31.05.2022
Modernes Ambiente für den Sport
Halle 1 und der Verbindungsbau an der Nöthnitzer Straße werden energetisch saniert und den Nutzungsbedürfnissen angepasst
Beate Diederichs
Die drei Sporthallen an der Nöthnitzer Straße haben jede fast ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel: Hallen 1 und 2 entstanden Anfang der 1970er Jahre, die kleinere Halle 3 wurde Ende dieser Dekade eingeweiht. Bis vor einigen Jahren blieben sie nahezu im Originalzustand, ohne wesentliche Sanierungen. Vor zehn Jahren wurde dann zunächst Halle 2 generalüberholt. Anfang 2021 begannen auch an Halle 1 und dem Verbinder zu Halle 2 die Arbeiten. Diese sollen Ende 2022 abgeschlossen sein. Sie werden von der Niederlassung II des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement geleitet. Nach verschiedenen Abrissmaßnahmen sind nun der Rohbau mit der Fassade und das Dach plangemäß fertig und der Innenausbau steht an. Die genehmigten Gesamtbaukosten für die Sanierung der Sporthalle 1 und des Verbinders belaufen sich auf rund 7,7 Millionen Euro. Die Baumaßnahme wird finanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts und mit Mitteln der EU aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Förderung der Energieeffizienz.
Die Gebäudeteile der Halle 1, die derzeit im Bau sind, waren gleichermaßen durch ihr stolzes Alter wie durch die ständige Nutzung sanierungsbedürftig. Die Haustechnik war energetisch veraltet. »Daher sorgen wir dafür, dass die Halle energetisch saniert und außerdem für eine moderne Nutzung optimiert wird«, sagt Alwin-Rainer Zipfl, Pressesprecher des SIB. Die Halle hatte vorher einen alten ungedämmten und unbeheizten Sportboden mit einem Belag mit sehr vielen Fugen. Jetzt wird ein neuer Sportboden mit Fußbodenheizung, Dämmung und zertifiziertem Schwingboden und fugenlosem Belag eingebaut. Zusätzlich gestaltet man die Halle und den Verbindungsbau barrierefrei um. Das gesamte Ensemble mit Ausnahme der Halle 3, für die es noch keine konkreten Sanierungspläne gibt, soll am Ende der Baumaßnahme als Einheit wirken. »Die gestalterischen Grundsätze der vor zehn Jahren sanierten Halle 2 werden im Rahmen der aktuellen Sanierung weitergeführt«, so der Pressesprecher weiter.
Insgesamt entsteht hier nun ein modernes Ambiente für den Sport: Neben den Neuerungen in der Halle selbst betrifft dies, wie bereits erwähnt, auch den sogenannten Verbinder, den Riegel zwischen Halle 1 und Halle 2. In dessen Erdgeschoss werden barrierefreie Kombinationen aus Umkleiden und WCs eingebaut. Das Foyer wird vergrößert. Im Obergeschoss des dreigeschossigen Verbinders modernisiert und vergrößert man die Umkleiden und Sanitärräume, die sich dort befinden. »Die früher üblichen Mannschaftsumkleiden, in denen man seine Wertsachen kaum sichern konnte, werden überwiegend durch individuelle Spindsysteme und daran angepasste Umkleiden abgelöst. Darüber hinaus ist es geplant, den neuen Umkleidebereich so zu gestalten, dass man flexibel auf Über- oder Unterbelegungen bei Herren- oder Damenturnieren reagieren kann«, erläutert Alwin-Rainer Zipfl. Viele Sportlerinnen und Sportler werden sich außerdem über ein weiteres Novum freuen, das nach mehreren heißen Sommern wie 2018 und 2019 für Erleichterung sorgt: Ein System zur Nachtauskühlung im Verbinder, das die Temperaturen im Gebäude in der warmen Jahreszeit auch über den Tag senkt. Davon werden die Aktiven so unterschiedlicher Sportarten wie Badminton, Basketball, Boxen, Geräteturnen, Bodenturnen und Handball profitieren, die künftig in Halle 1 zu Hause sind, und auch diejenigen, die Halle 2 nutzen.
Wo Neues entsteht, fällt natürlich auch Altes. Deshalb gehören die einfach verglasten und teils gerissenen Fenster und andere marode Teile der Konstruktion nun zur Geschichte. Sie wurden rückgebaut. Die Tragekonstruktion der Halle 1 dagegen blieb erhalten und wurde saniert. Dach und Fassaden stellte man neu her, wobei man sie hochdämmend gestaltete, wie es den energetischen Vorgaben entspricht. Die Fenster waren bisher auf der West- und Ostseite. Damit wurden die Sportler und Sportlerinnen zu bestimmten Zeiten durch den tiefstehenden Sonnenstand geblendet. Jetzt sind die Fenster im Süden und Norden – also dort, wo die Sonne in der Halle nicht blendet, weil sie hoch steht oder nicht da ist. Wenn dann zu Jahresende alles fertig ist, muss nur noch die kleinere Halle 3 den anderen beiden Hallen in puncto Sanierung folgen. Sie ist zwar mit ihrem Baujahr 1978 noch nicht ganz so alt wie die beiden größeren Gebäude, eine Generalüberholung würde aber auch ihr sicher guttun.
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 10/2022 vom 31. Mai 2022 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.