31.05.2022
Digitale Bedürfnisse der Erdsystemwissenschaften im Fokus
Offizieller Projektauftakt der NFDI4Earth am 9. und 10. Juni 2022 in Dresden
Die TU Dresden übernimmt eine herausragende Rolle in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Mithilfe der NFDI sollen die Daten aus Wissenschaft und Forschung systematisch erschlossen, gesichert und zugänglich gemacht sowie international vernetzt werden. Die TUD ist derzeit an neun von mittlerweile 19 geförderten Konsortien beteiligt. Führend koordiniert sie NFDI4Earth, dessen Kick-off am 9. und 10. Juni 2022 in der Gläsernen Manufaktur in Dresden stattfindet.
Forschungsprozesse erfolgen zunehmend und immer umfassender digital. Damit haben digitale Forschungsdaten, deren Bereitstellung und Wiederverwendbarkeit eine zentrale Bedeutung für neue wissenschaftliche Erkenntnisse und Innovationen. Mit dem 2018 beschlossenen Aufbau der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur wollen Bund und Länder diese Forschungsdaten für die deutsche und internationale Wissenschaft besser und nachhaltig nutzbar machen.
Das Konsortium NFDI4Earth, das von Prof. Lars Bernard, Geoinformatiker und CDIO der TU Dresden, koordiniert wird, ist ein wesentlicher Bestandteil der NFDI und kümmert sich um die digitalen Bedürfnisse der Forscherinnen und Forscher in den Erdsystemwissenschaften. Eine Vielzahl von Sensor- und Simulationsdaten in sehr hoher räumlicher, zeitlicher und thematischer Auflösung führt zu rasant steigenden Datenmengen. Die Beschreibung und Bewertung von Erdsystemprozessen, ihren Abhängigkeiten und Veränderungen erfordert daher dringend ein effizientes Forschungsdatenmanagement sowie leistungsfähigere Kollaborationsumgebungen für die gemeinsame, disziplinübergreifende Datenanalyse.
Dies kann nur in enger Abstimmung bzw. Kooperation mit den führenden nationalen Einrichtungen der Erdsystemwissenschaften erfolgen. Dazu gehören neben der TU Dresden 60 Einrichtungen, unter anderen das Alfred-Wegener-Institut (Bremerhaven), das Deutsche Klimarechenzentrum (Hamburg), das Deutsche GeoForschungsZentrum (Potsdam), die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, das Karlsruher Institut für Technologie, das Max-Planck-Institut für Biogeochemie (Jena), das Umweltforschungszentrum Leipzig sowie die Universitäten Leipzig, Frankfurt/Main und Hannover u.v.m., die am 9. und 10. Juni 2022 in der Gläsernen Manufaktur in Dresden zum offiziellen Projekt-Kick-off zusammenkommen werden.
Die Veranstaltung, die mit einem Grußwort des Staatssekretärs des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft, Dr. Gerd Lippold, sowie der Rektorin der TU Dresden, Professorin Ursula M. Staudinger, eröffnet wird, richtet sich an alle interessierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus allen Bereichen des Forschungsdatenmanagements sowie der Erdsystemwissenschaften. Dementsprechend umfasst das Programm neben zwei Keynotes zu den Fragen der Bedeutung eines effizienten Forschungsdatenmanagements für die Erdsystemwissenschaften bzw. der Reproduzierbarkeit von Forschungsdaten, verschiedene Sessions zum intensiven fachlichen Austausch zu den Ansätzen der NFDI4Earth, zu bedarfsgerechten Methoden des Forschungsdatenmanagements und zur Vernetzung mit anderen Disziplinen.
Jörg Seegert
Weitere Informationen zur Veranstaltung (inklusive Anmeldung) für Interessierte und Kontakt unter: https://www.nfdi4earth.de/plenary-meeting-2022
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 10/2022 vom 31. Mai 2022 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.