29.03.2022
»Hut ab« vom Beyer-Bau
Der Turm mit dem Lohrmann-Observatorium ist jetzt vorübergehend seine Kuppel los
Sie ist etwa zwölf Tonnen schwer, hat einen Durchmesser von 8,5 Metern und thront in 40 Metern Höhe auf dem Turm des Beyer-Baus: die Sternwartenkuppel des Lohrmann-Observatoriums. Nun ging es ihr am 14. März 2022 im Wortsinn an den Kragen, denn sie wurde vom Turm heruntergehoben. Bei gutem Wetter und solide vorbereitet klappte das per Mobilkran und einer stählernen Hilfskonstruktion dann auch bestens. Die Kuppel fand ihren provisorischen Platz neben dem Gebäude. Grund für die aufwändige Aktion ist die umfassende Sanierung des Beyer-Baus, die im Jahr 2018 begann. In diesem Zusammenhang werden auch die Kuppel und die Tragkonstruktion des Turms instandgesetzt. Anfang 2023 wird der »Hut« des Beyer-Baus seinen Platz in luftiger Höhe wieder einnehmen.
Die Turmfassade wurde in der Geschichte des Hauses mehrmals geändert. Die neue Fassade soll nun den ursprünglichen Anblick der Erbauungszeit mit neuen Materialien modern interpretieren. Dafür sind Glasfassaden- und Leichtmetallelemente geplant. Im unteren Bereich des Turms werden kleinere Rekonstruktionen nach historischem Vorbild den Denkmalbestand ergänzen. Die denkmalgerechte Sanierung und Modernisierung des Beyer-Baus ist eine aufwändige und komplexe Aufgabe. Das Investitionsvolumen liegt bei rund 60 Millionen Euro.
Das Gebäude wurde von 1908 bis 1913 nach Plänen des Architekten Martin Dülfer errichtet, hieß zunächst »Bauingenieurgebäude« und wurde schließlich im Jahr 1953 nach Prof. Kurt Beyer benannt. Es beherbergt von jeher vor allem die Bauingenieure und Astronomen und wird auch wieder überwiegend diesen Studienrichtungen dienen.
SIB/keck
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 6/2022 vom 29. März 2022 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.