15.12.2014
Das Altern – ein Backprozess?
Der Duft von frischgebackenen Plätzchen, die knusprig braune
Haut der Weihnachtsgans, das Aroma von geröstetem Kaffee – aber
auch Begleiterscheinungen des Alterns und bei Diabetes: Für all
das ist eine chemische Reaktion verantwortlich, die 1912 von
dem französischen Biochemiker Louis-Camillle Maillard erstmals
beschrieben wurde. Unter dem Titel „Backen, Altern, Diabetes:
eine kurze Geschichte der Maillard-Reaktion“ haben Prof. Thomas
Henle und Dr. Michael Hellwig von der Professur für
Lebensmittelchemie der TU Dresden jetzt in der Zeitschrift
„Angewandte Chemie“ eine Übersichtsarbeit zu dem Thema
veröffentlicht.
Die Maillard-Reaktion ist eine Sammelbezeichnung für eine
Klasse nicht-enzymatischer Reaktionen von reduzierenden
Kohlenhydraten mit Aminosäuren, Peptiden oder Proteinen. Beim
Kochen, Braten oder Backen von Lebensmitteln führt sie zu
gewünschten Aroma- und Farbstoffen und sorgt für den guten
Geschmack und Duft. Unter bestimmten Bedingungen können aber
auch ernährungsphysiologisch bedenkliche Verbindungen wie das
potenziell krebserregende Acrylamid entstehen. Im menschlichen
Körper kann die Maillard-Reaktion vor allem mit
fortschreitendem Alter oder bei erhöhtem Blutzuckerspiegel zu
charakteristischen Proteinveränderungen führen.
Artikel deutsch: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ange.201308808/abstract
Artikel englisch: http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/anie.201308808/abstract
Foto: Jürgen Hohwaldt, Lizenz: CC BY-SA 2.0 de
Informationen für Journalisten:
Prof. Thomas Henle
Tel.: 0351 463-34647