Jul 21, 2020
Ehemalige Schlüsselkompetenztutorinnen des Schreibzentrums berichten
Am Schreibzentrum der TU Dresden geben Schlüsselkompetenztutoren und –tutorinnen (zur aktuellen Teamübersicht) von Oktober 2017 bis Dezember 2020 Workshops für Studierende zu den Themen wissenschaftlich Schreiben, Lern- und Arbeitstechniken, Zeitmanagement, wissenschaftlich Kommunizieren und Präsentieren und Projektmanagement. In drei Jahrgängen wurden insgesamt 33 Studierende der TU Dresden zu Schlüsselkompetenztutor/innen ausgebildet.
Vier von ihnen haben zum Abschied ihre Erfahrungen aufgeschrieben und berichten, wie die Qualifizierung zum Tutor bzw. zur Tutorin (zum Qualifizierungskonzept) und Durchführung der Workshops ihren Werdegang geprägt haben:
- Bettina Groschopp: "persönlich in hohem Maße profitiert"
- Carolin Preiß: "eigene Qualifikationen weiterentwickelt"
- Michéle Kümmel: "gute Grundlage für meinen zukünftigen Berufseinstieg"
- Olga Tcaci: "wertvolle Kenntnisse bekommen"
Bettina Groschopp: "persönlich in hohem Maße profitiert"
- Studiengang: Informatik (Diplom)
- Schlüsselkompetenzbereich: Zeitmanagement (zu einem Workshopbericht)
- Tutorentätigkeit: Oktober 2018 bis März 2020
"Noch vor ein paar Jahren wäre es für mich undenkbar gewesen, einen Workshop zu leiten. Für mich war es – trotz guter Vorbereitung – schon sehr unangenehm, wenn ich im Rahmen meines Studiums ein Referat halten musste. Angesichts des vollen Stundenplans und der hohen Anforderungen in meinem Informatik-Studium begann ich mich mehr und mehr mit dem Thema Zeitmanagement zu beschäftigen. So lernte ich die Workshops des Schreibzentrums zunächst aus der Perspektive einer Teilnehmerin kennen.
Grundsätzlich kann man sich Wissen zum Thema Zeitmanagement (und zu vielen anderen Schlüsselkompetenzen) selbst aneignen. Die Auswahl an Büchern, Websites und sonstigen Ratgebern zu diesem Thema ist sehr groß. Meiner Meinung nach kann jedoch keines dieser Medien jene magische Zutat ersetzen, die ein Workshop bietet: Die Möglichkeit zum direkten Austausch mit anderen „Leidensgenossen“. Ich habe als Teilnehmerin und als Workshopleiterin immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Teilnehmenden im Workshop auch untereinander hilfreiche Tipps austauschen und sich gegenseitig unterstützen. Ein weiterer Vorteil ist, dass verschiedene Techniken und Methoden direkt im Workshop ausprobiert werden können. Dabei werden die Workshops überwiegend von Peer-Tutorinnen und -Tutoren geleitet. Workshopleitende und Teilnehmende können sich daher auf Augenhöhe begegnen, was zu einer angenehmen und offenen Atmosphäre beiträgt.
Nachdem ich einige von Peer-Tutorinnen und -Tutoren gehaltene Workshops am Schreibzentrum besucht hatte, wurde in mir der Wunsch, mein erworbenes Wissen weiterzugeben, immer stärker und ich begann mich zu fragen: „Könnte ich das nicht vielleicht auch?!“. So nahm ich all meinen Mut zusammen und bewarb mich als Schlüsselkompetenztutorin (SKT). Diesen Schritt habe ich niemals bereut, denn mein Nebenjob am Schreibzentrum hat mir großen Spaß gemacht. Ich konnte mich persönlich weiterentwickeln und hatte die Gelegenheit, mich ausführlich mit Themen zu beschäftigen, die mich sowieso brennend interessieren. Dass ich mit meiner Arbeit anderen Studierenden weiterhelfen kann, war mir ebenfalls sehr wichtig. Insgesamt nahm ich meine Tätigkeit als zutiefst sinnvoll und erfüllend wahr. Auch die Zusammenarbeit und den regelmäßigen Austausch mit meinen SKT-Kolleginnen und -Kollegen empfand ich als sehr bereichernd. Besonders gut gefallen hat mir, dass wir bei der Vorbereitung und Durchführung unserer Workshops einen großen Gestaltungsspielraum hatten und stets eigene Ideen einbringen konnten. Bei Fragen und Problemen waren unsere Mentorinnen jederzeit ansprechbar und haben uns bestmöglich unterstützt. Ich bin sehr froh und dankbar, dass ich ein Teil von einem so großartigen Team sein durfte!
