Hinweise zur Anfertigung der Diplomarbeit
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[Wie kommt man zu einer Diplomarbeit?]
[Wer kann eine Diplomarbeit betreuen und begutachten?]
[Wie sieht es mit externen Diplomarbeiten aus?]
[Sollte man ein eigenes Thema betreuen lassen?]
[Wann sollte man eine Diplomarbeit übernehmen?]
[Wie beginnt man eine Diplomarbeit?]
[Wann startet die Datenerhebung?]
[Vergabe der Arbeit]
[Durchführung der Arbeit]
[Wie umfangreich sollte eine Diplomarbeit sein?]
[Woran kann man sich in der Gliederung und Form orientieren?]
[Abgabe der Arbeit]
[Publikation]
[Weitere formale Merkmale der Diplomarbeit]
[Abbildungen und Tabellen]
[Nummerierung von Gliederungsabschnitten und Seitenzählung]
Wie kommt man zu einer Diplomarbeit?
Es empfiehlt sich, sich gut über die Bedingungen für die Erstellung einer Diplomarbeit zu informieren, bevor man sich auf ein Thema festlegt. Dieser Leitfaden gibt Ihnen wichtige Tipps, die Ihnen dann am meisten helfen, wenn Sie sie lesen, bevor Sie sich festlegen.
Informieren Sie sich bei allen Professuren über die dort bearbeiteten Forschungsprogramme und die in diesem Rahmen angebotenen Diplomarbeiten. Informieren Sie sich auch über die Art der Betreuung und die übliche Dauer von Diplomarbeiten. Entsprechend der Prüfungsordnung soll eine Diplomarbeit innerhalb von sechs Monaten erstellt werden. Informell kommt es oft zu längeren Zeiten, was sich in aller Regel nicht auszahlt.
Wer kann eine Diplomarbeit betreuen und begutachten?
Jeder Professor oder habilitierte Mitarbeiter unserer Fachrichtung und Professoren, die mit unserer Fachrichtung kooperieren: Prof. Balck, Medizinische Psychologie der TUD, Prof. Schlag, Verkehrspsychologie der TUD.
Nicht habilitierte MitarbeiterInnen können eine Diplomarbeit nur im Auftrag der Professorin oder des Professors betreuen, bei der/dem sie arbeiten.
Wie sieht es mit externen Diplomarbeiten aus?
Sogenannte externe Diplomarbeiten müssen von einer Person aus dem o.g. Kreis möglicher BetreuerInnen betreut und begutachtet werden. Soll die Diplomarbeit von einem Hochschullehrer betreut werden, der nicht an dem durch die Prüfungsordnung geregelten Diplomstudiengang Psychologie beteiligt ist, oder soll sie in einer Einrichtung außerhalb der Universität durchgeführt werden, bedarf es hierzu der vorherigen Zustimmung des Prüfungsausschusses
(§ 18 Prüfungsordnung).
Sollte man ein eigenes Thema betreuen lassen?
Jeder Betreuer ist gut motiviert bei Themen, zu denen er selbst forscht. Erfahrungsgemäß unterschätzen Diplomanden den Aufwand bei einem Thema beträchtlich. Hier liegt eine wichtige Funktion eines guten Betreuers, nämlich die Arbeit so zuzuschneiden, dass sie in der kurzen Zeit von 6 Monaten „machbar“ ist. Die Erfahrungen der Fachrichtungen mit selbst gewählten Themen, für die jemand erst mal einen Betreuer sucht, sind dem entsprechend schlecht.
Wann sollte man eine Diplomarbeit übernehmen?
Es empfiehlt sich, die Diplomarbeit nicht vor dem Abschluss der FOV/BOV zu übernehmen, weil man in deren Rahmen erste Erfahrungen mit einem kleinen empirischen Projekt sammeln soll, die man dann bei der Diplomarbeit nutzen kann.
Wie beginnt man eine Diplomarbeit?
