27.03.2024
Campuslinie: Verbesserte Verkehrsinfrastruktur für bessere Erreichbarkeit der TU Dresden
Neue Straßenbahnstrecke entlang der Nossener Brücke und der Nürnberger Straße geht in die Umsetzung
Das Planfeststellungsverfahren für die geplante neue Straßenbahnstrecke der „Campuslinie“ zwischen Löbtau und Nürnberger Ei entlang der Nossener Brücke und Nürnberger Straße ist erfolgreich abgeschlossen. Damit ist ein Meilenstein für das Großprojekt im Dresdner Süden erreicht und die Neubaustrecke geht nun in die Umsetzung.
Verkehrsbürgermeister Stephan Kühn: „Ich freue mich sehr, dass mit dem Planfeststellungsbeschluss nun Baurecht für die Campuslinie zwischen Löbtau und der TU Dresden besteht. Die Campuslinie ist ein Schlüsselprojekt für klimafreundliche Mobilität. Sie bringt neben der guten ÖPNV-Verbindung im Dresdner Südwesten mit dem neuen S-Bahnhaltepunkt Nossener Brücke eine bessere regionale Anbindung. Der Alleecharakter entlang der Nürnberger Straße wertet den Stadtraum gestalterisch auf.“
Mit dem Ersatzneubau der Nossener Brücke wird auch für den Autoverkehr diese wichtige Ausweichstrecke der Autobahn gesichert. Bei dem Bauprojekt geht es insbesondere um die Erschließung des namensgebenden Campus der TU Dresden durch den ÖPNV. Die neue Direktverbindung mit der Straßenbahnlinie 7 sowie die neuen Fuß- und Radwege werden die Verkehrsanbindung der TU Dresden spürbar verbessern. Jan Gerken, Kanzler der TU Dresden, führt dazu aus: „Die Campuslinie verbessert die generelle Erreichbarkeit der TU Dresden weiter und unterstützt die Bestrebungen der TUD, ihre Mobilitätsvision – also einen ‚sehr gut erreichbaren, lebendigen, nachhaltigen und innovativen TU-Campus mit hoher Aufenthaltsqualität‘ umzusetzen – sehr.“
Lars Seiffert, Vorstand der DVB sagt dazu: „Auch wir haben die Vision, die Studierenden und Beschäftigten der TU Dresden komfortabel und klimafreundlich zum Campus zu bringen. Das gelingt am besten mit der Straßenbahn. Die Buslinie 61 platzt mit 30.000 Fahrgästen aus allen Nähten. Trotz Verstärkerfahrten sind die Busse regelmäßig überfüllt und fahren besonders vor und nach den Vorlesungen mit Verspätung.“
Ab Ende 2025 startet die Hauptbaumaßnahme auf der 1,7 Kilometer langen Strecke zwischen der Zentralhaltestelle Tharandter Straße bis kurz vor das Nürnberger Ei. Die Baukosten werden voraussichtlich 324 Mio. Euro betragen und die Baumaßnahme bis Herbst 2031 andauern. Während des Baus wird der Verkehr über die Strecke aufrechterhalten – beide Fahrtrichtungen werden weiterhin mit Einschränkungen befahrbar sein.
Andere Baumaßnahmen starten bereits im Juni 2024. Dann wird die SachsenEnergie einen Fernwärmetunnel unter der Bahnstrecke bauen und damit die bis dato oberirdische Variante ablösen. „Dieser Wechsel unter die Erde ist notwendig, da die derzeitige Fernwärmebrücke dem neuen, breiteren Verkehrszug der Campuslinie im Wege wäre“, sagt Dr. Franziska Graube-Kühne, Abteilungsleiterin Technik im Bereich Kraft und Wärme bei SachsenEnergie. „Erste bauliche Vorbereitungen für den später rund 270 Meter langen Tunnel prägen bereits seit mehreren Wochen öffentlich sichtbar das Straßenbild neben der Zwickauer Straße.“ Der neue Fernwärme-Tunnel, in dem parallel auch Strom und Telekommunikationsleitungen verlaufen werden und der daher auch Mediendüker genannt wird, ist eine von mehreren Fernwärme-Baustellen im Zuge des Fernwärme-Ausbaus in Dresden.
Schon in den letzten Jahren wurden vorbereitende Maßnahmen für das Großprojekt entlang der Nossener Brücke und Nürnberger Straße umgesetzt und verschiedene Strecken saniert, die während des Baus als Umleitungsstrecken dienen. So zum Beispiel auf der Würzburger Straße und die Zwickauer Straße.
Zum Gesamtprojekt Campuslinie
Künftig sollen zwischen Löbtau und Strehlen Straßenbahnen fahren, die ihre Fahrgäste schnell und direkt ans Ziel bringen. Die Campuslinie besteht aus insgesamt vier Bauabschnitten. Seit 2019 ist die erste Neubaustrecke zwischen Wasaplatz und Tiergartenstraße in Betrieb. Im gleichen Jahr wurde die neue Zentralhaltestelle „Tharandter Straße“ auf der Kesselsdorfer Straße in Betrieb genommen. Auf dem aktuellen Abschnitt soll ab 2030 die Straßenbahn fahren können. Für den letzten Streckenabschnitt vom Nürnberger Platz über den Zelleschen Weg und die Caspar-David-Friedrich-Straße zum Wasaplatz schreitet die Planung voran. Ein Baubeginn ist hier frühestens im Jahr 2029 möglich.
Auf der Campuslinie werden zunächst die Straßenbahnlinien 7 im Westen und 9 im Osten gemeinsam mit der Buslinie 61 den Campus erschließen, langfristig könnte eine neue Straßenbahnlinie 14 die Linie 61 ersetzen. Erklärtes Ziel ist es, mit der besseren ÖPNV-Anbindung die Verkehrswende in Dresden ein Stück voranzubringen. Mit der Campuslinie will die DVB 1,35 Millionen neue Fahrgäste pro Jahr gewinnen.
Weitere Informationen:
- Virtuelle Fahrt durch die Neubaustrecke www.dresden.de/campuslinie-abschnitt2
- bisherige Pressemeldungen zu den Baumaßnahmen an den Umleitungsstrecken:
- Löbtau-Nord: Baufeldfreimachung an der Nossener Brücke/Nürnberger Straße (27.09.2023)
- Plauen: Sanierungsarbeiten an der Würzburger Straße (17.07.2023)
- Campuslinie: Vorbereitungen für die neue Straßenbahnstrecke Löbtau–Südvorstadt (29.04.2022)
- Südvorstadt: Gehweg-Bauarbeiten an der Nossener Brücke (dresden.de)