Meine Arbeit am Schreibzentrum hatte inhaltlich wenig mit meinem Studiengang zu tun, dennoch habe ich persönlich in hohem Maße davon profitiert. Situationen, in denen ich vor einer Gruppe von Menschen sprechen muss, kann ich nun mit einer viel größeren Selbstsicherheit und Gelassenheit entgegenblicken. Die Erfahrungen, die ich im Rahmen meiner Tätigkeit am Schreibzentrum sammeln konnte, werden sicherlich auch in meinem späteren Berufsalltag von Nutzen sein. Zwar habe ich aktuell noch keine konkrete Vorstellung davon, wie meine berufliche Zukunft aussehen soll… Aber mittlerweile ist es für mich absolut denkbar, dass das Leiten von Workshops ein wesentlicher Bestandteil meiner späteren Arbeit werden könnte." [08.04.2020]
Carolin Preiß: "eigene Qualifikationen weiterentwickelt"
- Studiengang: Lehramt an Gymnasien (Deutsch und Englisch)
- Tutorentätigkeit: April 2018 bis Februar 2020
- Schlüsselkompetenzbereich: Zeitmanagement
"Es ist nun fast zwei Jahre her, dass ich mich für die Arbeit als Schlüsselkompetenztutorin beim Schreibzentrum bewarb und dann die dazugehörige Ausbildung durchlief. Rückblickend sehe ich diese Entscheidung als eine der besten und wichtigsten in meiner universitären Laufbahn und bin froh diese Chance bekommen zu haben. Nicht nur habe ich anderen Studierenden bei der Entwicklung von Schlüsselkompetenzen durch Workshops im Bereich Zeitmanagement geholfen, sondern ich habe auch meine eigenen Qualifikationen in diesen und weiteren Kernkompetenzen extrem weiterentwickelt. Ich erhielt Wissen über zahlreiche Methoden und Lernformen in der Erwachsenenbildung und gleichzeitig die Möglichkeit, mich im Sprechen vor Leuten, verschiedenen Präsentationsformen und Erteilen von Aufgaben zu erproben. Besonders als angehende Lehrerin war die Möglichkeit mich in diesem Bereich auszuprobieren und weiterzuentwickeln extrem wertvoll. Gleichzeitig half es mir bei der Entscheidungsfindung, ob ich mir tatsächlich vorstellen kann, als Lehrerin zu arbeiten insofern, dass ich stetig Feedback zu meiner Tätigkeit als Lehrende erhielt und ich somit Motivation und den Glauben an meine Fähigkeiten schöpfen konnte. Gerade als Lehramtsstudentin sind diese Erfahrungen enorm wertvoll; sie bestätigten mich in meiner Studienwahl und ermutigten mich diesen Weg weiterzugehen.
Weiterhin profitierte ich durch den stetigen Austausch innerhalb des Tutorenkreises und des Kollegiums. In Tutorentreffen erhielten wir die Möglichkeit Methoden und Erfahrungen weiterzugeben, was uns gleichzeitig verband, ermutigte und weiterbrachte. Dabei stand immer auch unser persönlicher Erfolg im Mittelpunkt, nicht nur innerhalb der Tutorentätigkeit, sondern auch als Individuum.
Die Mitwirkung an verschiedenen Events bot mir auch die Möglichkeit, Organisationsfähigkeiten weiterzuentwickeln. Dabei wurde stets professionell gearbeitet und doch lag der Fokus immer auch auf Spaß und Freude an der Arbeit. Die Tätigkeit als Tutorin zeichnete sich vor allem durch ein hohes Maß an Eigenverantwortung aus, was den TutorInnen, die neben der Arbeit auch ihr Studium zu bewältigen haben, sehr viel Freiheiten bietet, aber auch die Entwicklung der Fähigkeit zum eigenständigen, gut geplanten Arbeiten förderte.
Ich habe mich beim Schreibzentrum immer sehr gut betreut gefühlt. Die TutorInnen standen immer in sehr engem Kontakt zu den verantwortlichen Kollegen. Diese waren für alle Fragen und Anregungen stets offen, was uns die Möglichkeit gab, das Projekt aktiv mitzugestalten.