Nachdem Sie sich umfassend über mögliche Diplomarbeiten informiert haben, werden Sie mit Ihrem Betreuer an verschiedenen Terminen sprechen. Führen Sie über diese Gespräche ein Protokoll, das Sie möglichst umgehend Ihrem Betreuer zukommen lassen. Dieses Protokoll sollte alle Besprechungsergebnisse wiedergeben. Sie können dann bei der nächsten Besprechung klären, ob Sie sich richtig verstanden haben. Eine Kopie jedes Protokolls sollte auch der/die verantwortliche Professor/in erhalten, wenn Sie von einem/r MitarbeiterIn betreut werden. Anhand dieser Protokolle lassen sich zeitraubende Missverständnisse ausschließen und die Entwicklung einer Diplomarbeit nachvollziehen.
Wann startet die Datenerhebung?
Wenn Sie alles für Ihre Diplomarbeit und ihre Realisierung bedacht haben, dann erstellen Sie einen Arbeits- und Zeitplan. Der Plan sollte 6 Seiten DIN A4 (1,5-zeilig) umfassen, das entspricht einem Vortrag von 20 Minuten. Diesen schriftlichen Plan stellen Sie eine Woche vor dem Diplomanden-Kolloquium an der Sie betreuenden Professur jedem Beteiligten zu und
tragen ihn dann dort vor. Wenn Ihr Professor dann grünes Licht gibt, können Sie mit der Erhebung der Daten zu Ihrer Diplomarbeit starten. Ihr Plan muss auf folgende Punkte eingehen:
- Ziele
- Theorie mit Hinführung zu den Hypothesen oder Forschungsfragen
- Versuchsplan
- Auswertungsplan
- Zeitplan
Der nun folgende Teil des Leitfadens wurde großenteils von Jürgen Margraf für die Klinische Psychologie erstellt. Die von ihm übernommenen Teile sind in Anführungszeichen gesetzt. Teile, die in der Klinischen Psychologie anders praktiziert werden als in anderen Fächern der Psychologie, sind alternativ aufgeführt. Kleinere Änderungen und Auslassungen sind nicht
extra gekennzeichnet.
„Der vorliegende Leitfaden soll eine Hilfe für die Erstellung von Diplomarbeiten bieten und über die Kriterien informieren, die zu ihrer Bewertung herangezogen werden. Die Diplomarbeit ist eine Prüfungsleistung, deren Zwecke in den Prüfungs- und Studienordnungen festgelegt sind: Mit der Arbeit sollen die Diplomanden zeigen, dass sie innerhalb einer gegebenen Frist ein Problem aus der Psychologie selbständig nach wissenschaftlichen Methoden bearbeiten können. Außerdem soll die Arbeit Gelegenheit bieten, sich exemplarisch für einen Arbeitsbereich der Psychologie zu qualifizieren. In der Regel werden empirische bzw. experimentelle Arbeiten vorgegeben. Diese Arbeiten stellen keine eigenständigen Forschungsprojekte
der Diplomanden dar, sondern stehen unter der Leitung des Betreuers der Diplomarbeit.
Dieser Punkt ist von Bedeutung insbesondere bei Entscheidungen über methodische und inhaltliche Fragen sowie bei der anzustrebenden Veröffentlichung der Forschungsergebnisse.
Vergabe der Arbeit
Falls es sich um eine Gruppenarbeit handelt, ist schon im Exposé sehr deutlich darzulegen, in welcher Weise sich die Bearbeitenden (höchstens drei) das Arbeitsgebiet aufteilen, und wie sie bei der geplanten Untersuchung jeweils einzeln eine selbständige, in sich geschlossene, schriftliche Arbeit vorlegen können. Das Exposé soll einen Passus von jedem Einzelnen enthalten, in dem zu dieser Frage Stellung genommen wird. Ein Entwurf dieses Exposés ist dem Betreuer einzureichen. Nach der Einigung mit dem Betreuer über den Inhalt des Exposés wird die endgültige Fassung bei dem Betreuer abgegeben und die geplante Arbeit im Colloquium zur Klinischen Psychologie vorgestellt.
