21.06.2018
Nobelpreisträger Serge Haroche erklärt an der TU Dresden Licht und Materie
„Physik-Champion“ 2012 spricht über eine Milliarde Ballstöße in winzigem Spielfeld
Drei Stunden nach dem Anpfiff gegen Südkorea läuft, abseits der WM, ein physikalischer Schlagabtausch über die Leinwand im Hörsaalzentrum der TU Dresden: Serge Haroche, Physik-Nobelpreisträger 2012, komplettiert die diesjährige Vortragsreihe „Nobelpreisträger zu Gast an der TU Dresden“ am Mittwoch, 27. Juni. Um 19:00 Uhr spricht der französische Quantenphysiker über kollidierende Licht- und Materieteilchen in seinem Vortrag: „Juggling with atoms and photons in cavity: from fundamental tests to quantum metrology“ („Jonglieren mit Atomen und Photonen in Hohlräumen: von grundlegenden Tests zur Quantenmetrologie“, Vortrag in englischer Sprache).
Die Untersuchung von Lichtteilchen brachte Haroche 2012 den schwedischen Wissenschaftspreis ein: Ihm gelang es, ein Photon in eine Kiste zu sperren, um quantenmechanische Auswirkungen bei der Kollision von Licht und Materie zu untersuchen. In einer verspiegelten Box hielt er das Photon, das sonst beim Kontakt mit Materie verschwindet, für eine Zehntelsekunde gefangen: Genug Zeit für das Lichtteilchen, um eine Milliarde Mal mit der Spiegelfläche zu kollidieren und reflektiert zu werden – und für den experimentellen Physiker, um einzelne Atome durch die Box zu leiten und deren Wechselwirkung mit dem Photon zu untersuchen. Sowohl das komplizierte Unternehmen, ein Photon einzufangen, als auch die anschließende Analyse der mit dem Lichtteilchen verschränkten Atome benötigten eine geniale Herangehensweise. Für sein raffiniertes Experiment an der École normale supérieure in Paris, für seine quantenmechanischen Entdeckungen, die neue Einblicke in die Mikrostruktur der Welt ermöglichen, erhielt Haroche 2012 zusammen mit David Wineland den Physik-Nobelpreis.
Alle an „Nobel-Wissenschaft“ Interessierten sind herzlich zum Vortrag willkommen. Um Anmeldung zur Veranstaltung wird gebeten unter https://tu-dresden.de/mn/nobel
Informationen für Journalisten:
Susann Lederer
Öffentlichkeitsarbeit Bereich Mathematik und Naturwissenschaften
Tel.: +49 (0) 351 463-39501