26.10.2022
Vom Labor in die Wirtschaft: GO-Bio-Förderung des BMBF für CRTD-Forschende
Dresdner Forschende erhalten 1 Million Euro Förderung, um neuartige Zelltherapien zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Die hochrangige Förderinitiative GO-Bio des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt Prof. Michael Sieweke und Dr. Anke Fuchs vom Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) der TU Dresden und ihren klinischen Partner, Prof. Martin Bornhäuser vom Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, bei der Entwicklung von Makrophagen-basierten Immuntherapien für solide Tumore.
Zelluläre Immuntherapien sind ein relativ neuer therapeutischer Ansatz, bei dem menschliche Immunzellen gentechnisch so verändert werden, dass sie Tumore erkennen und zerstören. In den letzten Jahren haben sich Immuntherapien auf der Grundlage von gentechnisch veränderten T-Zellen als außerordentlich erfolgreich bei der Behandlung einer Reihe von Blutkrebsarten erwiesen. Bei soliden Tumoren haben sie sich jedoch nicht als wirksam gezeigt.
Die Dresdner Forschenden glauben, dass eine andere Art von Immunzellen der Schlüssel zur Behandlung von soliden Tumoren ist. „Makrophagen sind Immunzellen, die die Fähigkeit haben, in festes Gewebe einzudringen und Bakterien, Viren und Zelltrümmer in unserem Körper zu entfernen. Ihre einzigartige Fähigkeit, auch in Tumoren einzudringen, macht sie zu einem perfekten Werkzeug für die neuen Behandlungen", sagt Prof. Sieweke, Alexander von Humboldt-Professor und Forschungsgruppenleiter am CRTD.
Spitzenförderung für Technologietransfer
Die GO-Bio-Initiative ist eine renommierte Fördermaßnahme für Life-Sciences-Ausgründungen. Sie wurde vom BMBF entwickelt, um die Forschenden auf dem Weg von der Idee zum marktreifen Medikament zu unterstützen.
Die GO-Bio wird die Forschenden mit 1 Million Euro unterstützen. Die Mittel werden zu gleichen Teilen in die Makrophagenforschung in der Sieweke-Forschungsgruppe und in den Prozess der Überführung in die klinische Anwendung in den Laboren von Fuchs und Bornhäuser fließen.
Die Sieweke-Gruppe hat kürzlich gezeigt, dass Makrophagen im Labor vermehrt werden können, ein großer Schritt in Richtung der Verwendung dieser Zellen für Therapien. „Zelltherapien sind ein rapide expandierender Bereich in der Medizin. Und Makrophagen besitzen als Immunzellen ein breites Spektrum an zellulärer Funktionalität, was sie zu hochinteressanten Kandidaten für klinische Anwendungen macht", sagt Dr. Ludwig Englmeier, Manager für geistiges Eigentum (IP) des Projekts in der Sieweke-Forschungsgruppe.
„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit dem Sieweke-Labor, um die klinische Umsetzung eines so innovativen und vielversprechenden Zellprodukts zu ermöglichen. Auf der Grundlage unserer Erfahrung in der Entwicklung neuartiger zellulärer Therapeutika werden wir nun damit beginnen, den Herstellungsprozess mit Reagenzien klinischer Qualität hochzuskalieren", sagt Dr. Anke Fuchs, Forschungsgruppenleiterin am CRTD und Kollegiatin des Mildred Scheel Early Career Center (MSNZ).
Über die BMBF-Fördermaßnahme GO-Bio
Die BMBF-Fördermaßnahme GO-Bio wurde 2005 ins Leben gerufen, um gründungswillige Forschende aus den Lebenswissenschaften mit innovativen Ideen zu unterstützen. GO-Bio bietet hervorragende Voraussetzungen für einen erfolgreichen Schritt aus dem Labor in die Wirtschaft. Die GO-Bio-Förderung zielt auf eine frühe Phase des Projekts ab. Durch das Schließen der finanziellen Lücke in der Entwicklungsphase können die Teams ihre Ideen kultivieren, um sie bei der Unternehmensgründung in Produkte und Dienstleistungen umzusetzen.