Durchführung der Arbeit
Die Studierenden verpflichten sich zu regelmäßigen Treffen mit dem Betreuer oder anderen Mitgliedern der Arbeitsgruppe, die Aufgaben bei der Betreuung übernommen haben. Ein solches Treffen sollte mindestens alle 4 Wochen vereinbart werden. Bei Entscheidungen über Veränderungen des Versuchsplans, Beginn von Experimenten und Auswertung oder anderen
wichtigen Phasen ist zuvor ein Treffen mit dem Betreuer zu vereinbaren. Kosten für die Durchführung der Untersuchungen sind vorher (im einzelnen) abzuschätzen. In der Regel müssen Kosten von Diplomanden selbst getragen werden. Es ist im einzelnen zu klären, welche Kosten vom Institut übernommen werden können. Außerdem ist anzugeben, inwieweit
allgemeine Mittel (z. B. Räume, Geräte) in Anspruch genommen werden. Verbrauchsmaterial kann in der Regel nicht gestellt werden. Dies gilt auch für das Anfertigen von Abzügen in der Druckerei. Der Zeitraum für die Durchführung und Abfassung der Arbeit sollte in der Regel sechs Monate nicht überschreiten, wobei die gesamte Arbeitszeit maximal 960 Arbeitsstunden
(24 Wochen zu je 40 Stunden) betragen darf.“
Die Anfertigung der Diplomarbeit
Wie umfangreich sollte eine Diplomarbeit sein?
Eine Diplomarbeit wäre im Idealfall ein veröffentlichbares Manuskript für eine Fachzeitschrift. Der Umfang für ein Manuskript ist bei den meisten Fachzeitschriften auf etwa 20-30 Seiten begrenzt. Dies ist erfahrungsgemäß für Diplomanden in der Regel ein zu hoher Anspruch. Eine Diplomarbeit sollte 60 Seiten DIN A4 (1,5-zeilig) ohne Anhang nicht überschreiten.
Begründete Ausnahmen sollten vorher mit dem Betreuer abgesprochen werden. Auf jeden Fall sind Arbeiten nicht deshalb besser, weil sie länger sind.
Woran kann man sich in der Gliederung und Form orientieren?
Deutsche Gesellschaft für Psychologie (1997). Richtlinien zur Manuskriptgestaltung. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Hogrefe: Göttingen.
Hier findet man die im deutschsprachigen Bereich geltenden Vorschriften zur Darstellungsform für wissenschaftliche Manuskripte in der Psychologie. Bei Diplomarbeiten ändern sich daran nur die Vorschriften zur Unterstreichung bei bestimmten Zeichen oder im Literaturverzeichnis. Alles, was in einem Manuskript, das man beim Verlag einreicht, unterstrichen ist, erscheint im Druck kursiv, deshalb schreiben Sie das Entsprechende einfach direkt kursiv in Ihrer Diplomarbeit.
Sehr gute Handlungsanweisungen für die darzustellenden Inhalte finden sich auf den Seiten 7-22 in: American Psychological Association (1999). Publication Manual of the American Psychological Association (Fourth Edition). American Psychological Association: Washington, DC.
Sehr empfehlenswert darin ist auch das Kapitel 2 „Expression of Ideas“ (S. 23-53). Sollten die Richtlinien zur Manuskriptgestaltung der Deutschen Gesellschaft für Psychologie noch spezielle Fragen offen gelassen haben, können Sie im Publication Manual der American Psychological Association viele weitere Hinweise finden.
Die inhaltliche Gliederung Ihrer Arbeit können Sie den führenden Fachzeitschriften des Bereichs der Psychologie entnehmen, in dem Ihre Diplomarbeit beheimat ist.
Inhaltsverzeichnis
Zusammenfassung
siehe unter (7)
(1) Ziele
Die meisten wissenschaftlichen Arbeiten beginnen, eventuell nach einer Einleitung, die aber in aller Regel entbehrlich ist, mit der Darstellung der Ziele, die in der Arbeit verfolgt wurden. Nur wenn die Ziele explizit angegeben sind, kann man feststellen, ob die nachfolgenden Überlegungen und Vorgehensweisen möglichst effizient zu den angegebenen Zielen führen.
Des öfteren finden sich die Ziele auch im Einleitungsteil, der Klarheit wegen empfiehlt sich jedoch, die Ziele explizit am Anfang der Arbeit zu beschreiben.
Alternative in der Klinischen Psychologie:
(1) „Einführung in die Problemstellung
Die Arbeit sollte mit einer kurzen Einleitung zur Problemstellung begonnen werden, damit die Literaturübersicht den Lesern nicht übergangslos vorgesetzt wird. Hier soll darauf eingegangen werden, in welcher Weise die Verfasser diese Problemstellung bearbeitet haben und wie sie ihre Untersuchung darzustellen gedenken. Die Gliederung der Arbeit sollte den Lesern also bereits hier verdeutlicht werden. Insbesondere soll erwähnt werden, warum und in welcher Reihenfolge bestimmte Literaturbereiche oder Erläuterungen zu Variablen aufgeführt werden.
