Dec 15, 2020
Angehende Designer entwickeln an der TUD Recycling-Lampen
Sophia Kurtze, Tina Bobbe
Studierende des Technischen Designs haben im Rahmen einer Lehrveranstaltung an der TU Dresden Leuchten aus recyceltem Plastik entwickelt und in einer Kleinserie von zehn Stück hergestellt. Als Kooperations- und Praxispartner bei diesem Projekt konnte die Kunststoffschmiede gewonnen werden. Sie ist ein Teil des Konglomerat e. V., ein Co-Making-Space in Dresden. Als offene Recyclingwerkstatt kann dort mitgebrachter Plastikmüll vor Ort gewaschen, sortiert, geschreddert, geschmolzen und in selbstgebaute Formen gepresst werden.
Durch das verkürzte Semester hatten die Studierenden nur sieben Wochen Zeit, sich in Arbeitsgruppen zu finden und ihre Entwürfe zu erarbeiten. Für die Fertigung gab es genaue Vorgaben. Der Fokus lag darauf, Plattenmaterial herzustellen und weiterzuverarbeiten, anstatt auf aufwändigeren Prozessen wie dem Spritzguss. Das gab den Studierenden mehr Zeit, sich auf Details zu konzentrieren. Als Rohmaterial kamen Platten aus recyceltem Plastik zum Einsatz. Dazu wurde Plastikmüll geschreddert und eingeschmolzen. Durch den Lockdown konnten die Studierenden die Platten leider nicht selbst herstellen. Diesen Arbeitsschritt übernahm Dominic Kießling von der Kunststoffschmiede, der als freier Designer und Künstler die Kunststoffschmiede extensiv für eigene Kunstwerke nutzt. Die Studierenden konnten, vor allem im Hinblick auf Fertigung und Weiterverarbeitung, von seiner Erfahrung profitieren. Für die ersten Prototypen wurden die Platten in den eigenen vier Wänden der Studierenden mit Hammer, Föhn und Cutter bearbeitet. Dabei lernten die angehenden Designer/innen, wie weit das Material belastbar ist und wo es an seine Grenzen stößt. Mithilfe eines digitalen Whiteboards konnten die Studierenden ihre Erfahrungen austauschen und gemeinsam an ihren Entwürfen arbeiten. Entstanden sind klare, geometrische Leuchten-Designs, die durch das Material oder die Farbgestaltung einen ganz besonderen Reiz erhalten. Mit den Leuchten erhoffen sich die Studierenden nicht nur eine Sensibilisierung für den wertvollen Rohstoff Kunststoff, sondern auch das Überdenken von Konsumgewohnheiten, wie das Auffüllen der mitgebrachten Flasche mit Leitungswasser.
Die drei Entwürfe sind seit dem 11. Dezember im Schaufenster der Rudolph-Leonard-Str. 19 zu sehen. Wer bei einem abendlichen Spaziergang dort vorbeikommt, kann ein Lichtspiel mit »strahlendem« Plastik erwarten.
Über einen Instagram-Store (@strahlendesplastik) werden einige Lampen von den Studierenden selbst verkauft.