19.11.2013
cfaed-Physiker realisieren neue Bauelemente aus organischen Halbleitern
Physiker des Center for Advancing Electronics Dresden
(cfaed) haben erstmals einen Transistor auf der Basis der neuen
organischen Halbleiter realisiert. Der
Inversions-Feldeffekttransistor ist das grundlegende Bauelement
der modernen Silizium-Mikroelektronik, der heutzutage in jedem
Handy oder Computer milliardenfach eingebaut ist. Schlüssel der
Neuentwicklung ist die kontrollierte Dotierung der organischen
Halbleiter, die bereits erfolgreich in organischen Leuchtdioden
für Displays in Handys eingesetzt wird. Über den Durchbruch
wurde auch in der aktuellen Ausgabe der international führenden
Fachzeitschrift „Nature Communication“ (14.11.2013)
berichtet.
Dotierung wurde bisher in organischen Transistoren nicht
verwendet. „Man hat angenommen, dass eine Dotierung in
organischen Transistoren zu einer Verschlechterung von
Parametern führen würde, oder – im Fall der
Inversionstransistoren - aus physikalischen Gründen gar nicht
möglich sei“, sagt Dr. Björn Lüssem, Leiter der
Bauelemente-Arbeitsgruppe am Institut für Angewandte
Photophysik (IAPP), das zum neuen Exzellenzcluster der
Technischen Universität (TU) Dresden für Mikroelektronik,
cfaed, gehört. In Zukunft können auch bei organischen
Transistoren die Vorteile der Dotierung genutzt werden. „Bei
dotierten Transistoren lassen sich die Transistorparameter
genau kontrollieren“, erklärt Dr. Björn Lüssem. Organische
Schaltkreise sind flexibel und können auf großen Flächen
aufgebracht werden. Sie werden unter anderem bereits für das
Ansteuern größerer Displays verwendet. Denkbar sind auch
medizinische Anwendungen wie flexible Sensoren.
„Die erstmalige Realisierung eines organischen
Inversions-Transistor ist ein Durchbruch für die organische
Elektronik“, freut sich Prof. Karl Leo, Leiter des IAPP. „Sie
zeigt die Innovationskraft der TU Dresden auf dem Gebiet der
Informationstechnik und beweist, dass der Exzellenzcluster
cfaed neue Durchbrüche ermöglicht. Dieser Erfolg konnte nur
durch die enge Verzahnung unserer Forschung mit der Industrie
erzielt werden, insbesondere mit der Novaled AG, die die
Arbeiten mitfinanziert hat“.
Informationen für Journalisten:
IAPP, Max L. Tietze, Tel +49 351 463-32748,
cfaed, Birgit Holthaus, +49 351 463 42848,