Leitfragen:
- Allgemeine Abgrenzung des Themas
- Wird das Thema in der Einleitung so abgegrenzt, dass mit dem Themenbereich nicht vertraute Fachleute die Arbeit einordnen können?“
(2) Theorie
Im zweiten Kapitel mit der Überschrift Theorie werden alle Überlegungen dargestellt, die von den Zielen zu den zu prüfenden Hypothesen oder den zu beantwortenden Forschungsfragen führen. Zu diesen Überlegungen gehören alle zum Verständnis notwendigen Informationen zum theoretischen Hintergrund. Nicht notwendige Informationen, die z.B. nur Belesenheit
demonstrieren sollen, entfallen.
Alternative in der Klinischen Psychologie:
(2) „Literaturübersicht
In der Literaturübersicht sollen dann die wesentlichen Entwicklungen auf dem jeweiligen Arbeitsgebiet dargestellt werden, und zwar in einer solchen Form, dass sich zeigt, in welcher Weise die gegenwärtige Arbeit die Problemstellungen der Literatur weiterführt. Für die Literaturübersicht sollten möglichst weitgehend Originalarbeiten verarbeitet werden. Sammelaufsätze oder Übersichtsarbeiten sollten dagegen erst in zweiter Linie herangezogen werden. Sie dienen vor allem der Bewertung des Forschungsstandes, ersetzen aber nicht eine eigene Meinungsbildung der Diplomanden. Bei umfangreichen Forschungsgebieten kann die Zahl der Publikationen allerdings so groß werden, dass die Originalliteratur nicht mehr vollständig zitiert werden kann.
Leitfragen: Literaturbearbeitung
- Sind die berücksichtigten Arbeiten für das Thema repräsentativ und relevant?
- Sind die Inhalte der berücksichtigten Arbeiten gut gegliedert und verständlich dargestellt,so dass die themenbezogenen Aspekte erkennbar werden?
- Wird die berücksichtigte Literatur kritisch referiert?“
(3) Zusammenfassende Übersicht über die Hypothesen/Forschungsfragen
Diese entfällt aber in vielen Fachzeitschriften aus Raumgründen und ist daher auch in einer Diplomarbeit nicht erforderlich.
Alternative in der Klinischen Psychologie:
(3) „Fragestellungen und Hypothesen oder Versuchsziele
Im Anschluss daran sollten die Fragestellungen und Hypothesen bzw. die Untersuchungsziele dargestellt werden. Es ist wichtig, die präzisen Ziele oder Fragen darzustellen und Begründungen dafür zu liefern, warum man diese Fragestellungen für wichtig hält oder warum man bestimmte Erwartungen oder Hypothesen bezüglich der möglichen Ergebnisse hat. Dabei
sollte auf eine enge Verbindung zum Literaturteil geachtet werden.
Leitfragen: Ableitung der Fragestellung
- Wird die Fragestellung folgerichtig abgeleitet und nachvollziehbar begründet?
- Sind die Hypothesen, sofern es sinnvoll ist, solche zu formulieren, logisch und formal einwandfrei?“
(4) „Methoden
Im nächsten Teil der Arbeit werden die Methoden ausführlich dargestellt. Die Verfahrensweisen sollten so dargestellt werden, dass sie auch Lesern, die sich nicht intensiv mit der Arbeit beschäftigen, einsichtig sind. Dabei soll auch die Auswahl der Verfahrensweisen begründet werden. Bei der Angabe von Reliabilitätsdaten u. ä. soll möglichst präzise beschrieben werden,
wie solche Reliabilitätsprüfungen durchgeführt wurden. Die Darstellung der Methoden im Methodenteil wird durch die Aufnahme aller relevanten Forschungsinstrumente in den Anhang ergänzt. Dabei sollen möglichst wenig Abkürzungen für Gruppen oder Instrumente verwendet werden, da diese für den Leser meist unverständlich bleiben.
Leitfragen: Untersuchungsplan
- Ist der Untersuchungsplan der Fragestellung angemessen?