Alles in allem bin ich sehr dankbar für diese Chance und ein Projekt, das sowohl Teilnehmende als auch TutorInnen weiterbringt, Gelegenheit zum Austausch bietet und ein Teil eines aktiven, lebendigen und modernen Universitätslebens ist. Abgesehen von der Möglichkeit neben dem Studium Geld zu verdienen, konnte ich mich vor allem auch selbst weiterentwickeln und dies in einem Rahmen, der gleichzeitig einen Nutzen für andere Studierende bot. Das Angebot des Schreibzentrums legt dabei den Fokus auf Fertigkeiten, die im Unialltag oft zu kurz kommen, die praxisnah sind und die jedem Studierenden im Laufe seines Studiums mitgegeben werden sollten. Dabei sind alle Beteiligten stets am Mehrwert für die Teilnehmenden interessiert und beraten persönlich, respektvoll und auf die individuellen Bedürfnisse des Einzelnen abgestimmt. Dieser Leitgedanke zieht sich auch als roter Faden durch das Miteinander im Kollegium und innerhalb des TutorInnenkreises." [20.03.2020]
Michéle Kümmel: "gute Grundlage für meinen zukünftigen Berufseinstieg"
- Studiengang: Wirtschaftsinformatik (Diplom)
- Tutorentätigkeit: August 2017 bis Oktober 2018
- Schlüsselkompetenzbereich: Zeitmanagement; Schreibberaterin
"Meine Tätigkeit am Schreibzentrum umfasste nicht nur die Arbeit als Schreibberaterin, sondern auch die Arbeit als Schlüsselkompetenztutorin. Mit Hilfe der umfassenden Qualifizierung erlangte ich nicht nur theoretisches Wissen zu inhaltlichen Schwerpunkten wie beispielsweise Erwachsenbildung, sondern konnte vor allem meinen Pool an Methoden und Soft Skills erweitern. Das daraus entstandene Zertifikat, wurde sogar durch externe, zukünftige Arbeitgeber als sehr umfangreich und ausführlich gelobt.
In der Anfangszeit als Workshopleiterin half mir besonders, dass ich einerseits Workshops aus Sicht einer Teilnehmerin miterleben und reflektieren sowie andererseits mit erfahrenen Dozierenden und Teamteaching-Partner*innen zusammenarbeiten
konnte. Die Arbeit als Schlüsselkompetenztutorin im Bereich Zeitmanagement half mir, mein Studium effektiver und effizienter zu gestalten. Vor allem meine Diplomarbeit konnte ich mit Hilfe eines flexiblen und detaillierten Zeitplans viel strukturierter schreiben, als wissenschaftliche Arbeiten, die ich vor meiner Tätigkeit am Schreibzentrum schrieb.
Außerdem konnte ich meine Kommunikationsfähigkeit sowohl im Team als auch vor
einer Gruppe und meinen Umgang mit Feedback verbessern. Diese beiden Fähigkeiten
bilden meiner Meinung nach eine gute Grundlage für meinen zukünftigen Berufseinstieg.
Die Angebote des Schreibzentrums sind aus meiner Sicht besonders, da eine Vielzahl an
unterschiedliche Themen in verschiedenen Formaten bearbeiteten werden können: So
gibt es einerseits Workshops, die explizit für den MINT-Bereich oder die Geisteswissenschaft ausgezeichnet sind und andererseits Workshops, die es den Studierenden ermöglicht, ihren (fachlichen) Blick zu erweitern. Das bestätigten auch die Rückmeldungen der Studierenden aus den Workshops oder aus der Schreibberatung.
Außerordentlich ist dabei die Unterstützung der Studierende durch Peer-Tutor*innen:
So entsteht eine Arbeitsatmosphäre, die sowohl unbeschwert als auch produktiv ist." [29.10.2018]
Olga Tcaci: "wertvolle Kenntnisse bekommen"
- Studiengang: Wirtschaftswissenschaften, Bachelor
- Tutorentätigkeit: Januar 2017 bis August 2018
- Schlüsselkompetenzbereich: Wissenschaftlich Kommunizieren und Präsentieren
"Die Möglichkeit, ein Teil vom SZD-Team zu sein, war für mich eine wunderschöne Erfahrung. Am besten hat mir die Arbeitsatmosphäre gefallen. Bei Bedarf gab es immer eine Person, die mich mit einem Rat oder Vorschlag betreuen konnte.
Abgesehen von der Tatsache, dass ich viel für meine persönliche Entwicklung aus dieser Erfahrung mitnehmen konnte, hat es auch Spuren in meiner professionellen Entwicklung hinterlassen. Ab jetzt lassen sich die Vorstellungsgespräche viel leichter meistern.
Die Angebote des Schreibzentrums dienen als eine wunderbare Abwechslung zu den Uni-Veranstaltungen. Es ist eine Möglichkeit nicht nur wertvolle Kenntnisse aus anderen Bereichen zu bekommen, sondern auch neue Personen kennenzulernen sowie ihre Erfahrungen." [27.09.2018]
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Das Schreibzentrum der TU Dresden (SZD) ist die zentrale Anlaufstelle rund um das akademische Schreiben sowie studien- und berufsrelevante Schlüsselkompetenzen. Das SZD unterstützt Studierende und Lehrende u. a. mit Angeboten
- zum Planen und Schreiben verschiedener Texte im Studium wie Belege, Protokolle, Seminar- und Abschlussarbeiten,
- zu Zeit- und Projektmanagement, Lern- und Arbeitstechniken sowie wissenschaftlichem Präsentieren und Kommunizieren
- und zur Vermittlung des akademischen Schreibens in Lehre und Betreuung.
Alle Informationen zu Angeboten und Möglichkeiten der Unterstützung sind in den Bereichen für Studierende und Lehrende zu finden.
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