13.06.2013
Offene Plattform FOREL in Dresden gestartet
Ein neues vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) gefördertes Leuchtturmprojekt im Bereich der
Elektromobilität wird am 1. Juli 2013 starten. Das Forschungs-
und Demonstrationszentrum für ressourceneffiziente
Leichtbaustrukturen der Elektromobilität (FOREL) wird als
national übergreifende, offene Plattform erstmals aktuelle
Erkenntnisse auf dem Gebiet der Elektromobilität bündeln,
systemische Forschungsansätze aufzeigen und
elektromobilgerechte Leichtbausystemlösungen zielgerichtet in
die industrielle Praxis überführen. Darüber wurde auf einer
Pressekonferenz im 17. Internationalen Dresdner
Leichtbausymposiums Rahmen des 17. Internationalen
Dresdner Leichtbausymposiums informiert.
Das Verbundvorhaben wurde durch das Institut für Leichtbau und
Kunststofftechnik (ILK, Direktor: Prof. Werner Hufenbach) der
Technischen Universität Dresden im Rahmen der Nationalen
Plattform Elektromobilität (NPE) mit Unterstützung der
Arbeitsgruppe 5 Materialien und Recycling unter Leitung von Dr.
Andreas Kreimeyer, Mitglied des Vorstands der BASF SE, Sprecher
der Forschung, und Dr. Karsten Kroos, Vorsitzender des
Bereichsvorstands der Business Area Components Technology der
ThyssenKrupp AG, initiiert.
Die Anschubfinanzierung wurde bei intensiver
Industriebeteiligung zunächst für drei Jahre mit einem
Gesamtvolumen von 20,3 Millionen Euro (Fördersumme 12,1
Millionen Euro) bestätigt.
FOREL wird als dauerhaft übergreifende Organisations- und
Steuerungsschnittstelle unter Federführung des ILK
eingerichtet. Universitäre Partner sind die Technische
Universität Bergakademie Freiberg, die Technische Universität
München und die Universität Paderborn. Industriepartner von
FOREL sind u. a. Bühler, FRIMO, INPRO, Kirchhoff Automotive,
Krauss Maffei, ThyssenKrupp und Volkswagen.
Hintergrund
Die NPE identifiziert „Funktionsintegrativen Systemleichtbau
in Multi-Material-Design“ als eine Schlüssel- und
Zukunftstechnologie, um Deutschland als Leitmarkt und
Leitanbieter für die Elektromobilität zu etablieren und
hat entsprechende Forschungsaktivitäten initiiert.
FOREL ist ein Zusammenschluss namhafter deutscher Entwicklungs-
und Forschungszentren mit der Industrie. Hier finden ein
vorwettbewerblicher, projektbezogener Austausch aller
beteiligten Partner und die systemische Koordination von
Forschungsprojekten statt. Im Rahmen eines Technologiezentrums
sollen die Entwicklungsergebnisse validiert und langfristig
unterschiedliche Prozessketten zu einem umfassenden
Prozessnetzwerk verknüpft werden.
Bislang sind Erfahrungen zur großserienfähigen Auslegung, zur
Herstellung und zum Recycling von Leichtbaustrukturen an vielen
Stellen in Deutschland nur weitgehend isoliert vorhanden. Ziel
des Leuchtturmprojektes FOREL ist nun eine systemische
Betrachtung, um gezielt Lücken in bereits vorhandenen
Entwicklungs- und Prozessketten der Elektromobilität zu
schließen. Dies soll in FOREL durch den Aufbau eines
vorwettbewerblichen Leichtbau-Forschungsnetzwerkes mit einem
industrieübergreifenden Technologiezentrum und der
Bereitstellung von serienfähigen Schlüsseltechnologien für die
ressourceneffiziente Elektromobilität geschehen.
Die Startphase
Das am ILK der TU Dresden 2009 von Institutsdirektor Prof.
Werner Hufenbach entwickelte Dresdner Modell eines
Funktionsintegrativen Systemleichtbaus in Multi-Material-Design
ist die Grundlage für FOREL. Zum 01.07.13 startet das
FOREL-Koordinationsprojekt unter Federführung des ILK.
Im zweiten Halbjahr 2013 bzw. Anfang 2014 starten zunächst zwei
prozesstechnologisch orientierte Initialisierungsprojekte auf
dem Gebiet der Leichtmetall- sowie
Stahl/Composite-Verarbeitung. Weitere Forschungsvorhaben werden
in nachfolgenden Phasen aufbauend auf den
FOREL-Forschungsergebnissen und identifizierten Defiziten
zielgerichtet initiiert.
Stimmen zu FOREL
Prof. Dr. Sabine von Schorlemer (Sächsische
Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst):
„Materialwissenschaften und Automobilbau haben im Freistaat
Sachsen eine lange Tradition. Die Sächsische Staatsregierung
hat Innovationen auf beiden Gebieten in den vergangenen zwei
Jahrzehnten konsequent gefördert. Doch nur mit der
Unterstützung des Bundes können wir auf diesem und auf vielen
anderen Gebieten unsere Potenziale voll zur Entfaltung bringen.
Die Förderung des BMBF ist in Sachsen bestens angelegt. Denn
sie ist zugleich eine weitsichtige Investition in den
Industriestandort Deutschland insgesamt.“
Prof. Dr. Wolf-Dieter Lukas (BMBF, Abteilung
5/Schlüsseltechnologien, Forschung für Innovationen):
„Mit FOREL wird durch die systemisch koordinierte Förderung ein
Technologievorsprung am Standort Deutschland für die
ressourceneffiziente Elektromobilität aufgebaut und
gesichert.“
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Michael Kretschmer (Mitglied des
Deutschen Bundestages):
„FOREL unterstützt nachhaltig die Zielstellungen der Nationalen
Plattform E-Mobilität, nämlich 1 Mio. E-Fahrzeuge in
2020.“
Dr.-Ing. Karsten Kroos (Vorsitzender des Bereichsvorstands
der Business Area Components Technology der ThyssenKrupp
AG):
„FOREL bietet als offene Plattform eine wichtige Grundlage
dafür, Leichtbauinnovationen für den Fahrzeugbau
wettbewerbsfähig in den Markt zu bringen.“
Prof. Dr. Helmut-Joseph Schramm (Produktionsleiter für
Elektrofahrzeuge, BMW Group, Leipzig):
„Mit dem BMW i3 erfinden wir nicht nur das Automobil neu. Durch
den Einsatz neuer Werkstoffe und Technologien verändern wir
auch die Art und Weise, Autos zu bauen.“
Prof. Dr. Werner Hufenbach (TU Dresden, Institutsdirektor
ILK):
„Als national übergreifende, offene Plattform wird diesem
Leuchtturmprojekt auf dem Gebiet der Elektromobilität im
internationalen Wettbewerb eine Vorreiterfunktion
zukommen.“
Informationen für Journalisten:
Prof. Dr. Maik Gude (ILK, TU Dresden):
Tel.: 0351 463-38153, Mobil: 0177 2341900