31.05.2022
»Regeneration is passion!«
Antrittsvorlesung der Neurobiologin Prof. Catherina G. Becker
Seit über 4600 Jahren ist durch Imhotep überliefert, dass Säugetiere ihr Nervensystem nicht nachbilden können. Eine verletzte Blut-Hirn-Schranke wird zwar mit einer Narbe geschlossen, aber dabei keine Nachbildung von Nervenzellen und -verbindungen angeregt. Bei ihrer Universitätsweiten Antrittsvorlesung erläuterte die mit der Alexander von Humboldt-Professur geehrte Neurobiologin Prof. Catherina G. Becker unterhaltsam und anschaulich, auf welch faszinierende Weise Zebrafische ihr verletztes Rückenmark überbrücken. Die Verbindungen zwischen Nervenzellen, Axone, wachsen nach der Verletzung und finden ihre Zielzellen wieder. Der Signalstoff TNF löst Zellwachstum aus: durch ihn wird die Bildung neuer Stammzellen angeregt. Dadurch wächst eine regulierte Menge Nervenzellen heran. Neben den fachlichen Inhalten, warum die Zellen neu entstehen, schlug Prof. Becker selbst eine Brücke – nämlich zur Forschung ihres Kollegen Prof. Otger Campàs. Er thematisierte bei seiner Antrittsvorlesung im April, wie physikalische Kräfte Zellen und Gewebe Form geben.
Bei der nächsten Universitätsweiten Antrittsvorlesung am 16. Juni erläutert Prof. S. Travis Waller die wissenschaftliche und kreative Seite der Verkehrssystemmodellierung auf Spitzenniveau: wie müssen Simulationen Umweltfragen, Gesundheitsrisiken, Datenverarbeitung und ethische Fragestellungen integrieren, um die Mobilität der Zukunft für die Gesellschaft abbilden und gestalten zu können?
Magdalena Selbig
Der Mitschnitt und weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe finden sich auf: https://tu-dresden.de/tu-dresden/profil/exzellenz/uwil
Dieser Artikel ist im Dresdner Universitätsjournal 10/2022 vom 31. Mai 2022 erschienen. Die komplette Ausgabe ist im Online-Auftritt des UJ unter https://tu-dresden.de/uj oder hier im pdf-Format kostenlos downloadbar. Das UJ kann als gedruckte Zeitung oder als pdf-Datei bei bestellt werden.