08.04.2024
Diskussion am 15. April: Menschenrechte, Wissenschaftsfreiheit und politische Realität
Der aserbaidschanische Wissenschaftler Dr. Gubad Ibadoghlu sollte im Januar dieses Jahres über ein Stipendium der Philipp Schwartz-Initiative seinen Gastaufenthalt an der TU Dresden antreten. Doch seit dem 24. Juli 2023 sitzt der anerkannte Wirtschaftswissenschaftler, der sich intensiv mit Korruption und den nachteiligen wirtschaftlichen Folgen autokratischer Herrschaft beschäftigt hat, wegen des angeblichen Besitzes von Falschgeld in Baku in Haft. Trotz des weltweiten Engagements von Menschenrechtsorganisationen sind die Aussichten auf seine Freilassung schlecht. Auch die TUD setzt sich seit Juli letzten Jahres für Dr. Ibadoghlus Rechte ein und hatte unter anderem in einem Brief an den Präsidenten Aserbaidschans um Prüfung des Sachverhalts und die Wahrung der Menschrechte gebeten.
In der Diskussion „Wissenschaftlicher Freiheit, Menschenrechte, Wissenschaftsfreiheit und politischen Realitäten“ mit Marcel Thum, Dr. Ibadoghlus Mentor an der TUD und Inhaber der Professur für VWL an der TUD, sowie der Menschenrechtsanwältin Zhala Bayramova aus Baku wird dieser aktuelle Fall zum Anlass genommen, um über die Gefährdung von Wissenschaftler:innen weltweit und die Bedrohungen der wissenschaftlichen Freiheit zu sprechen. Im Fokus der Veranstaltung stehen u. a. folgende Fragen: Fühlen sich Autokraten durch solide wissenschaftliche Forschung bedroht? Was macht ressourcenstarke Staaten besonders anfällig für die Unterdrückung politisch relevanter Forschung? Wie können Akademiker:innen und Politiker:innen in demokratischen Gesellschaften ihre Kolleg:innen in Autokratien unterstützen? Was ist hilfreicher: öffentlicher Druck oder stille Diplomatie?
Moderiert wird der Abend von Katharina Schmitt, Referentin Internationaler Campus TU Dresden.
Termin: Montag, 15.4.2024, 18 Uhr
Ort: Festsaal der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Hülße-Bau, Nord-Flügel, 3. Stock
Sprache: Diskussion in englischer Sprache
Die Philipp Schwartz-Initiative
Mit dem Vollstipendium der Philipp Schwartz-Initiative (PSI) erhalten alljährlich Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland die Möglichkeit, in ihren Heimatländern gefährdete oder bereits geflüchtete Forscher:innen für 24 Monate aufzunehmen. Die Philipp Schwartz-Initiative wurde von der Alexander von Humboldt-Stiftung gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt ins Leben gerufen. Finanziert wird diese Initiative durch das Auswärtige Amt, die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Andrew W. Mellon Foundation, die Fritz Thyssen Stiftung, die Gerda Henkel Stiftung, die Klaus Tschira Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, den Stifterverband sowie die Stiftung Mercator.
Informationen zum Förderprogramm: http://www.philipp-schwartz-initiative.de
Kontakt
Katharina Schmitt
Dezernat Universitätskultur – TUD International Campus