Sep 22, 2020
Gemeinsam lernen: Projekt für innovative Online-Lehrformate
Zusammenarbeit mit der iranischen Universität Shiraz und der südafrikanischen Stellenbosch-Universität
Luise Anter
Mit »TUD-COIIIL« will Professor Eric Schoop zeigen, wie Mobilität und Austausch
trotz Corona gelingen. Dafür hat er Partner anderer Bereiche und Länder gewonnen.
Forschung zur digitalen Lehre, Online-Vorlesungen, internationale Online-Seminare: Das ist seit 20 Jahren Alltag am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik von Professor Eric Schoop. Nun hat er dafür ein neues Projekt gestartet: TUD-COIIIL. Das steht für »collaborative
online international, interdisciplinary, intercultural learning« – was sperrig klingt, heißt in der Praxis: In Zusammenarbeit mit der iranischen Universität Shiraz und der südafrikanischen Stellenbosch-Universität wird die kollaborative Online-Lehre an der TU Dresden ausgebaut.
TUD-COIIIL ist eines von 48 Projekten, die der DAAD für sein Programm »International Virtual Academic Collaboration« ausgewählt hat. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Projekte bis Ende 2021 mit rund 5,5 Millionen Euro.
Im Rahmen des Projekts an der TUD organisiert Schoops Lehrstuhl für das Sommersemester 2021 mit der Universität Shiraz ein interdisziplinäres Online-Seminar, das sich an Studierende der Wirtschafts- und der Ingenieurswissenschaften richtet. Auf einer gemeinsamen Plattform sollen die Teilnehmer in heterogenen Gruppen eine Fallsimulation bearbeiten, zum Beispiel zur Erzeugung Grüner Energie in Vorderasien. Begleiten sollen sie studentische E-Tutoren, zu deren Ausbildung der Umgang mit interkulturellen Verschiedenheiten der Lernenden gehören wird. Dafür will Schoop die
Erfahrungen der Uni Stellenbosch nutzen, die derlei schon anbietet.
Eine Kooperation mit Stellenbosch plant auch Alexander Lasch, Professor für Germanistische Linguistik und Sprachgeschichte. Er beteiligt sich im Rahmen der Planungen zum Master »Digital Humanities« an TUD-COIIIL: »Dort könnte man virtuelle Mobilitätsmodule im Kontext der Arbeiten zum ›Digitalen Herrnhut‹ verankern«, sagt Lasch. Die Studenten könnten gemeinsam zur Missionarsstation der Herrnhuter Brüdergemeine forschen, die diese 1738 in der Nähe von Stellenbosch errichtete.
Schließlich hat Projektleiter Schoop Thomas Köhler, TUD-Professor für Bildungstechnologie und Direktor des Medienzentrums, mit ins Boot geholt. Gemeinsam organisieren sie ein Doktorandenseminar, das um virtuelle Angebote erweitert werden soll. Vor allem aber soll Köhler TUD-COIIIL später evaluieren. Denn Schoop sieht das Projekt als Impulsgeber: »Wir wollen Standards für internationale und interdisziplinäre
Online-Seminare und die interkulturelle Ausbildung von E-Tutoren entwickeln, die TUD-weit genutzt werden können.«
Weitere Informationen zum Projekt:
Weiterlesen Kollaboratives Lernen ist relevant – Projekterfolg beim DAAD
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 14/2020 vom 22. September 2020 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im neuen Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.