- Sind die Variablen richtig operationalisiert; ist die Operationalisierung nachvollziehbar? (Bei Verwendung von Testverfahren: Werden die Verfahren, sofern es sich nicht um Standardverfahren handelt, hinreichend erläutert?)
- Werden mögliche Störfaktoren gesehen und bei der Planung berücksichtigt?
- Wird die Durchführung so geschildert, dass eine unmittelbare Replikation der Untersuchung möglich ist? (Sind z. B. die Instruktionen nachvollziehbar?)
- Ist die Datenstichprobe der Fragestellung angemessen?
- Wird die Vp-Stichprobe hinreichend genau beschrieben?
- Sind die statistischen Methoden adäquat gewählt, a) bezüglich der Fragestellung, b) bezüglich der Datenqualität?
- Werden die statistischen Verfahren kritisch und gezielt eingesetzt?
- Werden die Voraussetzungen der statistischen Verfahren diskutiert und werden bei Verletzung der Voraussetzungen Alternativen zur Datenanalyse gesehen?
(5) Ergebnisse
Im darauf folgenden Teil werden die Ergebnisse dargestellt und diskutiert. Hier soll also nicht lediglich ein Tabellenteil vorliegen, sondern die Resultate sollen im Text noch einmal allgemein verständlich ausgedrückt sowie auch ansatzweise diskutiert werden. In der Regel sollten Ergebnisse und Diskussion getrennt werden.“ Ausnahmen sind sinnvoll, wenn aufgrund von Teilergebnissen weitere Analysen vorgenommen werden, die nicht aus dem Theorieteil hervorgehen.
„Bei der Darstellung von Tabellen und ähnlichem sollten möglichst die Konventionen der Deutschen Gesellschaft für Psychologie für die Anfertigung von Zeitschriftenartikeln befolgt werden. In den in den Texten aufgenommenen Tabellen und Darstellungen können evtl. nur zusammengefasste Resultate und statistische Testergebnisse dargestellt werden; in diesem Fall müssen Tabellen und Rohwerte, Durchschnitte und Summen in den Anhang aufgenommen werden. Die Darstellung der Ergebnisse sollte im Normalfall nach den Fragestellungen der Untersuchung gegliedert werden.
Leitfragen: Ergebnisdarstellung
- Ist die Ergebnisdarstellung vollständig?
- Ist bei der Ergebnisdarstellung der Bezug zur Fragestellung ersichtlich?
- Werden die Einschränkungen genannt, die sich bei einer Verletzung der Voraussetzungen der Methode ergeben?
- Sind die Tabellen/Grafiken verständlich und echte Hilfe für den Leser?
(6) Diskussion
Auf die Ergebnisdarstellung folgt eine Gesamtinterpretation der Resultate mit weiterführenden Überlegungen. Hier soll noch einmal eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnismuster sowie eine Wertung im Hinblick auf die Zielsetzungen der Arbeit insgesamt erfolgen. Dabei sollen die in der Einleitung angeschnittenen Gedankengänge wieder aufgenommen und
eine Kontinuität erreicht werden. Hier ist auch noch einmal auf die allgemeinen methodischen Probleme hinzuweisen sowie auf Möglichkeiten zur Verbesserung der Verfahrensweise bei zukünftigen Forschungen. Der Unterschied zu ersten Diskussionsbemerkungen, die bereits in der Ergebnissektion erfolgt sein können, liegt darin, dass hier nicht Einzelergebnisse gewichtet und bewertet werden, sondern eine umfassende Darstellung der Resultate und ihrer Bedeutung angestrebt wird.
Leitfragen: Interpretation/Diskussion
- Werden die Ergebnisse integriert, d. h.: Werden Einzelergebnisse aufeinander bezogen?
- Werden die Ergebnisse auf die Literatur und die Fragestellung bezogen?
- Werden Ansätze zu Folgeuntersuchungen diskutiert?
- Wird der eigene Untersuchungsansatz kritisch reflektiert?
- Werden die Ergebnisse angemessen generalisiert?
- Liegt eine Trennung von Ergebnissen und Interpretation vor?
