Dieses Thema ist als Literaturbasierte Bachelorarbeit oder als SHK-Tätigkeit bearbeitbar
Durch die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung in vielen Bereichen der Industrie und den Betrieb sogenannter cyber-physischer Produktionssysteme (CPPS) erfolgt ein Wandel der Arbeit. CPPS sind hochautomatisierte und flexibel konfigurierbare Systeme, deren Eigenschaften einem regelmäßigen Wechsel unterliegen. Routineaufgaben können eigenständig durch das System und ohne menschliche Eingriffe gelöst werden. Bei unzureichender Automatisierung müssen Bediener*innen eingreifen und Nicht-Routineaufgaben erkennen und lösen. Die hohe Automatisierung sowie wechselnde Systemeigenschaften verhindern bei den Bediener:innen jedoch den Aufbau gewisser Kompetenzen bzw. eines adäquaten mentalen Modells (Ironies of Automation, Bainbridge, 1983). CPPS werden u.a. in der Prozessindustrie eingesetzt, die durch ein hohes Gefährdungspotential gekennzeichnet ist und somit einen Hochrisiko-Bereich darstellt. Beim Auftreten von Nicht-Routineaufgaben ist daher ein korrektes und zügiges Handeln notwendig, welches durch die oben beschriebenen Gegebenheiten erschwert wird.
Durch die ausgeschriebene Bachelorarbeit bzw. SHK-Tätigkeit kannst du einen Beitrag zur Forschung zur menschzentrierten Gestaltung von CPPS leisten!
Die Bachelorarbeit bzw. SHK-Tätigkeit soll einen Literaturüberblick in Form eines systematischen Reviews über bisherige Forschungsansätze und –ergebnisse zur Vermeidung der Ironies of Automation liefern. Dabei sollen sowohl unterschiedliche Anwendungsbereiche (Prozessindustrie, Luftfahrt und autonomes Fahren) als auch Erkenntnisse der Trainingsforschung berücksichtigt und ein besonderer Fokus auf dem Spannungsfeld zwischen Kompetenz, Performanz und Sicherheit gelegt werden.
Es bestehen bereits fundierte Vorarbeiten: Die Studienlage aus den Jahren 2010 bis Anfang 2021 ist bereits ausgewertet. In der ausgeschriebenen Bachelorarbeit sollen der Zeitraum ausgeweitet werden und relevante Studien bis Oktober 2023 in das Review einbezogen werden. Eine Literaturrecherche in gängigen Datenbanken hat bereits stattgefunden. Die Hauptaufgabe besteht daher in der Auswertung der Studien gemäß des PRISMA-Schemas.
Ein Bearbeitungsbeginn ist ab sofort möglich. Bei Interesse oder weiteren Fragen stehen Prof. Susanne Narciss (susanne.narciss@tu-dresden.de) und Felix Miesen (felix.miesen@tu-dresden.de) zur Verfügung.