02.07.2019
Spektakulärer Abend zu spektakulären Teilchen: Nobelpreisträger Takaaki Kajita am Mittwoch im HSZ
"Neutrinos are SUPER weird" (Neutrinos sind total verrückt) titelt ein YouTube-Erklärvideo über die Neutrino-Oszillation (unten) - und meint damit, dass diese "Geisterteilchen", die ohne Interaktion zu Milliarden minütlich allein durch unseren Daumen fliegen und lange Zeit als masseloses Mysterium galten, bei näherer Betrachtung noch etwas außergewöhnlicher sind: Denn die Teilchen haben Masse, und dadurch können sie ihre Identität verändern, wie Physik-Nobelpreisträger Takaaki Kajita herausfand.
In einer Zinkmine 1.000 Meter unter der Erde ging er den Sonnen-Neutrinos auf die Spur: 50.000 Tonnen hochreinen Wassers fingen hier verschiedene Arten von Neutrinos auf – jedoch in einem Verhältnis, das den Berechnungen widersprach. Seine Erklärung: Die erwarteten Myon-Neutrinos mussten sich in Tau-Neutrinos umgewandelt haben – eine Transformation, die als Neutrino-Oszillation bekannt wurde; und die voraussetzt, dass die Teilchen eine Masse besitzen. Dass das Neutrino offensichtlich doch nicht masselos ist, rüttelte am Standardmodell der Elementarteilchenphysik und eröffnete Wege, um Widersprüche in den physikalischen Theorien zu lösen.
Ein außergewöhnlicher Abend über außergewöhnliche Teilchen steht am Mittwoch, den 3.7., an, wenn Takaaki Kajita um 19 Uhr im Hörsaalzentrum seine Entdeckung mit den Hörern an der TU Dresden teilt.
Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Wir bitten um Anmeldung unter tu-dresden.de/mn/nobel