(7) Zusammenfassung
Es folgt eine Zusammenfassung der Arbeit von 1 Seite (in der Klinischen Psychologie: maximal 2-3 Seiten), die zur Veröffentlichung in einem Institutsbericht oder zum Versand an interessierte Forscher etc. geeignet ist. In dieser Zusammenfassung sollen die Problemstellung (evtl. aus der Literatur abgeleitet) und eine Kurzfassung der Methode skizziert sowie die wichtigsten Ergebnisse und Interpretationen dargestellt werden.“ Die Zusammenfassung steht nach dem Inhaltsverzeichnis am Anfang der Diplomarbeit. Sie steht hier am Ende, weil es sich empfiehlt, sie zeitlich als letzten Teil zu verfassen.
(8) Literatur
Alle im Text zitierten Literaturstellen werden zusammen in einem Literaturverzeichnis aufgeführt. Die Zitierweise sollte sich nach den Regeln der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (s.o.) richten. In dieser Weise sollte auch im Text durchgängig zitiert werden.
Literaturhinweise im Text
Wörtliche Zitate sollen grundsätzlich in Anführungszeichen gesetzt werden. Im allgemeinen sollen die zitierten Stellen vollständig und wörtlich wiedergegeben werden. Nimmt der Verfasser Kürzungen vor, so ist die Stelle der Auslassung durch Punkte (...) zu kennzeichnen. Werden zum besseren Verständnis einige Wörter eingefügt, so sind diese in eckige Klammern
zu setzen. Fremdsprachige Zitate können im Original oder in der Übersetzung angegeben werden. Werden Übersetzungen angegeben, so ist dem Zitat der Klammervermerk „(Übers. durch Verf.)“ nachzustellen. Die Herkunft eines Zitats soll bis auf die Seitenzahl genau angegeben werden (Beispiel: Barlow, 1988, S. 333). Bei der Aufzählung mehrerer Arbeiten zum
gleichen Problem sind diese in der Reihenfolge zu ordnen, in der sie im Literaturverzeichnis erscheinen (Beispiel: Beck, 1978, 1982; Müller et al., 1976, Schmidt & Mayer, 1968). „Bei der sinngemäßen Darstellung von Befunden anderer Untersuchungen oder Überlegungen anderer Autoren erübrigt sich oft die Angabe von Seitenzahlen. Hier genügt neben der Nennung des jeweiligen Verfassers die Angabe der Jahreszahl (Beispiel: Ehlers (1989) berichtet über Versuche, in denen...).
Literaturhinweise
Literaturhinweise sind nicht in Fußnoten vorzunehmen. Statt dessen wird im Text auf die jeweilige Literatur verwiesen; die vollständige Angabe findet sich in einem Literaturverzeichnis am Ende des Beitrages. Bei einem Verweis werden im Text zuerst die Verfasser genannt, auf deren Arbeit man sich bezieht, dann das Erscheinungsjahr und, wenn es sich um die wörtliche Übernahme eines Zitats handelt, die entsprechende Seitenzahl. Im Literaturverzeichnis findet sich unter dem entsprechenden Verfassernamen und der entsprechenden Jahreszahl die vollständige Angabe des Buches oder des Zeitschriftenartikels, auf die im Text Bezug genommen wird.
Literaturverzeichnis
Beachten Sie bitte, dass Ihr Beitrag nie eine vollständige Darlegung Ihres jeweiligen Forschungsprojektes sein wird. Aus diesem Grunde sollten Sie auch das Literaturverzeichnis so kurz wie möglich halten. Erwähnen Sie also bitte sowohl im Text als auch im Verzeichnis nur die wichtigsten Arbeiten, auf die Sie Bezug nehmen. Bei sehr umfangreichen Forschungsfeldern
kann der Hinweis auf ein Werk der Sekundärliteratur viele Hinweise auf Originalarbeiten einsparen helfen. Bücher, Artikel usw., die nicht ausdrücklich im Text zitiert wurden, gehören nicht in das Literaturverzeichnis. Das Literaturverzeichnis befindet sich am Ende Ihres Beitrages und muss als solches gekennzeichnet werden.
(9) Anhang
Im Anhang sollen alle ergänzenden, für das Verständnis des Textes jedoch nicht unmittelbar erforderlichen Informationen aufgeführt werden. Dazu gehören Kopien der Forschungsinstrumente wie z. B. Fragebögen, Auswertungsschemata, Versuchsanweisungen, Gerätebeschreibungen.
