19.09.2025
„Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes": TU-Rechenmaschine von Gottfried Wilhelm Leibniz im Kino

Dr. Jörg Zaun präsentiert die Rechenmaschine am Filmset, 2024
Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716), einer der wichtigsten Köpfe der europäischen Aufklärung, ist heute besonders für seine philosophischen Werke bekannt. Sein Schaffen ging jedoch weit darüber hinaus: Als Universalgelehrter prägte er so unterschiedliche Felder wie Recht, Geschichte und Mathematik. Unter anderem entwickelte er eine der ersten funktionierenden Rechenmaschinen überhaupt und damit einen Vorläufer unserer heutigen Computer.
Der Dresdner Mathematiker Prof. Nikolaus Joachim Lehmann rekonstruierte die faszinierende Maschine von Leibniz in den 1990er-Jahren mit Unterstützung der Werkstatt an der Fakultät Mathematik der TU Dresden. Normalerweise ist dieses Schmuckstück als Dauerleihgabe in den Technischen Sammlungen Dresden nur unter Glas zu bewundern. Dieses Jahr betritt sie jedoch eine ganz andere Bühne: Im neuen Filmdrama „Leibniz – Chronik eines verschollenen Bildes" des renommierten Regisseurs Edgar Reitz hat sie mehr als nur einen Gastauftritt.
Für die Dreharbeiten reiste die Maschine letztes Jahr nach München, begleitet von Dr. Jörg Zaun. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Kustodie der TU Dresden betreut und erforscht der Wissenschaftshistoriker das Kulturerbe und die Sammlungen der TU Dresden. Im Film ist Leibniz Maschine nun in Funktion zu sehen. Während Leibniz im Film über Ausfälle klagt, beweist der Nachbau eindrucksvoll, dass die historische Erfindung auch heute noch zuverlässig arbeitet.
Der Film feierte auf dem diesjährigen Filmfestival Berlinale seine Weltpremiere und ist ab dem 18.09.2025 in den Kinos zu sehen. |