TUD-Verkehrswissenschaftler entwickeln Web-Tool »bikeSim« zur Prognose der Auslastung von Radverkehrsinfrastruktur

Stefan Huber, Anke Richter-Baxendale, UJ

Die Radverkehrsförderung steht aktuell bei vielen Kommunen in Deutschland ganz oben auf der Agenda. Vordergündige Ziele sind, die Lärm- und Schadstoffemissionen zu reduzieren sowie zum Klimaschutz und zu einer allgemein höheren Lebensqualität in den Städten beizutragen. Für die Kommunen wäre es eine große Hilfe, die Wirkung potenzieller Maßnahmen vorher abschätzen und so den Einsatz der oftmals knappen kommunalen Haushaltsmittel priorisieren zu können.

Hier setzt die neue Web-Anwendung »bikeSim« an. Mit ihr können Kommunen die Eigenschaften von Streckenabschnitten im (Rad-)Verkehrsnetz für einen Planfall ändern und die Nutzung von Radverkehrsanlagen in ihrem (Rad-) Verkehrsnetz simulieren. Daraus lassen sich Schlüsse ziehen, wie das Radwegenetz umgestaltet und weiterentwickelt werden kann. Die Anwendung basiert auf GPS-Routendaten sowie offenen Geound Verkehrsdaten (Open Data). Sie wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zunächst prototypisch für die Stadt Dresden entwickelt.

An der Entwicklung waren seit November 2019 Forscherinnen und Forscher der Professur für Verkehrsökologie der Fakultät Verkehrswissenschaften »Friedrich List« der TU Dresden gemeinsam mit dem Dresdner Start-up Cyface beteiligt. Der offizielle Projektabschluss fand am 20. Mai 2021 per Online-Veranstaltung statt.

Eine Fortführung der Entwicklungsarbeit wird in sich anschließenden Forschungsvorhaben angestrebt. Ziel ist die Erweiterung der Web-Anwendung, eine deutschlandweite Übertragbarkeit des Ansatzes sowie die Qualitätssicherung der Ergebnisse in Zusammenarbeit mit Städten und Kommunen.

Das Projekt »bikeSim« wurde im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 85 000 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Weitere Informationen zum Projekt:   
BMVI - Homepage mFUND

Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 12/2021 vom 29. Juni 2021 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.