Weiterhin müssen die Rohdaten mitsamt dem für die Computereingabe benutzten Kodierschema aufgeführt werden. Idealerweise sollten Rohdaten und Kodierschema dem Betreuer auch als Datei auf einer Diskette übergeben werden. Andere Inhalte des Anhangs können z. B. Tabellen mit Mittelwerten, die im Verlauf der Datenanalyse verwandt wurden, darstellen. Der Anhang soll möglichst umfassend sein, damit zukünftige Diplomanden, die vielleicht das gleiche Material weiterverarbeiten, hier ohne Schwierigkeiten Ausgangsmaterial finden können. Die in der Arbeit beschriebenen Datenanalysen müssen aufgrund der Tabellen im Anhang für mögliche erneute Analysen vollständig nachvollziehbar sein. Die einzelnen, inhaltlich getrennten Unterpunkte des Anhangs sind voneinander abzusetzen und mit den Überschriften „Anhang A:“, „Anhang B:“ zu versehen. Nach dem Doppelpunkt folgt eine inhaltliche Kennzeichnung.
Beispiel:
- Anhang A: Instruktion
- Anhang B: Rohdaten
- Anhang C: Kodierplan
- Anhang D: z.B. Schaltplan der Hautwiderstandsmessbrücke
Leitfragen: Formalia
- Ist die Gliederung einwandfrei (incl. Anhang)?
- Besitzt die Arbeit eine prägnante Zusammenfassung, aus der die wichtigsten Punkte der Arbeit deutlich hervorgehen?
- Ist das Literaturverzeichnis und sind die Zitate in Ordnung?
- Ist für die Leser ersichtlich, wie sie in den Besitz der Rohdaten kommen können? (Im Rahmen des Zumutbaren sind die Rohdaten normalerweise bei einer Diplomarbeit oder Dissertation im Anhang aufzuführen. Bei zu umfangreichen Datenmengen ist zusammen mit dem Betreuer nach einer sinnvollen Lösung zu suchen.)“ Diese kann zum Beispiel darin bestehen, dass Rohdaten und Kodierschema auf eine CD gebrannt werden.)
Untersuchungsmaterial
Das Originalmaterial der Arbeit, also Tonbänder, Videobänder, Datenträger etc. (oder Kopien davon), muss entsprechend den Regeln guter wissenschaftlicher Praxis und den Vorschriften über die Aufbewahrung von Prüfungsunterlagen mindestens 10 Jahre aufbewahrt werden, damit es auf Verlangen zugänglich gemacht werden kann. Sofern das Originalmaterial der
Arbeit vom Institut gestellt wurde, bleibt es im Besitz der Abteilung und kann von anderen Diplomanden oder für andere Fragestellungen uneingeschränkt weiter verwertet werden. Daher sollte dieses Material sehr gut beschriftet und dokumentiert sein, damit sich nach Ausscheiden des Bearbeiters keine Schwierigkeiten bei der Identifikation des Materials ergeben.
Bei einer Veröffentlichung wird immer auf diejenigen, die das Material ursprünglich erhoben haben, verwiesen. Falls bereits vorhandenes Untersuchungsmaterial für eine Diplomarbeit verwendet wird, ist ebenfalls grundsätzlich bei allen schriftlichen Darstellungen ein Verweis auf den Ursprung des Materials und die Personen, die es zur Verfügung gestellt haben, erforderlich.
Erklärung: Auf der letzten Seite der Arbeit muss folgende Erklärung stehen:
Erklärung
Hiermit erkläre ich, Vorname Name, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel verwendet habe.
Ort, Datum, Unterschrift
Abgabe der Arbeit
Es wird empfohlen, zu Beginn der Abfassung der Arbeit eine Textprobe zum theoretischen Teil von 8-10 Seiten sowie die Gliederung der Arbeit dem Betreuer zur Diskussion abzugeben. Darüber hinaus sollte vor einer vollständigen Rohfassung der empirische Teil der Arbeit dem Betreuer zur Einsichtnahme übergeben werden. Auf diese Weise können Rückmeldungen
gegeben werden, die gegebenenfalls Fehler vermeiden helfen. Spätestens 5 Wochen vor dem offiziellen Abgabedatum der Arbeit im Prüfungsamt soll eine maschinengeschriebene Rohfassung der Arbeit abgeliefert werden. Die Diplomanden verpflichten sich, nach Durchsicht der Arbeit durch den Betreuer Änderungen vorzunehmen, soweit diese im Rahmen des
Exposés bleiben. Gegebenenfalls ist diese revidierte Fassung dem Betreuer erneut vorzulegen.
