Unterrichtssituationen für Lehrertrainings genutzt und dadurch die Professionalisierung von Lehrpersonen angestrebt. Das Projekt SERENA entwickelt und evaluiert Feedbackstrategien für ein Serious Game und das AtuF-Projekt beschäftigte sich mit dem Adaptiven tutoriellen Feedback. Auch Peer-Feedback ist ein Forschungsthema, mit dem sich die Professur befasst. Dabei geht es um Feedback, welches sich gleichrangige Personen gegenseitig zu ihren Lernergebnissen geben.
Bei allen Vorhaben und Projekten ist das Interactive Two-Feedback-Loops (ITFL)-Model von Narciss (2006) als wesentliche Grundlage zu betrachten. Das Modell führt zentrale Erkenntnisse der Feedbackforschung zusammen und veranschaulicht Bedingungen und Wirkungen von Feedback (Narciss, 2006).
Ansprechpartner: Prof. Dr. Susanne Narciss, Christin Höppner, Olaf Peters
Ausgewählte Publikationen:
Narciss, S. (2006). Informatives tutorielles Feedback: Entwicklungs- und Evaluationsprinzipien auf der Basis instruktionspsychologischer Erkenntnisse. Münster: Waxmann.
Narciss, S. (2013). Teacher´s Assistant. International Innovation, October 2013, S. 19-21. [download]
Narciss, S., Sosnovsky, S., Schnaubert, L., Andrès, E., Eichelmann, A., Goguadze, G., Melis, E. (2014). Exploring feedback and student characteristics relevant for personalizing feedback strategies. Computers & Education, 71C, S. 56-76. doi: 10.1016/j.compedu.2013.09.011 5-year impact factor: 3.305.