Ein endgültiges Manuskript sollte – in jedem Fall – erst nach Absprache mit dem Betreuer erstellt werden.
Publikation
Eine Publikation von Ergebnissen aus der Diplomarbeit in Fachzeitschriften oder Handbüchern ist grundsätzlich anzustreben. Eine Publikation erfordert die explizite Zustimmung des Betreuers, der nach Maßgabe der wissenschaftlichen Leistungen der an der Forschung Beteiligten über die Autorenschaft und das Organ der Veröffentlichung entscheidet.
Weitere formale Merkmale der Diplomarbeit
Fußnoten
Fußnoten sind nach Möglichkeit zu vermeiden. Wenn eine Fußzeile unumgänglich ist, so ist im laufenden Text durch eine hochgestellte Ziffer (steht ohne Klammer in den Richtlinien) auf die Fußnote zu verweisen. Ist auf einer Seite eine Fußnote anzubringen, so kommt unter den laufenden Text vom linken Rand an ein Strich in der Länge von ca. 10 Anschlägen. Darunter folgen die Nummer und der Fußnotentext. Fußnotentexte können in Abweichung von der üblichen Regelung engzeilig geschrieben werden.
Abbildungen und Tabellen
Alle Abbildungen sind mit laufenden Nummern zu versehen (Abb. 1, Abb. 2, ...). Bei umfangreichen Arbeiten kann man die Zählung der Abbildungen in jedem Kapitel neu beginnen (Abb. 1.1., Abb.1.2. ...). Unter der Abbildung setzen Sie um 3 Anschläge eingerückt den Erläuterungstext der Abbildung, der abweichend von der sonstigen Regelung einzeilig (nicht
anderthalbzeilig) zu schreiben ist. Dem Erläuterungstext geht die Abkürzung „Abb.“ und die Nummer der Abbildung, gefolgt von einem Doppelpunkt, voraus. Beachten Sie, dass auf jeder Abbildung alle Achsen, Kurven usw. ausreichend beschriftet sein müssen. Erscheinen in einem Schaubild mehrere Kurven, so sind diese durch verschiedene Strichqualitäten voneinander
abzusetzen. Falls die Arbeit farbig ausgedruckt wird, ist darauf zu achten, dass die Unterschiede zwischen den Strichen auch noch auf Schwarz-weiß-Kopien deutlich erkennbar sind.
Auch Kopien von Abbildungen oder Tabellen mit Grau-Schattierungen oder farbigen Unterlegungen bereiten oft Probleme.
Auch Tabellen sind mit laufenden Nummern zu versehen (Tab. 1, Tab. 2 ...). Dem Erläuterungstext zu einer Tabelle geht die Kennzeichnung „Tab.“ mit anschließender Tabellennummer und einem Doppelpunkt voraus. In Abweichung vom Vorgehen bei Abbildungen ist jedoch – entsprechend internationaler Gepflogenheiten – der Erläuterungstext zu einer Tabelle über die Tabelle zu setzen. Beachten Sie bitte, dass jede Zeile und Spalte einer Tabelle eine Angabe erhalten muss, aus der eindeutig zu ersehen ist, welche Daten in einer Tabellenzeile erscheinen.
Nummerierung von Gliederungsabschnitten und Seitenzählung
Kapitel, Abschnitte, Unterabschnitte werden grundsätzlich mit arabischen Ziffern durchnummeriert. Die Zählung untergeordneter Überschriften wird jeweils von der Zählung der übergeordneten Überschrift durch einen Punkt getrennt.
Die Seitenzählung mit arabischen Ziffern beginnt mit dem Titelblatt, auf dem allerdings die Zahl „1“ nicht erscheint. Auf allen folgenden Seiten wird die Seitenzahl vermerkt. Die Seitenzählung wird fortlaufend bis zur letzten Seite des Manuskripts weitergeführt. Mit dem Literaturverzeichnis oder dem Anhang beginnt keine neue Seitenzählung.“
Hinweise zur formalen Gestaltung und zur Einreichung der Diplomarbeit: s. Anlage